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Das Jagdverhalten unserer Haushunde ist zwar in der Regel von uns unerwünscht – daher auch der Titel dieses Buches – aber dennoch in seiner Komplexität faszinierend. Es wird durch Verhaltensweisen bestimmt, die

 genetisch fixiert sind und im Laufe der Ontogenese abgerufen werden,

 von der Natur gegebene Instinkte wachrufen,

 durch Nachahmung erlernt und

 durch Stimmungsübertragung beeinflusst werden,

 häufig, aber wiederum nicht immer, an das Appetenzverhalten gekoppelt sind,

 der Übung bedürfen und

 schließlich auch mit individuellem Talent zu tun haben.


Auch wenn mir vollkommen klar ist, dass wir unseren Haushunden das Ausleben dieser Verhaltensweisen nicht erlauben können, finde ich es doch unglaublich interessant, mit welchen Fähigkeiten sie ausgestattet sind. Ihre Nasenleistung ist legendär, aber auch die anderen Sinne werden genutzt, um Beute aufzuspüren. Dann wird in Sekundenschnelle eine Strategie entwickelt und verfolgt, die dann letztendlich zum gewünschten Jagderfolg führt. Oder auch nicht, wenn das Beutetier entkommt, was den Hund aber nicht gleich aufgeben lässt.

Wenn wir ein geeignetes Trainingskonzept erstellen und erarbeiten wollen, um Hunde unterschiedlichster Veranlagung von diesem Verhalten abzuhalten, müssen wir sie zunächst wirklich verstehen. Wir müssen uns mit der Evolution der Kaniden, ihrem Wesen, ihrem Beuteverhalten, dem Einsatz ihrer Sinne, ihrem Ausdrucksverhalten, mit Rassekunde und vielem mehr auskennen, um im richtigen Augenblick korrigierend einzugreifen.

Dieses korrigierende Eingreifen darf niemals von Gewalt bestimmt sein. Das ist für mich nur in zweiter Linie eine Frage von Wirksamkeit oder eben Nicht-Wirksamkeit von aversiven Ausbildungsmethoden, auf die ich detailliert in dem Kapitel „Trainingsmethoden und ihre Grenzen“ eingehe. In erster Linie ist es für mich eine Frage der Fairness und Moral. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir einfach nicht das Recht haben, ein Tier für instinktgesteuertes, in evolutionären Prozessen genetisch fixiertes Verhalten zu strafen.

Stattdessen möchte ich Sie mit diesem Buch einladen, sich mit einem faszinierenden, komplexen, aber eben doch auch beeinflussbaren Verhalten unserer Haushunde zu beschäftigen und ein Trainingsprogramm kennen zu lernen, das vollständig auf den Einsatz von aversiven Reizen verzichtet, die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Hund stärkt und Ihnen beiden jede Menge Spaß macht.

Das - unerwünschte - Jagdverhalten des Hundes

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