Читать книгу Ghostfighter & Co. (2). Besuch aus dem Jenseits - Christian Gailus - Страница 8

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Fassungslos stehen Anton, Benno und Charlie vor der Panorama-Scheibe im Tower und starren auf das Flugzeug auf dem Flugfeld.

»Das ist …«, beginnt Anton.

»… einfach unglaublich«, sagt Benno.

Und Charlie fügt hinzu: »Dass dieser Schrotthaufen überhaupt noch fliegt.«

»Hat uns auch überrascht«, sagt Schnösel. »Wir haben natürlich noch keine Checks gemacht. Aber wenn man nur das Äußere betrachtet, könnte man auf die Idee kommen, dass Flug 1-3-7 ziemlich lange in der Luft war. So lange, dass die Maschine anfing zu rosten.«

»Das ergibt keinen Sinn«, stellt Anton nüchtern fest. »Waren Sie schon drin?«

»Nein, natürlich nicht!« Sascha Schnösel hebt abwehrend die Hände. »Wer weiß, was uns da erwartet. Vielleicht sind Krankheitserreger an Bord, die eine Seuche auslösen können.«

»Oder Schlimmeres«, raunt einer der Fluglotsen und seine Kollegen nicken ernst.

»Nachdem die Maschine gelandet war, habe ich noch einmal versucht, Funkkontakt aufzunehmen, aber es hat niemand mehr geantwortet. Wir waren natürlich schon kurz davor, die Polizei und die Sicherheitsbehörden zu informieren. Aber die hätten uns doch nur ausgelacht, wenn wir ihnen gesagt hätten, dass wir Geister an Bord vermuten. Womöglich hätten sie sofort die Tür aufgerissen und dann …«

»Also haben Sie uns, die Ghostfighter, alarmiert«, unterbricht Anton den aufgeregten Fluglotsen. »Na dann, sehen wir uns die Sache mal an.«

Zehn Minuten später haben sich die Ghostfighter provisorisch im Tower eingerichtet. Schnösel hat ihnen einen Schreibtisch mit Computer zur Verfügung gestellt. Und während Benno damit beschäftigt ist, den Ghost-Catcher GOCAT zu kalibrieren, macht Charlie sich bereit, um eine Sonde am Flugzeug zu befestigen. Anton hat in der Zwischenzeit im Internet schon einiges über Flug 1-3-7 herausgefunden.

»Hört euch das an«, sagt er. »Es gab wirklich mal einen Flug 1-3-7. Aber das ist über sechzig Jahre her. 1952 hob eine Lockheed Super Constellation im amerikanischen Roswell ab und verschwand kurz darauf in einer Nebelwand. Flog rein und kam nie wieder raus. War einfach weg. Wie vom Erdboden verschluckt.«

»Wo war denn diese Nebelwand?«, fragt Charlie. »Nicht zufällig im Atlantik nahe der Karibik?«

Anton scrollt die Internetseite runter. »Doch, ganz genau«, sagt er, als er die entsprechende Information gefunden hat. »Woher weißt du das?«

»Da ist das Bermudadreieck. Da verschwinden immer wieder Flugzeuge und Schiffe. Schon seit Jahrhunderten!«

»Du meinst, Flug 1-3-7 ist vom Bermudadreieck verschluckt worden?«, fragt Benno und schaltet den GO-CAT auf Stand-by.

Charlie zuckt mit den Achseln. »Würde doch passen. Und auch den Zustand der Maschine erklären: Damals ist sie im Bermudadreieck abgestürzt und lag dann sechzig Jahre lang unter Wasser.«

»Und wieso landet sie dann plötzlich hier auf dem Flughafen Fuhlsbüttel?«, fragt Anton.

»Weil sie irgendjemand geborgen hat«, sagt Charlie.

»Und wer?«

Schweigen.

