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I. Einleitung

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Verurteilung des Antisemitismus

Antisemitismus ist heute in Deutschland ein eindeutig negativ besetzter Begriff. Mehr noch: Hierzulande gilt Antisemitismus, wie in der Öffentlichkeit aller Staaten zumindest der westlichen Welt, als etwas geradezu Monströses. Denn der Begriff wird verbunden mit der Erinnerung an die brutale Ermordung von etwa sechs Millionen europäischer Juden während des Zweiten Weltkriegs. Wer heute Antisemitismus denkt, denkt auch Auschwitz. Mit dem Gedanken an Antisemitismus verbindet sich auch der Gedanke an die Gaskammern nationalsozialistischer Vernichtungslager, an Massenmord von ungeheuren Ausmaßen, durchgeführt mit ungeheuerlichen Methoden. Antisemiten sind deshalb in einer breiten Öffentlichkeit zum Inbegriff der Unmenschlichkeit geworden – und damit zu dem, was in ihrer eigenen Vorstellung die Juden waren und sind.

Diese weit verbreitete Sicht des Antisemitismus als etwas Monströsem, etwas Unmenschlichem ist nachvollziehbar. Für die Beschäftigung mit dem Phänomen hat sie allerdings ambivalente Folgen. Einerseits ist das öffentliche Interesse an Informationen darüber groß. Die Zahl der Publikationen zum Thema Antisemitismus ist gewaltig und wächst immer weiter an (1; 2). Besonders populär geschriebene Darstellungen erfreuen sich hoher Auflagenzahlen. Andererseits haben wissenschaftliche Arbeiten, die sich um eine differenzierte Analyse des Phänomens bemühen, oft besondere Probleme bei der Vermittlung ihrer Ergebnisse in der Öffentlichkeit.

Emotionale Aufladung

Forschern, die über die Verurteilung des Antisemitismus hinaus nach den Motiven antisemitischer Einstellungen und Handlungen fragen, wird nicht selten Banalisierung von Judenfeindschaft oder sogar Sympathie für Antisemiten unterstellt (52; 110, S. XI; 115; 405, S. 89, 101f., 343, 354; 439, S. 8). Forschungsergebnisse werden in der Öffentlichkeit je nach politischer Grundüberzeugung mal als verharmlosend, mal als Dramatisierung interpretiert. Ausgewiesene Antisemitismusexperten in Deutschland und den USA beklagen gleichermaßen ironisch, „dass es offensichtlich bei der Interpretation der Ergebnisse der Antisemitismusforschung die Schwierigkeit gibt, dass jeder ein Experte ist“. Die emotionale Aufladung des Themas führt in Verbindung mit dem großen öffentlichen Interesse daran häufig dazu, dass isolierte Ereignisse oder Erfahrungen vor dem Hintergrund persönlicher Einstellungen zur Basis werden von dogmatisch und gegen alle Gegenargumente verteidigten Überzeugungen über das Phänomen. So berichtete der leitende Mitarbeiter des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung, der Soziologe und Historiker Werner Bergmann, wie ihm bei der Präsentation repräsentativer Umfragedaten zur Verbreitung antijüdischer Einstellungen in der Bundesrepublik Deutschland etwa entgegengehalten wurde: „Man kenne da aber einen evangelischen Pfarrer, der etwas ganz anderes über den religiösen Antisemitismus erzähle, als man erhoben habe“ (378, S. 31 und 38).

