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1.2 Die christliche Ausrichtung der ['blu:boks] BERLIN

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„Wir wollen Lobbyarbeit für die Menschen leisten, die keine Lobby haben. Denn genau das hat Jesus getan.“

Martin Schaefer, Geschäftsführer der ['blu:boks] Kinder- und Jugend gGmbH

Die ['blu:boks] BERLIN ist eine Einrichtung, die von Christen geleitet wird. Dreh- und Angelpunkt der Arbeit ist der vom christlichen Glauben her begründete Zuspruch von Liebe und Hoffnung und praktisch erlebbare Annahme eines jeden.

Torsten Hebel, Gründer der Arbeit, schreibt dazu in seinem Buch „Freischwimmer“: „Viele Christen sind sich einig, dass die Kirche, und damit meinen sie eigentlich den Glauben, in einer großen Krise steckt. Vor allem in einer Relevanz- und Wertekrise. Das Paradoxe an diesem Zustand ist, dass das Bedürfnis nach Orientierung in unserer Gesellschaft stetig und global wächst. Überall auf der Welt sind aus diesem Grund fundamentalistische und radikale Strömungen auf dem Vormarsch. Ich habe mit der ['blu:boks] BERLIN den Versuch gestartet, christliche Werte wie Vertrauen, Liebe und Hoffnung in jungen Menschen wachsen zu lassen. Denn ich bin davon überzeugt, dass diese Kinder dann später als Erwachsene Vertrauen, Liebe und Hoffnung verkörpern. Die Liebe ist der wichtigste dieser drei Werte. Aber um lieben zu können, muss ich zunächst einmal Liebe erfahren haben. Lieben setzt geliebt werden voraus! Doch wie erleben Kinder und Jugendliche Liebe? Was brauchen sie, um sich geliebt zu fühlen? Liebe und dabei gelebte Anerkennung und Wertschätzung ihrer eigenen Person. Und genau diese Wertschätzung wird mir durch Jesus vor Augen geführt.“1 Die ['blu:boks] BERLIN orientiert sich in ihrer Ausrichtung am biblischen Zeugnis des Wirkens von Jesus Christus und seinem Umgang mit den Menschen der damaligen Zeit: „Seine Wertschätzung und Anerkennung drücken sich ganz unterschiedlich aus. (...) er macht sich Mühe, in ihrem System zu argumentieren, und begegnet ihnen auch hier mit Wertschätzung und Anerkennung.“2

Das Fundament der Arbeit wurde vor allem anhand des biblischen Verständnisses von ganzheitlicher und karitativer Annahme hin konzipiert. Hebel erklärt im Gespräch: „Wer uns einmal besucht hat, wird erkennen, in welchem Maße die ['blu:boks] BERLIN christlich geprägt ist. Uns ist wichtig, dass Menschen in einen Lebensstil der Heilung, der Liebe und der Wertschätzung hineinwachsen und sie so zu hoffnungsvollen Mitgestaltern dieser Gesellschaft werden. Für uns sind die Schlagwörter Heilung, Befreiung und Hoffnung auf einen ganzheitlichen Lebensstil zurückzuführen. Denn jeder Mensch, unabhängig von Hautfarbe, Herkunft, sexueller Orientierung oder religiösem Bekenntnis ist von Gott geliebt und hat Hoffnung verdient. Es geht für uns beim Christsein nicht um bloße verbale Bekenntnisse, sondern auch um ein Bekennen, welches sich in einem Lebensstil der bedingungslosen Liebe, Annahme und Vergebung widerspiegelt. Es geht letzten Endes beim Christsein immer um die hoffnungsvolle, ganzheitliche Gestaltung des Lebens.“

