Читать книгу Der deutsche Wortschatz - Christine Römer - Страница 33
4 Feste Fügungen 4.1 Verfestigte lexikalische Einheiten
ОглавлениеNeben den Wörtern haben wir im mentalen Lexikon auch „vorgefertigte lexikalische Chunks, kookkurrierende Ausdrücke und verfestigte Mehrwortlexeme. Solche Einheiten werden als „Bausteine“ abgerufen und eingesetzt, weil sie effizient zum Lösen kommunikativer Aufgaben beitragen.“ (Steyer, 2018, Vorwort, S. 7) Diese verfestigten Wortverbindungen sind im Lexikon genauso verankert wie die Wörter. Die linguistische Kerndisziplin für die Beschreibung der verfestigten Ausdrücke ist die Phraseologie.
Der Terminus Chunk (Muster) stammt aus der Psychologie und bezeichnet wortübergreifende Speichereinheiten bei Lernprozessen. Chunk
…a list of exceptional phenomena contains things that are larger than words, which are like words in that they have to be learned separately as individual whole facts. (Fillmore, Kay und O’Conner, 1988, S. 504)
In der Psycholinguistik werden damit in einem weiteren Sinne Wörter gemeint, die eine sinnvolle Einheit, eine Wortphrase (kookkurrierende, gemeinsam auftretende, Ausdrücke), bilden, wie das Idiom etwas ausbaden müssen oder die Routineformel Mach’s gut!.
Neben lexikalisierten Wortverbindungen werden abstrakte Konstruktionsmuster als Lexikonbestandteile angenommen: „Die Natur der Ausfüllungen derartiger Muster ist primär funktional restringiert und regelbasiert kaum vorhersagbar. Korpuslinguistische Methoden ermöglichen es nun, sprachliche Massendaten systematisch auszuwerten und so Verfestigungsprozesse und Musterbildungen zu rekonstruieren.“ (Steyer, 2018, a.a.O.) Steyer, K.
Im Rahmen der Grammatiktheorie ist es die Konstruktionsgrammatik, Konstruktionsgrammatikdie die Konstruktionen primär aus dem kognitiv-semiotischen Blickwinkel analysiert. (Siehe weiter Ziem und Lasch, 2013). In diesem Grammatikrahmen interessiert man sich besonders für die strukturellen Phraseologismen, die in jüngerer Zeit dadurch mehr ins Zentrum der phraseologischen Forschung gerückt sind. Ziem und Lasch (2013, S. 152) Ziem, A.Lasch, A.sehen die Phraseologismen als Paradebeispiel für Konstruktionen (lexikalisch geprägte Muster) an.