Das große Interesse am Thema und seine emotionale Aufladung hat freilich auch in wissenschaftlichen Arbeiten selbst Spuren hinterlassen. Die öffentliche Nachfrage nach Informationen zum Antisemitismus provoziert immer wieder Darstellungen, die in formaler Hinsicht zwar wissenschaftlichen Ansprüchen genügen, aber mit allzu heißer Nadel gestrickt wurden. In der umfangreichen wissenschaftlichen Literatur zum Thema gibt es deshalb „neben Weizen auch viel Spreu“ (192, S. 2). Und die zahlreichen Studien von Wissenschaftlern, die der Versuchung widerstanden haben, publikumswirksame Kurzschlüsse zu ziehen, sind explizit oder implizit von Betroffenheit über den Holocaust beeinflusst. Gerade bei historischen Arbeiten kann das auch gar nicht anders sein. Für alle Historiker, die sich seit 1945 mit Antisemitismus beschäftigt haben, war dabei die Frage nach den Ursachen des nationalsozialistischen Massenmordes an den Juden Europas ein wichtiger und meist sogar der zentrale Antrieb.

Teleologie

Das hat nicht nur dazu geführt, dass Kontroversen um Antisemitismus in der Wissenschaft wie in der Öffentlichkeit oft mit besonderer Schärfe ausgetragen wurden und werden. Es hat auch dazu beigetragen, dass die Geschichte jüdisch-nichtjüdischer Beziehungen vor allem in Deutschland häufig als eine der beständigen und sich potenzierenden Ausgrenzung der Juden geschrieben worden ist. Eine solche teleologische Geschichtsschreibung, die auf das Ziel (altgriechisch: telos) Auschwitz zuläuft, kennzeichnet viele – und keineswegs nur populäre – Darstellungen des Antisemitismus.

Allerdings führt diese Tendenz in letzter Konsequenz zu einem fatalistischen Geschichtsverständnis. Wenn man europäischen Antisemitismus vor 1945 nur als Vorgeschichte des Mordes an den Juden betrachtet, werden gegenläufige Entwicklungen und historische Alternativen nicht mehr berücksichtigt. Menschen werden dann zu bloßen Objekten eines nebelhaften „Schicksals“: Ihre Rolle als historisch handelnde Subjekte wird ignoriert, ihr jeweiliger Handlungsspielraum in konkreten Situationen nicht ausgelotet. Eine teleologische Geschichtsschreibung kann deshalb das Ziel, über die Ursachen des nationalsozialistischen Völkermordes an den Juden aufzuklären und auf diese Weise zur Verhinderung einer Wiederholung dieses oder ähnlicher Massenverbrechen beizutragen, nicht erreichen.

Isolierung als Forschungsobjekt

Dieses Problem hängt mit einem anderen zusammen: der isolierten Betrachtung von Antisemitismus. Die alleinige Konzentration auf die Untersuchung antisemitischer Einstellungen oder Handlungen fördert einen einseitigen „Tunnelblick“. „Wer sich nur mit dem Antisemitismus beschäftigt, steht wie jeder andere, der sich mit einer einzigen Sache beschäftigt, in der Gefahr, betriebsblind zu werden […] Wer nach Zeugnissen antisemitischen Denkens und Handelns sucht, wird leider – und das nicht nur in der deutschen Geschichte – immer fündig werden. Es kommt aber darauf an, diese Funde zu gewichten, und das geht nur im Vergleich zu anderen Einstellungen und Handlungsweisen. Die Widerstände und Gegenkräfte, die es gab und die für lange Zeit stärker blieben, finden jedoch in der Geschichte des Antisemitismus fast immer eine allzu geringe Berücksichtigung und oft sogar überhaupt keine Beachtung. Das führt zu Verzerrungen, durch die der Antisemitismus in den einzelnen Ländern und Zeiten übermäßig stark und zumindest in Deutschland letztlich unüberwindlich erscheint.“ So wird immer wieder übersehen, dass Deutschland im frühen 20. Jahrhundert nicht nur der Schauplatz einer historisch beispiellosen Radikalisierung und Brutalisierung des Antisemitismus, sondern auch einer ebenso beispiellosen völligen Gleichberechtigung der Juden in allen Bereichen des öffentlichen Lebens war (45, S. 134).

