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3.3.3 Kompositionen WortbildungKompositionen

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Die meisten komplexen Wörter sind im Deutschen Komposita (Wortzusammenfügungen). Mindestens zwei Wörter bzw. frei vorkommende Morpheme werden zu einem neuen Wort fest zusammengefügt, das zusammengeschrieben wird. Bei der Vereinigung von mehr als drei Wörtern kann trotzdem eine binäre Gliederung (mit Ausnahme der Kopulakomposita) festgestellt werden, wobei die Teile in dem Verhältnis der Über- und Unterordnung stehen, was das Verständnis erleichtert. In der Abbildung 3.2 wird dies mittels eines Konstituentenbaumes veranschaulicht. Konstituentenstruktur


Abbildung 3.2: Konstituentenstrukturbaum

Bahnhof wurde mit Güter zu Güterbahnhof verbunden; Bahnhof entstand aus der Verbindung der Wörter Bahn und Hof. In der Regel ist die zweite unmittelbare Konstituente das Hauptwort, dies wird auch durch eine Transformation in eine Wortgruppe deutlich: GüterbahnhofBahnhof für Güter; BahnhofHof für die Bahn. Dieses Hauptwort bestimmt auch die grammatischen Eigenschaften des entstandenen Kompositums (Wortart, Genus, Flexion): das Gut/die Güter + der Bahnhofder Güterbahnhof. Wie bei der Zusammensetzung Bahnhof augenfällig ist, ist die Gesamtbedeutung des Kompositums keine einfache Zusammenfügung der Bedeutungen der Teilwörter. Dieser Prozess wird auch als Univerbierung bezeichnet (siehe weiter Römer, 2017). Bei der Zusammenfügung der Wörter werden oft Fugenelemente an der „Nahtstelle“ eingefügt (Landsmann); siehe dazu Fuhrhop (1996). Es fallen aber auch Wortteile weg (Sprachwissenschaft < Wissenschaft über Sprachen).

„Als Grundtypen der Wortzusammensetzung werden gewöhnlich Determinativ-, Possesiv- und Kopulativkomposita angesehen, wobei vor allem substantivische Determinativkomposita von vielen Autoren als Prototyp betrachtet werden.“ (Klos, 2011, S. 13) Die Zusammenrückung hinzufügend, sollen diese Grundtypen der Komposition jetzt kurz charakterisiert werden. Auf die Untertypen wird hier nicht eingegangen. Determinativkompositum

 Determinativkomposita (DK)

Der Terminus DK bezeichnet die Haupteigenschaft dieser Bildungen: Die erste unmittelbare Konstituente (Bestimmungswort) modifiziert die zweite (Grundwort) und benennt damit eine Untermenge, wie in der Abbildung 3.3, wo Sturm modifiziert wird. Sturm


Abbildung 3.3: Determinativkomposition

 Possesivkomposita (PK) Possesivkompositum

Bei den PK liegt auch ein determinatives Verhältnis zwischen den unmittelbaren Konstituenten der Komposita vor. Das bezeichnete Objekt wird jedoch nicht vom Grundwort benannt, es befindet sich außerhalb, wie bei Rotkehlchen: ‘ein Vogel mit rotem Kehlchen’. Deshalb werden die PK auch exozentrische Komposita genannt. Rotkehlchen

 Kopulativkomposita (KK) Kopulativkompositum

Die KK, die relativ selten vorkommen, werden auch als Reihenwort bezeichnet, weil deren Glieder (unmittelbare Konstituenten) gleichgeordnet sind. Eine Speise wird als süßsauer charakterisiert, weil sie süß und sauer schmeckt; das Wetter als nasskalt, wenn es nass und kalt ist; die deutsche Fahne ist schwarz-rot-gold (schwarz + rot + gold) gestreift. schwatz-rot-gold

 Zusammenrückungen (ZR) Zusammenrückung

Bei ZR wird eine freie semantisch zusammenhängende Wortgruppe ohne weitere Wortbildungsmittel zu einem Wort zusammengerückt, an dem das Syntagma zu erkennen ist (Gernegroß, Stelldichein, zugunsten). WortbildungKompositionen

Der deutsche Wortschatz

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