Читать книгу Die schönsten Familienwanderungen in Salzburg - Christian Heugl - Страница 12
6 Untersberg und Schellenberger Eishöhle
ОглавлениеGondelblick auf Familie Watzmann links, die Toni-Lenz-Hütte in der Bildmitte und der Berchtesgadener Hochthron rechts.
Eine sagenhaft schöne Begehung über und durch den Untersberg führt zur Toni-Lenz-Hütte, macht einen frostigen Abstecher in die Eishöhle, benützt einen spektakulären Felsendurchstieg in die Mittagsscharte und endet bei der Seilbahnstation. |
Alter: ab acht Jahren
Voraussetzung: sehr gute Kondition, sonst ist die umgekehrte Reihenfolge, also Auffahrt mit der Seilbahn und Abstieg nach Markt Schellenberg sinnvoller. Beide Varianten erfordern aber Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.
Ausrüstung: Wanderausrüstung. Warme Kleidung für die Eishöhle nicht vergessen.
Mountainbuggy: nein
Anfahrt, Ausgangspunkt: von der Tauernautobahn A 10 (Abfahrt Salzburg Süd) oder der Stadt Salzburg über die B 160 (Alpenstraße) zum Parkplatz Untersbergseilbahn in St. Leonhard oder 3 km weiter entlang der Deutschen Alpenstraße auf den Wanderparkplatz kurz vor dem markanten Befestigungsturm bei Markt Schellenberg.
Öffentliche Verkehrsmittel: Linie 840 (Watzmannexpress), Haltestelle Markt Schellenberg, Abzw. Eishöhle bzw. Haltestelle Grödig Untersbergbahn (Bundesstraße); www.albus.at
Beste Zeit: Sommer bis Spätherbst (Südausrichtung!)
Wegcharakter: alpine Steige
Gehzeit: Aufstieg 3:30 bis 4 Std., zur Eishöhle 2:30 Std.
Höhenunterschied, Weglänge: ges. 1350 Meter, zur Eishöhle 1000 Meter, ges. Weglänge 7,5 km
Einkehrmöglichkeiten: Toni-Lenz-Hütte, Hochalm
Attraktionen: Eishöhle, Thomas-Eder-Felsensteig, Seilbahn
Informationen: www.marktschellenberg.de, Führungen in die Eishöhle im Sommer 10 bis 16 Uhr, Dauer 45 Min.
Karte: ÖK 1:50.000 Blatt 3209 u. 3210 (93)
Dohlen am Untersberg sind das Schlafmittel für Kaiser Karl.
Unübersehbar steht der Untersberg als eine der letzten großen Bastionen der Nördlichen Kalkalpen vor den Toren der Stadt Salzburg. Er markiert gewissermaßen den Übergang von den (Berchtesgadener) Alpen in das hügelige, sanfte Alpenvorland. So vielseitig wie der Untersberg selbst ist der anspruchsvolle Weg über die Toni-Lenz-Hütte und die Mittagsscharte auf den Salzburger Hochthron (1853 m). Eine Eishöhle, ein abenteuerlicher Felssteig und zur Belohnung die Rückfahrt mit der Gondel sind dabei nur einige Höhepunkte. Natürlich kann die Untersbergwanderung auch umgekehrt erfolgen. Trittsicherheit und gutes Gehvermögen sind jedoch immer gefragt.
In der Schellenberger Eishöhle.
Der Weg: Ausgangspunkt ist der große Parkplatz bzw. die Haltestelle eineinhalb Kilometer nach dem Grenzübergang Hangenden Stein auf der linken Seite der Deutschen Alpenstraße. Der erste Abschnitt zur Toni-Lenz-Hütte benützt noch kurz die geteerte Zufahrt, folgt dann mäßig ansteigend dem breiten Hüttenweg und geht schließlich in einen schmalen Steig über. Kurz vor der Toni-Lenz-Hütte gibt es noch eine letzte kleine Quelle. Von der aussichtsreich gelegenen Hütte (1411 m) nun weiter Richtung Mittagsscharte, bald zweigt ein Stichweg zur Schellenberger Eishöhle ab. Die Temperaturen liegen auch im Sommer nur um den Gefrierpunkt, warme Kleidung ist also sehr ratsam. Durch die 70 Meter lange und bis acht Meter hohe Eingangshalle geht es über Eisfälle immer tiefer in diese statische Eishöhle. Die schätzungsweise 60.000 Kubikmeter Eis erreichen eine Mächtigkeit von bis zu 30 Meter.
Wieder in der warmen Tagessonne wartet schon die nächste Attraktion. Die weitere Route in die Mittagsscharte ist ein Meisterwerk alpiner Wegemacher. In den 30er-Jahren des 19. Jahrhunderts wurde dieses schwindelerregend steile Verbindungsstück mit einem Höhenunterschied von 130 Meter durch den Fels getrieben. Benannt ist der wohl spektakulärste Felsensteig im Berchtesgadener Land nach dem Höhlenpionier Thomas Eder. Übrigens gehörte in der prähistorischen Zeit die Mittagsscharte genauso wie die Hauptgipfel zu einer tropischen Hügellandschaft, auf deren Nordseite jenes Gestein abgelagert wurde, das heute als Untersberger Marmor weltberühmt ist. Nach einer kurzen Erholungsphase in der Mittagsscharte (1671 m) geht es Richtung Salzburger Hochthron schon wieder steil bergan. Allmählich verflacht das Gelände, aber richtig eben wird das von Dolinen und Latschen geprägte Plateau nicht. Die letzten 20 Minuten hinüber zur Seilbahnstation folgt der Weg der breiten Schneise, die im Winter als Skiabfahrt dient. Von der Talstation St. Leonhard mit dem Bus (Haltestelle an der Bundesstraße) zurück an den Ausgangspunkt.