Vergleichbarkeit

Die Beispiellosigkeit des vom nationalsozialistischen Deutschland ausgehenden Völkermords an den europäischen Juden hat schließlich noch ein weiteres grundsätzliches Problem einer Betrachtung des Antisemitismus aufgeworfen, nämlich die Frage nach seiner Vergleichbarkeit. Auch diese Frage ist emotional stark aufgeladen. Das gilt besonders für die hitzige Debatte darüber, ob der nationalsozialistische Völkermord an den Juden einzigartig war (41). Wie weit sich das Phänomen Antisemitismus im Allgemeinen durch Einzigartigkeit auszeichnet oder mit anderen Phänomenen verglichen werden kann, wird freilich ebenfalls intensiv diskutiert.

In der Öffentlichkeit und vor allem in der politischen Pädagogik ist die Neigung stark ausgeprägt, Antisemitismus als ein Phänomen zu betrachten, dass repräsentativ für Rassismus und Fremdenfeindschaft ist. In der historischpolitischen Bildung werden Judenverfolgungen in der Geschichte häufig exemplarisch instrumentalisiert: An ihrem Beispiel soll für die Ursachen und Folgen auch aktueller Tendenzen zur Diskriminierung von Minderheiten sensibilisiert werden. Dass Antisemitismus sich für Vergleiche zu diesem Zweck eignet, ist allerdings auch die Ansicht mancher Wissenschaftler. So betonen die Herausgeber eines neueren Sammelbands, der die Antisemitismusforschung in den Wissenschaften thematisiert: „Gerade auf Grund der langen Geschichte der abendländischen Judenfeindschaft, ihrer vielfältigen Erscheinungsformen und katastrophalen Wirkung kann die Erforschung des Antisemitismus als Paradigma für die wissenschaftliche Beschäftigung mit vergleichbaren historischen wie aktuellen Problemen gelten“ (11, S. 9). Deutsche Historiker setzten Rassismus lange Zeit mehr oder weniger mit Antisemitismus gleich (45, S. 129).

Vor allem in der Wissenschaft, teilweise aber auch in einer breiteren Öffentlichkeit erheben sich jedoch zunehmend auch Stimmen, die Unterschiede zwischen Antisemitismus und anderen Formen von Rassismus oder Fremdenfeindschaft (Xenophobie) betonen. Die Besonderheit des Antisemitismus wird dabei darin gesehen, dass Antisemiten den Juden bestimmte Eigenschaften zuschreiben, die anderen „Rassen“ oder Gruppen von „Fremden“ nicht zugeschrieben werden. So würden Juden von Personen mit rassistischem oder xenophobem Weltbild zwar ebenso als minderwertig angesehen wie etwa Schwarze oder Türken. Diesen werde aber im Gegensatz zu Juden nicht unterstellt, sich zur Erlangung der Weltherrschaft verschworen zu haben. Tatsächlich ist die fixe Idee von der „jüdischen Weltverschwörung“ einzigartig: Über keine andere ethnisch oder religiös konstruierte Gruppe existieren vergleichbare Vorstellungen. Nur über politisch und weltanschaulich definierte Gruppen wie Kommunisten oder Freimaurer gab und gibt es ähnlich weit verbreitete Verschwörungstheorien, bezeichnenderweise allerdings in enger Verbindung mit der Phantasterei von der „jüdischen Weltverschwörung“, wie in dem nationalsozialistischen Topos der „jüdischbolschewistischen Gefahr“ (56; vgl. auch 59; 93; 16, S. 25 – 28).

