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Der Blick von außen

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Anerkennung, Respekt und Wertschätzung zu vermitteln und auf diese Weise den Selbstwert von jungen Menschen aus sozial benachteiligten Lebenslagen nachhaltig zu stärken – das ist das Anliegen der sozial-kulturellen Jugendarbeit ['blu:boks] BERLIN.

Seit nunmehr sieben Jahren engagiert sich die ['blu:boks] BERLIN für junge Menschen in sozialen Brennpunkten der Bundeshauptstadt Berlin. Ihrer Selbstbezeichnung nach versteht sie sich als „Selbstwertmanufaktur“. „Hybris“ wird der eine denken, „professioneller Marketing-Claim“ ein anderer. Doch wer die Angebote und die Atmosphäre der ['blu:boks] BERLIN einmal vor Ort erlebt hat, wird eines Besseren belehrt: Hier engagieren sich Menschen aus dem christlichen Glauben heraus für junge Menschen in schwierigen Lebenslagen. Und das mit einer Liebe und positiven Ausstrahlung, die Hoffnung macht.

Wer diese Starthilfe zur Hand nimmt und aufmerksam liest, wird in dreierlei Hinsicht von der Lektüre profitieren:

Erstens bietet das Buch einen tiefen, offenen und ehrlichen Einblick in die Entstehung, den Aufbau, das Konzept und die Angebote der ['blu:boks] BERLIN.

Das erleichtert das Kennenlernen dieses „Best-Practice-Beispiels“ der sozial-kulturellen Jugendarbeit in unserer Hauptstadt. Gleichzeitig zeigt das Buch auf, wie ausgehend von der Vision eines Einzelnen eine Bewegung entstanden ist, die nachhaltig das Leben von jungen Menschen positiv beeinflusst. Das macht Mut, selbst die eigenen Visionen in den Blick zu nehmen, zu schärfen und in die Tat umzusetzen. Unterstützt wird dies durch Statements von Teilnehmenden, Eltern und Mitarbeitenden der städtischen Verwaltung. Auf diese Weise zeichnet der Autor Carsten Stier als neuer Leiter der ['blu:boks] BERLIN auf, welches Potenzial entfaltet werden kann, wenn jungen Menschen Raum für Wachstum und die nötige Unterstützung gegeben wird.

Zweitens ist das Buch eine Starthilfe im eigentlichen Sinn.

Durch die Darstellung der einzelnen Konzeptelemente der ['blu:boks] BERLIN und der Konkretion anhand von Erlebnisberichten, Interviews und Statements von Teilnehmenden wird exemplarisch aufgezeigt, wie soziale Not gelindert werden kann. Der klare Aufbau, der sich an den W-Fragen einer Projektentwicklung orientiert, erleichtert den Einstieg in das Buch. Für die Entwicklung von Sozialprojekten an anderen Standorten in Deutschland und darüber hinaus ermöglichen Reflexionsfragen am Ende der Kapitel als „Denkanstöße“ den Transfer für den Start einer eigenen Arbeit vor Ort. Damit verbleibt die Starthilfe nicht in einer Darstellung eines Best-Practice-Beispiels, sondern ermöglicht ein exemplarisches Lernen und die reflektierte Anwendung für eigene Projekte in Vereinen, Kirchengemeinden oder der Gesellschaft. So werden hilfreiche Tipps zur sozialräumlichen Kontextanalyse ebenso aufgezeigt wie konkrete Ideen für ein Fundraisingkonzept.

Drittens zeigt die ['blu:boks] BERLIN mit ihrem Konzept gewissermaßen eine neue Art der christlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen auf:

Denn wie kann und soll die Botschaft des christlichen Glaubens jungen Menschen vermittelt werden, die in einem oftmals religionslosen Kontext aufwachsen? Der Ansatz, über praktizierte Nächstenliebe als „Kultur der Wertschätzung“ jungen Menschen zu begegnen und aus dem christlichen Glauben heraus zu handeln, ist für manche sicher herausfordernd. Gleichzeitig folgt dies der Weisheit: „Dein Leben redet mehr als das, was du sagst.“ Dem christlichen Glauben, der den Menschen als einzigartiges Geschöpf Gottes mit Talenten, Begabungen und Potenzial ausgestattet sieht, durch die Vermittlung von Anerkennung, Respekt, Wertschätzung, Liebe und Hoffnung zu begegnen, fragt nach der Sichtbarkeit des individuellen Glaubens der Mitarbeitenden in der Praxis.

Dass die vorliegende Starthilfe ebenfalls aufzeigt, wie sich die ['blu:boks] BERLIN seit ihrer Entstehung ständigen dynamischen Handlungsprozessen unterworfen sieht und zum Teil auch kurz vor dem Scheitern stand, verdeutlicht, dass es nicht das eine Patentrezept gibt, sondern ausgehend von der Vision immer wieder geprüft werden muss, wie diese unter den aktuellen Gegebenheiten, mit den derzeitigen finanziellen Ressourcen, Mitarbeitenden und Teilnehmenden Realität werden kann. Jede Vision gewinnt Gestalt durch den ersten mutigen Schritt einer einzelnen Person. Mit dem vorliegenden Buch wird dieser Schritt realistischer.

Prof. Dr. Germo Zimmermann

CVJM-Hochschule Kassel

Die Selbstwertmanufaktur

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