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Fünftes Kapitel

Afghanistan – Provinz Zabul

Anatolij Zabelev war von den Ereignissen in Rustam Kalay immer noch bis ins Mark erschüttert. Nicht das blutige Gemetzel selbst hatte ihn umgehauen, sondern ein einziger, ganz spezieller Augenblick während dieser zweiundsiebzig Stunden in der Hölle. Eine Situation, die ihm eigentlich vertraut war, und die dennoch zum Schlüsselerlebnis seines Lebens werden sollte.

Die unbekannten Verrückten hatten sie von der Mauer des landwirtschaftlichen Anwesens aus mit ihren eigenen Panzerfäusten malträtiert, die sie ihnen zuvor in einem üblen Gerangel abgenommen hatten. Jedenfalls war plötzlich eine Granate hinter Zabelev eingeschlagen, und er fand sich bäuchlings auf dem Boden wieder. Dann sprang er auf und rannte, und gerade als er eine Deckung erreicht hatte, detonierte die nächste Granate. Dann folgten weitere, während er im Schutz einer dicken Lehmmauer kauerte. Die Wahrscheinlichkeit, getroffen zu werden, war nicht sehr hoch, dennoch war der Gedanke, im nächsten Moment womöglich nicht mehr am Leben zu sein, zutiefst real und allesbeherrschend gewesen. Das Warten auf den nächsten Einschlag wurde für Zabelev zu einer geradezu existenziellen Erfahrung. Und plötzlich war auf einmal alles ganz einfach. Mitten im Granatenhagel hatte er endlich begriffen: Das alles war nicht sein Problem. Die verdammte Ausgrabungsstätte und der alte Krempel dort waren nicht sein Problem. Er wollte nichts mehr damit zu tun haben. Er wollte nur weg, weg aus dem Drecknest Rustam Kalay, weg von Arkadij Matveevs verbrannter Leiche, weg von den anderen Toten, weg von Jones und vor allem weg aus diesem gottverdammten Leben als bezahlter Killer ohne Ehre und Mutterland. Das hieß: Er musste sich zuerst aus dem afghanischen Dreck erheben und bis zu den Pickups zurückrennen. Zehn Minuten später war dann alles vorbei: Zwei Brandgranaten hatten Matveev, die Moschee in der Dorfmitte und die überlebenden »Maltschiki« in ein Häufchen Asche verwandelt. Der letzte Verrückte war in dem Rettungshubschrauber verschwunden, und der Rettungshubschrauber verschwand aus seinem Blickfeld und wurde damit zu Richard O’Shaughnessys Problem.

Zabelev atmete zum ersten Mal seit Tagen tief durch. Er fühlte sich nicht frei, aber befreiter. Er hatte es mit dem leicht beschädigten Geländewagen bis nach Qalat geschafft und sich während der Nacht versteckt, um auszuruhen und über die Zukunft nachzudenken. Er wusste, dass er hier nicht bleiben konnte, wenn er die Grabung, das Söldnergeschäft, Jones und den gefährlichen Mann, der sie engagiert hatte, wirklich endgültig hinter sich lassen wollte. Natürlich hatten die Amerikaner den Highway A01, die zweitausendzweihundert Kilometer lange Ring Road, die Kabul, Ghazni, Kandahār, Farah, Herat und Mazar verband, bereits ab 2003 wieder in Schuss gebracht. Doch die Taliban und viele andere Gruppierungen, die mit der fremden Präsenz im Lande unzufrieden waren oder auch einfach nur wollten, dass alles beim Alten blieb, um sich an der kompletten Desorganisation des Landes zu bereichern, sorgten regelmäßig dafür, dass Brücken explodierten oder Autos oder Lkws in die Luft gejagt wurden. Immer wieder stoppten Bewaffnete – Reguläre, Milizen, als Polizisten verkleidete Gangster oder auch nur einfache Gelegenheitsdiebe – Busse und andere Fahrzeuge und kidnappten die Insassen, um dann von deren Familien oder Arbeitgebern Lösegeld zu erpressen. Kidnapping war nach dem Drogenhandel der zweitwichtigste Geschäftszweig der afghanischen Schattenwirtschaft. Und wer niemanden auftreiben konnte, der für ihn bezahlte, wurde zuerst bestialisch gefoltert und anschließend eiskalt um die Ecke gebracht.

Zabelev fluchte leise. Freiheit hatte einen Preis. Immerhin hatte er die Wahl: Er konnte seine Haut entweder Richtung Kabul oder Richtung Kandahār riskieren. Die vierhundertdreiundachtzig Kilometer Asphalt, die die beiden größten Städte des Landes miteinander verbanden, galten als die Straße zur Hölle. Doch um außer Landes zu kommen, brauchte er einen Flughafen und ein Flugzeug, das bereit war, ihn mitzunehmen. Sein Reisepass lag in seinem Zimmer in einem Wohncontainer auf der Grabungsstätte im Hochtal. Seine aquamarinblauen Augen wanderten langsam die Reihe der illegalen Sprithändler entlang. Sie boten ihre Ware in Benzinkanistern oder gleich in Fässern mit Handpumpen an. Der Toyota Hilux Pick-up, den er fuhr – allgemein als »TaliVan« bekannt – benötigte Diesel. Die Qualität des Sprits war eigentlich egal. Toyota-Geländefahr- zeuge waren so robust, dass sie zur Not sogar mit gebrauchtem Frittieröl von McDonalds fahren konnten. Zabelev entschloss sich, mit einem Bürschchen ins Geschäft zu kommen, das aussah, als ob es sich morgens noch nicht einmal die Bartstoppeln aus dem Gesicht rasieren musste.