Zäsur 1945

Letzten Endes ist die Kontroverse um die Vergleichbarkeit des Antisemitismus und vor allem die Schärfe, mit der diese Auseinandersetzung geführt wird, nur vor dem Hintergrund der Erfahrung des Massenmordes an den europäischen Juden zu verstehen. Dasselbe gilt für die anderen hier skizzierten Grundprobleme der Beschäftigung mit dem Phänomen Antisemitismus in Öffentlichkeit und Wissenschaft. „Vor Auschwitz war Antisemitismus nichts Anrüchiges, man war Antisemit, so wie man Vegetarier, Gesangsbruder oder Schrebergärtner war. Die ,jüdische Frageʻ wurde von Juden wie Nichtjuden mit einer Unbefangenheit diskutiert, die man rückblickend nur staunend zur Kenntnis nehmen kann“ (16, S. 40). Erst seit 1945 ist die Diskussion über Antisemitismus hochgradig emotional aufgeladen worden. Erst seitdem ist eine teleologische Sichtweise, die die Geschichte des Antisemitismus einseitig als lineare Vorgeschichte des nationalsozialistischen Völkermords an den Juden betrachtet, überhaupt möglich geworden. Und schließlich hat dieser Völkermord die Spezialisierung und damit tendenziell auch Isolierung der Forschung zum Thema begünstigt.

Allerdings hat die Vernichtungspolitik des nationalsozialistischen Deutschland gegenüber den Juden die wissenschaftliche Forschung zum Antisemitismus stark stimuliert, ja vielfach erst provoziert. In den meisten Wissenschaftsdisziplinen hat es eine solche vor dem Zweiten Weltkrieg nicht gegeben. Psychologie, Soziologie und Linguistik, die heute wichtige Beiträge zum Verständnis von Judenhass liefern, haben damit erst seit den 1940er Jahren begonnen. Auch in den historischen Wissenschaften haben Forschungen über Antisemitismus durch Krieg und Massenmord eine neue Qualität wie Quantität bekommen und in den letzten Jahrzehnten zu einer wahren Flut von Veröffentlichungen geführt, die kaum noch zu überschauen ist, und die keine Anzeichen eines Abschwellens zeigt (11).

Phasen der Forschung seit 1945

So sehr dieser historischen Forschung seit 1945 die Kontinuität der Tendenzen zur Teleologie, Isolierung und emotionalen Aufladung ihres Gegenstandes gemeinsam ist, hat sie doch auch signifikante Entwicklungen durchlaufen. Zwischen dem Zweiten Weltkrieg und den 1960er Jahren war das geschichtswissenschaftliche Interesse besonders in Deutschland vor allem auf die antisemitische Ideologie ausgerichtet. Die Geschichte der Judenfeindschaft wurde hauptsächlich als Geschichte der Ideen geschrieben. Ein Schwerpunkt des Interesses lag auf der Untersuchung antisemitischer Äußerungen einzelner prominenter Personen.

Während der 1960er und 1970er Jahre änderte sich das. Jetzt verlagerte sich das Hauptaugenmerk auf soziale Gruppen und Organisationen. Die Aufmerksamkeit galt nun mehr der Geschichte antisemitischer Parteien oder Vereine und der Frage, wie anfällig etwa Handwerker, Bauern oder Angestellte für Judenfeindschaft gewesen waren. Dieser Wandel in der historischen Forschung zum Antisemitismus war Teil einer allgemeinen Tendenz in der Geschichtsschreibung, sich mehr für soziale und politische Themen zu interessieren. Deutsche Historiker vollzogen damit eine Entwicklung nach, die sich bei ihren englischen, US-amerikanischen und französischen Kollegen schon etwas früher angekündigt hatte.

In einer dritten Phase seit den 1980er Jahren gab es dann einen erneuten Wandel in der internationalen historischen Forschungslandschaft, der sich auch auf Arbeiten zum Antisemitismus auswirkte. Ein nochmals beträchtlicher Anstieg der Zahl wissenschaftlicher Publikationen ging einher mit einer Pluralisierung der methodischen und inhaltlichen Zugänge. Die politikhistorische Untersuchung antisemitischer Organisationen blieb zwar ebenso ein Schwerpunkt der Forschung wie das Vorkommen von Antisemitismus in verschiedenen sozialen Gruppen. Daneben gewannen aber auch ideologische Aspekte des Themas wieder an Bedeutung. Vor allem jedoch trat die Analyse kultureller, insbesondere sprachlicher und symbolischer Ausdrucksformen von Antisemitismus in den Vordergrund. Und schließlich wandte die Aufmerksamkeit sich von den bisher vielfach im Mittelpunkt stehenden „Höhenkämmen“ und „Zentren“, von gesellschaftlichen Eliten und Parlamenten ab und den „Niederungen“ und „Rändern“, nämlich dem Antisemitismus der „kleinen Leute“ zu: Dessen Ausprägungen, die sich auf Marktplätzen und in Miethäusern, in gewaltsamen Pogromen und Ausschreitungen wie in gänzlich unspektakulären Alltagsbeziehungen zwischen Juden und Nichtjuden zeigten, gerieten ebenfalls in den Fokus der Forschung.

