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Moderne mythische Literatur

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Auch im 20. Jahrhundert war es nichts Ungewöhnliches, dass sich Künstler des Mythenreichtums der Vergangenheit bedienten. Sie gaben ihren Geschichten aber häufig eine ironische Wendung. George Bernard Shaw schrieb 1913 das Stück Pygmalion. Es basierte auf dem Mythos eines misogynen, die Frauen verachtenden Künstlers, der sich in die von ihm eigenhändig geschaffene Plastik einer Frau verliebt (siehe auch Kapitel 12). In Shaws Stück – das später als Vorlage für das Erfolgsmusical My Fair Lady diente – wurde aus dem Bildhauer ein Professor für Phonetik (das heißt ein sich mit den Lauten der Sprache beschäftigender Wissenschaftler), der sich aus einer Laune heraus eine Frau aus den unteren sozialen Schichten aussucht, um ihr beizubringen, wie eine Dame der Oberschicht zu sprechen, und der sich am Ende in diese Frau verliebt. Insbesondere nach dem Ersten Weltkrieg gingen Schriftsteller dazu über, mythologischen Themen eine ironische oder auch ernste Wendung zu geben. W. H. Audens Gedicht »The Shield of Achilles« stellt den Ehrenkodex unter Kriegern in Homers Dichtung dem Horror der Kriegsrealität im 20. Jahrhundert gegenüber. Der amerikanische Autor Arthur Miller schließlich entwirft die Handlung seines Stückes Tod eines Handlungsreisenden nach dem Modell der griechischen Tragödie, die fast ausschließlich um mythologische Themen kreist. Der Held des Stückes aber, ein Handlungsreisender, ist ausgesprochen unheldisch angelegt und nimmt gerade dadurch die Rolle des »tragischen Helden« ein.

Mythologie für Dummies

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