Читать книгу Männersuche - Charlotte Engel - Страница 6

4. Kapitel

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Zwei Wochen dämmerte ich nun graumäusig vor mich hin. Ich war immer noch unglücklich mit Kai – also ich jedenfalls, Kai machte einen zufriedenen Eindruck. Es hatte sich an unserer Situation nichts geändert. Wie denn auch! Ich erwartete von Kai die große Wende und blieb selbst in Wartehaltung. Große Worte wurden daher gesagt, Versprechungen gemacht, und dabei blieb es auch. Heilige Beschwörungen wurden nicht in die Tat umgesetzt. Ich bemitleidete mich zurzeit, zum Handeln aber war ich nicht bereit.

Da riss mich ein Angebot von einem Sportstudio aus meiner Lethargie. Es fehlte dort noch eine Aerobic-Trainerin. Freilich war ich wie geschaffen für diesen Nebenjob. Mein Ego schnellte in diesem Augenblick nach oben. Ich war gefragt und gefordert. Gut gelaunt teilte ich es meinem Beziehungspart mit. Seine Begeisterung hielt sich dezent in Grenzen. Keine Gratulation, keine Bewunderung, nichts! Ein höhnisches Grinsen mit zurückgeworfener Kopfhaltung und anschließendem Kopfschütteln konnte ich feststellen. Der Angriff auf mein Selbstwertgefühl fand fruchtbaren Boden. Nicht entmutigen lassen, dachte ich mir, irgendeiner wird dich dafür schon anhimmeln. Mein Gott, musste ich denn die Bewunderung und Beachtung schon so nötig haben? Mein Mitbewohner erwiderte nur: „Du hast keine Zeit für solch albernes Rumgeturne. Mach lieber den Balkon sauber.“ Welch ein Verständnis hegte ich für seine Worte und augenblicklich bekam ich ein schlechtes Gewissen. Ich verdiente schließlich mein Gehalt auch nur fürs Bürorumsitzen auf weichgepolsterten Bürostühlen, ein Telefon vor sich für gemütliches Geplapper über Gott und die Welt und natürlich meine ganztägige Beschäftigung mit wunderbaren Kartenspielen am Computer. Ein himmlisch gemütlicher Job mit regelmäßigem, monatlichen Geldeingang. Als Superfrau hat man zu Hause nach solch einem schnulzigen Job den Rest des Tages Zeit, den Haushalt zu meistern. Mit leicht geröteten Wangen und gerade mal zwei Schweissperlchen auf der Stirn empfange ich meinen Schatz, um ihm seine gewünschte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, ihm das Badewasser zu bereiten und ihm sein Essen zu reichen. Wo bitte habe ich da Zeit für meine Aktivitäten???

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