Antisemitismus und historische Identität

In dieser dritten Phase kam es auch zu einem weiteren wichtigen Wandel: In Deutschland, wie in anderen Ländern Europas und Nordamerikas, wurde Antisemitismus zunehmend als Teil des eigenen Bildes nationaler Geschichte anerkannt. Noch bis in die 1970er Jahre hinein war die Mehrheit der wissenschaftlichen Studien über Aspekte der Geschichte des Antisemitismus in Deutschland von nichtdeutschen, meist amerikanischen Historikern geschrieben worden. Erst danach verflogen die Berührungsängste, die hierzulande offenbar Wissenschaftler wie Öffentlichkeit davon abgehalten hatten, diese Traditionen der eigenen Geschichte stärker zu analysieren und zu thematisieren. In Frankreich, Großbritannien oder den USA war das freilich kaum anders: Auch hier kam es erst seit den 1970er oder 1980er Jahren zu einer umfassenderen Beschäftigung mit Antisemitismus als Bestandteil nationaler historischer Identitäten. In Osteuropa setzte diese Entwicklung meist sogar nicht vor 1990 ein.

Jüdische und nichtjüdische Historiker

Parallel dazu wuchs das Interesse nichtjüdischer Wissenschaftler an dem Thema. Noch Anfang der 1990er Jahre beklagte die israelische Historikerin Shulamit Volkov den lange Zeit geringen Beitrag von Nichtjuden zur Forschung über Antisemitismus in Deutschland. Zwar gebe es seit den 1980er Jahren Anzeichen für eine Änderung. Für die Zeit davor freilich, stellte Volkov fest, könne gelten: „Die wichtigsten historischen Arbeiten über modernen deutschen Antisemitismus wurden jedoch von Juden verfasst, besonders von deutschen Juden und sehr oft von deutschen Juden, die außerhalb Deutschlands lebten“ (288, S. 117 f.). Diese jüdischen Historiker waren meist in den 1930er Jahren, oft noch als Kinder, vor dem Nationalsozialismus geflohen, hatten in den USA, Großbritannien, Frankreich oder Israel eine neue Heimat gefunden und ihre Arbeiten auch dort publiziert. Seit den 1980er Jahren wurden jedoch viele der Studien dieser Wissenschaftler zum ersten Mal in ihrer Muttersprache Deutsch veröffentlicht oder wieder aufgelegt – ein Zeichen für das wachsende Interesse auch nichtjüdischer Historiker in Deutschland am Thema Antisemitismus. Mittlerweile wird der Großteil der Forschungsarbeit dazu hierzulande von Nichtjuden geleistet. Jüdische Historiker wenden sich dagegen vielfach anderen Aspekten jüdischer Geschichtserfahrung zu. Shulamit Volkov hat das mit dem Argument begründet, dass Juden zwar unter den „Auswirkungen des Antisemitismus ohne Zweifel überall“ litten, „Judenhass aber in erster Linie ein Thema der gastgebenden Gesellschaft“ sei (288, S. 117). Das große Interesse von nichtjüdischen Historikern an dem Thema zeigt, wie weitgehend diese Ansicht heute anerkannt wird. So sehr Antisemitismus seine Opfer, die Juden, berühren muss, ist die Auseinandersetzung mit ihm doch auch und gerade Sache der Nichtjuden, in deren Reihen er entsteht.

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