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Sonntag, 8. November
ОглавлениеUm zehn Uhr wache ich auf. Für mich ist das sehr spät am Tag, denn normalerweise bin ich selbst an Sonn- und Feiertagen um acht Uhr auf den Beinen. Die Stille hier hat Wunder gewirkt. Markus atmet ruhig und regelmäßig.
Ich stehe auf, mache im Raum, neben dem Schlafzimmer meine Gymnastik und gehe ins Badezimmer. Anschließend steige ich in die Küche hinunter und trinke ein Glas Wasser. Jetzt kehre ich in den ersten Stock zurück und hole meine Arbeit und den Laptop aus der Tasche.
Im Nebenzimmer setze ich mich auf den Boden neben den kleinen Tisch. Zuerst schaue ich mich nach einer Steckdose um, damit ich meinen Laptop aufladen kann. Fertig! Die Arbeit kann beginnen.
*
Gegen Mittag erscheint Markus im Zimmer. Er küsst mich und fragt erstaunt:
„Aber, Kleines, was machst du denn hier? Du hättest ins Arbeitszimmer gehen können. Du bist hier zu Hause. Nur keine Schüchternheit.“
„Das ist in Ordnung so. Außerdem wollte ich nicht in deinen Sachen herumstöbern, oder sie in Unordnung bringen.“
Er schüttelt den Kopf: „Du hättest keine Geheimnisse gefunden.“ Er lächelt. „So, ich gehe schnell ins Bad. Lass dich schon mal im Arbeitszimmer häuslich nieder. Es gibt gleich Frühstück.“
Während er ins Badezimmer geht, mache ich das Bett. Dann packe ich meine Bücher und den Laptop zusammen. Wir gehen ins Arbeitszimmer. Er stellt mir seinen Schreibtisch zur Verfügung. Ich lege meine Utensilien darauf. In der Küche bereiten wir ein großes Frühstück zu, das wir im Esszimmer einnehmen.
Nach dem Frühstück unternehmen wir einen langen Verdauungsspaziergang an der Isar.
Um halb drei kehren wir nach Hause zurück. Jetzt denke ich von Zuhause. Nein, das darf ich nicht, das kann nicht sein. Ich begebe mich sofort an die Arbeit. Markus hat sich in seine Fachzeitschriften vertieft und stört mich nicht. Ich komme gut voran und bemerke nicht wie die Zeit vergeht. Irgendwann bringt Markus mir Kaffee mit Kuss und geht wieder.
*
Gegen halb acht kommt er ins Zimmer und sagt:
„Meinst du nicht für heute reicht es? Es ist schon halb acht. Hast du denn keinen Hunger?“
„Was! So spät? Ja, wenn ich in mich hineinhöre, sagt mir mein Magen, er hat Hunger. Lass uns Essen kochen. Was hast du da?“
„Kalbsschnitzel, dazu Kartoffelbrei und Salat. Willst du mir helfen?“
„Ran an den Speck“, damit stehe ich auf, gebe ihm einen Kuss auf die Wange. Gemeinsam gehen wir zur Küche.
Um halb neun essen wir und spielen anschließend Backgammon. Ein Spiel, das ich in der Türkei gelernt habe.
Gegen elf Uhr sagt Markus: „Wenn du willst, kannst du morgen auch hier arbeiten. Dann hinterlasse ich Frau Huber eine Nachricht.“
„Das ist lieb von dir. Aber nein, Markus, zu Hause liegt noch weitere Arbeit. Morgen stehe ich mit dir auf und verlasse gleichzeitig wie du das Haus.“
„In Ordnung“, erwidert er nur.