Die ['blu:boks] BERLIN sieht sich als ein Refugium für Kinder und Jugendliche, in dem sie Hoffnung tanken können. Diese Hoffnung ist darauf zielgerichtet, dass das Leben gelingt. Damit sehen sich die Mitarbeitenden der ['blu:boks] BERLIN in dem Rahmenauftrag des Evangeliums: Menschen zu befähigen, so zu leben, wie Jesus gelebt hat! Der Auftrag einer christlichen Gemeinde oder einer Kirche geht darüber hinaus. Aber die ['blu:boks] BERLIN ist keine Kirche. Sie ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und hat sich in diesem Kontext an bestimmte Rahmenbedingungen zu halten. Hier spielt die Religionsmündigkeit laut Gesetzgebung eine große Rolle. Hebel erklärt: „Darüber hinaus hat mich aber immer die Frage beschäftigt, wie der Glaube an Jesus für religionslose Menschen, und damit haben wir es in überwiegender Mehrheit in unserem Kiez zu tun, erlebbar gemacht werden kann. Die Sprache des Glaubens ist in der ['blu:boks] BERLIN neben dem diakonischen Handeln immer die bedingungslose Annahme des Einzelnen, die einzige Sprache, die unsere Kinder verstehen. Wir schaffen Erlebnisräume, in denen die religiös aufgeladenen Begriffe wie Glauben und Vertrauen, Buße (in der eigentlichen Bedeutung von „Sinnesänderung“), Hoffnung (als gelebter Optimismus in die Zukunft) und Sünde (im Sinne von Zielverfehlung) ganzheitlich begriffen und erlebt werden können. All diese Voraussetzungen braucht es, um Liebe zu erfahren, zu leben und weiterzugeben.“

Die ['blu:boks] BERLIN setzt voraus, dass jeder Mensch lernen muss, sich selbst zu lieben, damit diese Liebe auch an andere weitergegeben werden kann. Junge Menschen, denen aufgrund von gesellschaftlichen Systemen und familiär schwierigen Situationen der Glaube an sich selbst und ihr eigener Wert rudimentär genommen wurden, brauchen einen Ort, an dem sie Wertschätzung und Anerkennung erfahren, um in die Lage versetzt zu werden, sich mit dem Leben allumfassend auseinandersetzen zu können.

Die ['blu:boks] BERLIN zielt genau hierauf ab. Sie schafft ein niederschwelliges, sozialräumlich orientiertes und kulturelles Angebot, in welchem die Mitte so attraktiv ist, dass sie junge Menschen automatisch anzieht und nachhaltig prägt.

In einem Vortrag in Berlin im November 2014 stellte Professor Dr. Rüdiger Gebhardt, Rektor der CVJM-Hochschule Kassel, zehn Thesen zur Diskussion, die die Wertegrundlage der ['blu:boks] BERLIN sehr gut widerspiegeln:

Zehn Thesen als Grundlage zur Diskussion3

1. Der christliche Glaube befindet sich in unserer gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation in einer dreifachen Krise: in einer Traditionskrise, in einer Relevanzkrise und in einer Wertekrise.

2. Zugleich steigt der Orientierungsbedarf: Tragfähige Werte werden mehr denn je gebraucht und ersehnt.

3. Auf diesem Hintergrund ist es Zeit für eine christliche Bildungsoffensive, die sich auf das Wesentliche konzentriert, nämlich: Orientierungswissen zu generieren.

4. Orientierung wird vor allem dort möglich, wo christliche Werte in Form von „Herzensbildung“ vermittelt werden.

5. Christliche Werte sind: Glaube, Liebe, Hoffnung, aber die Liebe ist der größte von ihnen.

6. Lieben setzt Geliebt-Werden voraus. Christliche Werte-Bildung basiert deshalb auf erfahrener Wert-Schätzung. Wert-Schätzung braucht als allererstes „erlebte Wertschätzung“ der eigenen Person.

7. Christliche Werte werden in Bildungsprozessen nicht nur kognitiv, sondern vor allem affektiv und erfahrungsbezogen angeeignet.

8. Ebenso bedeutsam für werteorientierte Bildungsprozesse ist daher eine ausgewogene Theorie-Praxis-Balance.

9. Gute christliche Bildungsarbeit ist daher immer implizit missionarisch.

10. Bildung durch christliche Werte hat transformative Kraft und ist insofern eine Hoffnung für unsere Gesellschaft.

Genau diese transformative Kraft der Gesellschaftsveränderung strebt die ['blu:boks] BERLIN mit ihrer Arbeit in Berlin-Lichtenberg an. Ziel ist es, mit Kindern und Jugendlichen Leben einzuüben, das wertebasiert ist und Orientierung gibt.

Die Selbstwertmanufaktur

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