Kandahār war näher, aber Kabul bot wesentlich bessere Möglichkeiten, um unterzutauchen. Außerdem hatte er dort eine vertrauenswürdige Freundin, von der Jones nichts wusste, und es war einfach, sich via Western Union oder MoneyGram schnell Bares schicken zu lassen. In Afghanistan war der Dollar ein unschlagbares Argument, das umgehend die meisten Probleme aus dem Weg räumte. Und Tolja bezweifelte, dass Mr. Jones, der alte Söldnerführer, nach dem Tod seines guten Kumpels Matveev und dem gewaltigen Fuckup von Rustam Kalay einem anonymen, russischen Mitarbeiter, den er vermutlich nicht einmal namentlich kannte, nachtrauern würde, nur weil der sich ohne formelle Kündigung absetzte.

Tolja verhandelte nicht lange mit dem Jugendlichen, sondern kaufte ihm gleich alle vier Kanister ab – den Liter Diesel für fünf Dollar, ein Wucherpreis. Er hatte gerade noch zweihundert Dollar Cash in der Tasche, als er auf den Highway A01 auffuhr. Zabelev schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass er mithilfe des Geldes und der beiden geladenen Waffen, die im Pick-up neben ihm lagen, heil Kabul erreichte. Dort konnte er im Mustafas Hotel absteigen, sich frisches Cash besorgen und anschließend weitersehen. Er besaß ein gut gefülltes Konto bei einer diskreten Bank auf den britischen Kanalinseln. Unterm Strich hatte sich die Zeit mit Matveev und den Maltschiki in Jones’ Diensten für ihn gelohnt, auch wenn er heilfroh war, dass das alles nun endgültig und für immer vorbei war.

Russland … Zabelev dachte zum ersten Mal seit Langem wieder an Nizhny-Vartovsk. Er hatte die Reihenhaussiedlung, in der seine Eltern lebten, früher immer als trostlos und heruntergekommen empfunden. Doch in diesem Augenblick war es für ihn der schönste Ort der Welt. Dorthin wollte er zurückkehren und seine Eltern umarmen. Westsibirien! Er würde ihnen gutes Geld mitbringen und ihnen sagen, dass es ihm gut ging. Dann würde er versuchen, sein Leben auf die Reihe zu bringen und etwas Vernünftiges zu tun, einen Job, für den er sich nicht schämen mussten. Leise summte er die Melodie eines Kosakenliedes, während die karge, monotone Landschaft entlang des Highway A01 an ihm vorüberzog.

Afghanistan – Provinz Zabul – in den Bergen

Sie passierten kahle, glatte Granitwände, die zu beiden Seiten des Flusses in eintönigem Grau steil in den Himmel ragten. Dann wurde auf ihrer Seite des Flusses die Landschaft etwas weicher, weniger schroff. Grüne und braune Farbtupfer unterbrachen die Langeweile struppiger Büschel harten, borstigen Raygrases. Rossi hielt Abstand. Das Risiko, die Truppe zu verlieren, war gering. Es gab vermutlich sowieso nur diesen einen Weg aus der Schlucht. Und der Versuch, zu Fuß den Gebirgsfluss zu überqueren, wäre reiner Selbstmord gewesen. Sie erinnerte sich an den Vortag und an die immensen Anstrengungen des Special-Forces-Soldaten, gegen die wilden Wassermassen anzuschwimmen.

Darum gab es auch, sollte einer der Männer über die Schulter blicken und sie zufällig erspähen, keine Fluchtmöglichkeit für sie. Es war still in den Bergen. Ungewöhnliche Geräusche in dieser einsamen Natur fielen auf. Sie aktivierten menschliche Urinstinkte. Rossi war zwar nur Ärztin, keine Kämpferin, und nicht wie diese Männer ausgebildet, aber sie kannte die Berge. Sie wusste in welchem Maß sich die Sinne schärften, je weiter man sich von den vertrauten Einflüssen der Zivilisation entfernte.

Ihre ersten Bergtouren mit dem Vater hatte sie unternommen, als sie gerade einmal allein laufen konnte. Im Alter von sechzehn Jahren hatte sie zusammen mit ihm und ihrem älteren Bruder An- dreas schon sämtliche Wände der Ostalpen bestiegen. Nach dem Abitur waren sie und Andreas fast ohne Hilfsmittel auf der berühmten Route in drei Tagen durch die Eiger-Nordwand gestiegen, genauso, wie Anderl Heckmair und Ludwig Vörg im Juli 1938. Während ihres Medizinstudiums in München hatte sie sich dann intensiv dem Freeclimbing zugewandt und die Truppenpraktika der Offiziersanwärter im Sanitätsdienst der Bundeswehr bei den Gebirgsjägern absolviert. Und dann war ihr geliebter und vergötterter Vater bei einer schwierigen Bergrettung am 27. Dezember 2002 in der Watzmann-Ostwand in den Tod gestürzt. Rossi versuchte, den Gedanken an den schrecklichen Abend in der Wohnküche der Familie zu verdrängen, als die Kollegen des Vaters von der Bergwacht Berchtesgadener Land gekommen waren, um ihrer Mutter die Nachricht zu überbringen.