»Die Sache mit dem Bermudadreieck hakt«, sagt Anton. »Viele der vermissten Flugzeuge und Schiffe sind überhaupt nicht dort verschwunden. Außerdem: Wieso sollte man ein Flugzeug sechs Jahrzehnte lang ins Salzwasser legen?«

»Weil es dort eine unterseeische Basis gibt«, sagt Benno. »Atlantis.«

»Redet bloß nicht von Atlantis«, ermahnt Anton seine Freunde. »Und schon gar nicht vom Bermudadreieck. Beides sind Mythen. Gesicherte Erkenntnisse gibt es weder für das eine noch für das andere. Genauso wie es keine Beweise dafür gibt, dass Stonehenge eine antike astronomische Anlage war.«

»Ach, war es nicht?«, fragt Charlie, steigt in einen orangefarbenen Overall und zieht den Reißverschluss hoch.

»Mann, Leute! Wir sind Ghostfighter und keine Parapsychologen.«

»Wo ist denn da der Unterschied?«, fragt Benno.

»Hast du Atlantis gesehen?«, fragt Anton zurück.

Benno schüttelt den Kopf.

»Und Geister?«

Benno hebt erstaunt die Brauen.

»Wir wissen, dass es Geister gibt, weil wir gegen sie gekämpft haben«, erklärt Anton. »Wir haben sogar zwei von ihnen in unserem Hauptquartier SpukNix-Castle. Oder willst du behaupten, dass wir uns das nur einbilden?«

»Nein, natürlich nicht«, sagt Benno. »Ich versteh nur nicht, wieso es nicht auch Atlantis geben soll – nur, weil’s bisher noch niemand gesehen hat.«

»Dann könnte es alles geben«, sagt Anton. »Selbst das, über das man noch gar nicht nachgedacht hat.«

»Ja, klar.« Benno zuckt mit den Achseln. »Wo ist das Problem?«

»Welches Problem?« Herr Schnösel steht neben ihnen, ein Tablett mit drei Colaflaschen in der Hand.

»Ach nichts«, winkt Anton ab. »Wir haben nur ein bisschen gefachsimpelt. Um geistig frisch zu bleiben.«

»Kenn ich«, sagt Schnösel und lächelt. »Ich mach Yoga.«

Charlie zieht die Stirn kraus. Schnösel stellt das Tablett ab.

»Und? Schon was rausgefunden?«, fragt er.

»Es gab tatsächlich mal einen Flug 1-3-7«, sagt Anton. »Und er startete auch in Roswell.« Er zeigt zum Bildschirm, wo eine Lockheed Super Constellation auf einem Rollfeld zu sehen ist; allerdings in tadellosem Zustand. »Der Flug begann aber schon vor über sechzig Jahren. Kurz darauf verschwand die Maschine in einer Nebelwand über dem Atlantik nahe der Karibik …«

»Im Bermudadreieck«, murmelt Schnösel und schnalzt mit der Zunge.

Anton stutzt. »Das Wrack wurde nie gefunden. Aber mindestens einmal wurde das Flugzeug gesehen. Von einem Captain der US Air Force. Er schreibt …« Anton wechselt das Browserfenster auf dem Bildschirm. »Das Flugzeug war mit Beulen übersät, der Lack an vielen Stellen abgeblättert und es wimmelte von rostigen Stellen. Wäre Seetang auf den Tragflächen gewesen, hätte ich vermutet, dass das Flugzeug einige Jahrzehnte in den Tiefen des Ozeans gelegen hat.«

»In Atlantis«, murmelt Schnösel. Benno grinst.

»Wir müssen zwischen Fakten und reiner Spekulation trennen«, sagt Anton streng. »Sonst wird es beliebig und alles ist möglich.«

»Klingt vernünftig«, sagt Schnösel. »Und wie wollt ihr das machen?«

»Charlie geht jetzt raus und bringt eine Sonde an der Außenseite der Lockheed an. Mit der können wir ins Innere der Maschine horchen.«

Schnösel wirft Charlie, der gerade eine Art Motorradhelm mit extragroßem Visier aus einer Tasche zieht, einen besorgten Blick zu. »Aber wir wissen doch gar nicht, was mit der Maschine ist«, sagt er. »Das könnte ziemlich gefährlich werden!«

»Wir sind Ghostfighter«, sagt Charlie und setzt den Helm auf. »Die Gefahr ist unser Job.«

Ghostfighter & Co. (2). Besuch aus dem Jenseits

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