Читать книгу 5 mörderische Herbst Thriller - Krimi Sammelband 5003 September 2019 - Cedric Balmore - Страница 16

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Am nächsten Mittag saß Bount Reiniger im Büro seines Freundes Toby Rogers. Der Captain der Mordkommission ließ sein beträchtliches Gewicht auf einen Stuhl plumpsen und machte ein ziemlich verknittertes Gesicht.

"Was ist los, Toby?", fragte Bount. "Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen!"

Rogers atmete tief durch und schnappte erst einmal nach Luft. Als er genug davon eingesogen hatte, schnaubte er: "Welche Laus mag das schon gewesen sein, Bount!"

"Ich bin gespannt!"

"Du natürlich! Mit deinen verdammten Extrawürsten. Stephenson, unser Schrift-Experte wird wahrscheinlich für mindestens ein halbes Jahr sauer auf mich sein, weil ich durchgesetzt habe, dass deine Sache vorgezogen wird!" Bount zuckte mit den Schultern.

"Dieser Stephenson wird sich schon wieder beruhigen! Da bin ich mir sicher!"

"Du kennst ihn nicht! Er ist ein Könner seines Fachs, aber auch der schlimmste Giftzwerg, den ich in unserem Laden kenne!"

Bount erwiderte ironisch: "Ich kenne aber dein diplomatisches Geschick, Toby! Du wirst das schon wieder hinbiegen!"

Rogers knurrte etwas Unverständliches und machte eine eindeutig ärgerliche Geste.

"Ich hoffe, du revanchierst dich mal", kam es unwirsch zwischen seinen Lippen hindurch. Dann lachten sie beide.

"Bei nächster Gelegenheit. Das weißt du doch, Toby!"

"Ich werde dich beim Wort nehmen, Bount!"

"Nun komm schon, Toby! Heraus damit! Was ist bei der Sache herausgekommen?"

Rogers lehnte sich etwas zurück. Er schien es zu genießen, Bount jetzt ein paar Sekunden zappeln lassen zu können.

Dann sagte er: "Zunächst eine gute Nachricht, Bount."

"Das höre ich gerne!"

"Dieses Mädchen - Kimberley Morgan - ist bisher noch nicht irgendwo als Leiche aufgetaucht. Ich weiß, dass das nichts heißen muss, aber immerhin liegt sie noch in keinem New Yorker Leichenschauhaus aufgebahrt."

"Und die schlechte Nachricht?", erkundigte sich der Privatdetektiv.

Toby Rogers zuckte mit den breiten Schultern und machte: "Tja... Ich weiß nicht, was das zu bedeuten hat, aber unser Experte sagt, dass dieser Brief auf keinen Fall von Kimberley geschrieben wurde. Die Vergleichsproben belegen das!"

Bount stutzte.

"Er ist sich absolut sicher?"

"Ja. Dieser Brief wurde gefälscht und es scheint ganz so, als hätte sich jemand damit ziemlich große Mühe gemacht, um ein überzeugendes Ergebnis vorzulegen."

Bount nickte nachdenklich.

Immerhin war ja auch Kimberleys Vater felsenfest davon überzeugt gewesen, dass der Brief von seiner Tochter geschrieben worden war.

"Waren noch irgendwelche anderen Spuren zu finden? Fingerabdrücke oder soetwas?"

Rogers schüttelte den Kopf.

"Nein, Fehlanzeige."

Bount seufzte.

"Wäre ja auch zu schön gewesen, um wahr zu sein!" Rogers lachte heiser. "Wenn jemand schon einen so großen Aufwand treibt, um einen Brief zu fälschen, wird er auch peinlich genau darauf achten, nicht gewissermaßen seine Unterschrift zu hinterlassen!"

"Auch wieder wahr."

Bount erhob sich und knöpfte sich sein Jackett zu.

"Was hast du vor, Bount?"

Bount ließ ein dünnes Lächeln über seine Lippen huschen und erwiderte: "Eine kleine Reise nach Arizona."

"Was du zu finden versuchst, ist die berühmte Stecknadel im Heuhaufen, nicht wahr?"

"Ja, aber wahrscheinlich steht dieser Heuhaufen in Tucson und Umgebung. Der angeblich von Kimberley geschriebene Brief kam von dort... Es gibt dort ein ZENTRUM FÜR ESOTERISCHE STUDIEN UND PERSÖNLICHKEITSBILDUNG. Ein Postfach. Könntest du nicht mal bei deinen Kollegen dort anfragen, ob die etwas über diesen Verein vorliegen haben?"

Rogers blies erst die fleischigen Wangen auf, als wäre er Louis Armstrong und seufzte dann gut hörbar.

"Okay, Bount. Weil du es bist!"

Bount ging zur Tür und drehte sich vor dem Gehen noch einmal um.

"Könnte ja sein, dass dieses ZENTRUM nicht ganz koscher ist."

5 mörderische Herbst Thriller - Krimi Sammelband 5003 September 2019

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