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6 MATHOM-GESCHENKE AUS DER BOX

»Geben ist seliger als Nehmen.«

Apostelgeschichte 20,35

Obwohl ich kein Fantasy-Fan bin, habe ich in der von J. R. R. Tolkien erschaffenen und durch seine Bücher »Der Herr der Ringe« und »Der Hobbit« bekannten Fantasiewelt etwas sehr Interessantes entdeckt. Die Hobbits bezeichnen ein Ding, das für sie keinen Nutzen hat, das sie aber nicht wegwerfen wollen, als »Mathom«. Solche Mathoms werden von den Hobbits gerne gesammelt und dann bei Gelegenheit verschenkt.

Die Idee mit der Box

Von dieser Hobbit-Idee inspiriert habe ich daheim eine Box in der Größe eines kleinen Umzugskartons aufgestellt, die ich mit Mathoms fülle. Im Moment befinden sich in dieser Box zwei DVDs, zwei Musikmagazine, ein Roman, ein Kochbuch, Autorenexemplare meiner Wanderführer, ein Handtuch, ein Mitbringsel vom Jakobsweg, ein handbemalter Teller aus Tunesien, mehrere Kleiderbügel aus Holz, eine Duftkerze, eine Packung Tellerlinsen, herbstlich gefärbte Blätter aus dem Wald und noch ein paar Dinge mehr. Ich sammle darin auch Schleifchen, Grußkarten, gebrauchtes Geschenkpapier und bunte Magazinseiten, die ich zum Einpacken der Geschenke verwende.

Jedes Mal, wenn ich ein Geschenk benötige (siehe Kapitel 45 >), also jemand Geburtstag hat, Weihnachten ansteht oder ich bei Freunden eingeladen bin, gehe ich meine Mathoms durch. Überraschend oft finde ich etwas Passendes.

Verschenke Mathoms und rufe auch Deine Lieben dazu auf

Ich lege Dir ans Herz, ebenfalls so eine Box anzulegen. Du sammelst darin alles, was Du beim Ausmisten findest, was Dir aber zu schade zum Wegwerfen oder Spenden ist. Auch Dinge, die Du geschenkt bekommen hast und einfach nicht gebrauchen kannst, aber auch Selbstgemachtes wie Marmelade, Chiliöl, Badekugeln, Lesezeichen und Topflappen sind originelle Mathoms. Denkst Du bei einem der Dinge schon an einen möglichen Empfänger, kannst Du einen Klebezettel mit dessen Namen drankleben.

Immer wenn Du Mathoms verschenkst, sparst Du Zeit und Nerven und tust darüber hinaus etwas für Deinen Geldbeutel und die Umwelt. Fürchte Dich nicht vor enttäuschten Blicken. Die Mathoms haben oft eine originelle Geschichte, die Du erzählen kannst. Erkläre auch die Beweggründe, warum Du keine Neuware verschenkst, und rufe Deine Lieben dazu auf, ebenfalls eine solche Box anzulegen und Dir das nächste Mal etwas daraus zu geben.

Du kannst auch zu einer Mathom-Party einladen. Dabei bringt jeder für jeden ein Mathom mit. Nach dem Auspacken darf getauscht oder weitergeschenkt werden.

Was Kinder durch die Mathoms alles lernen

Kinder lieben solch eine Box. Sie können Spielsachen, mit denen sie nicht mehr spielen, und andere Dinge darin sammeln. Wenn ihre Freunde zu Besuch kommen, dürfen die sich etwas aussuchen. Oder die jungen Besucher bringen eigene Mathoms mit, dann können die Kinder diese untereinander tauschen.

Mit dem Mathom-Prinzip lernt der Nachwuchs, Ordnung zu halten, zu verhandeln, zu tauschen sowie nachhaltig und minimalistisch zu leben (siehe Kapitel 31 >). Auch Werte wie Großzügigkeit, Empathie und Genügsamkeit werden so auf spielerische Weise vermittelt.

ACHTUNG! NICHT ZUMISTEN

Es geht beim Thema Minimalismus, vor allem in seiner Anfangsphase, viel ums Ausmisten. Und oft passiert es, dass wir den geschaffenen Freiraum bald wieder zumisten (siehe Kapitel 9 >). Dazu sollte die Mathom-Box natürlich nicht beitragen. Achte deshalb darauf, dass sie nicht größer als eine kleine Umzugskiste von etwa 50 × 40 × 30 cm ist. So behältst Du die Übersicht, was alles drin ist, und verringerst Du die Gefahr, im Laufe der Zeit doch wieder zu viele Dinge anzusammeln.

Das Minimalismus-Projekt

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