Rossi hatte die Weihnachtsferien zu Hause verbracht, auf dem Sprung zu einem speziellen Training in taktischer Verwundetenversorgung bei den US-Streitkräften in Texas. Ihr Bruder und ihre Schwägerin waren aus Zürich gekommen, wo Andreas gerade als Partner in eine große, auf Wirtschaftsrecht spezialisierte, internationale Anwaltskanzlei eingestiegen war. Sie war dabei gewesen, mit ihrer kleinen Schwester Kathrin den Tisch fürs Abendessen zu decken, während Heidi und Mama ihre elf Monate alte Nichte »Mini-Carla« davon abhielten, auf dem gleichaltrigen Berner Sennenhund der Familie, Flori, zu reiten. Andreas war draußen gewesen und hatte Holz für den Kamin gehackt.

Rossi lief es eiskalt den Rücken hinunter: Jetzt würden wohl in den nächsten Tagen Leute von der Bundeswehr in dem alten Familienbesitz auf dem Schönau-Plateau auftauchen, um eine ähnliche Nachricht zu überbringen. Sie starrte die Granitfelsen an, die sich zu beiden Seiten des Wegs in die Höhe streckten, dann den Boden vor ihren Füßen. Mit einem Mal fühlte sie sich zu Tode erschöpft. Ihre Knie waren butterweich und sie ließ sich auf einen flachen Stein am Wegrand sinken.

Oh Gott, Mama, dachte sie.

Drei Tag vor dem unheilvollen Rettungseinsatz hatte Rossi noch mit Zuhause geskypt, gescherzt und Pläne für ihre Rückkehr am Ende ihrer Sechsmonats-Tour gemacht. Die nächste Verabredung zum Skypen hatte sie dann verpasst, weil sie mit Jaap und dem Team im ISAF-Hubschrauber unterwegs zum Rettungsauftrag war. Ihr wurde mit einem Mal bewusst, auf was für einen Wahnsinn sie sich da gerade einließ: Mama war ganz allein in Schönau. Ihr Bruder Andreas und seine Frau Heidi trieben sich mit Kind und einem Campingwagen irgendwo in Neuseeland herum und machten Abenteuerurlaub. Kathrin, das Nesthäkchen der Familie, war in ihrem Auslandsjahr an der Uni in Florenz, und das Semester hatte gerade eben wieder angefangen. Und Mamas Freund Alois war, wie alle Jahre wieder, bei seiner Geologen-Konferenz an der University of Colorado in Boulder in den USA. Mama war ganz allein zu Hause.

Auch Rossi war allein. Niemand in Kandahār wusste, dass sie den Absturz überlebt hatte, und sie verfolgte sechs schwer bewaffnete, knallharte Typen, die am Vortag mit ungeheurer Kaltblütigkeit sieben Menschenleben ausradiert und einen Mann brutal gefoltert hatten. Sie fuhr sich mit der Hand über die Augen. Dann ließ sie den Kopf auf die Knie sinken. Sie konnte umdrehen, wieder zum Hubschrauberwrack zurückkehren, dort ausharren. Die ISAF hatte bestimmt schon Suchhubschrauber auf den Weg geschickt, obwohl der Abschuss und der Absturz so schnell gegangen waren, dass die Piloten wohl nicht einmal mehr die Zeit gehabt hatten, die letzten Koordinaten des Black Hawk oder ein Mayday in den Äther zu schicken. Vielleicht würden die Suchhubschrauber sie ja trotzdem finden. Das Wrack lag zwar an einer völlig uneinsehbaren Stelle in einem völlig unzugänglichen Gebiet, doch Glück, Zufall oder ein siebter Sinn führten manchmal auch zum Erfolg. Ihr Vater hatte das oft bewiesen. Bei der Bergwacht Berchtesgadener Land galt er als der Glückspilz mit dem siebten Sinn. Viele, die von seinen Kollegen bereits aufgegeben worden waren, verdankten Sepp Rossi das Leben.

Rossi konnte auch einfach die entgegengesetzte Richtung einschlagen. Sie hatte den Kompass des Special-Forces-Soldaten und sie hatte eine Idee, wo sich die Ring Road befand, der große Highway A01, der Kandahār mit der Hauptstadt Kabul verband. Dort gab es Posten der afghanischen Armee und vorgezogene Operationsposten amerikanischer Einheiten. In der Nähe von Qalat, der Provinzhauptstadt von Zabul, war die FOB Lagman, wo außer den Amerikanern noch Rumänen saßen. Sie hatte dort einen alten Kumpel, einen rumänischen Notfallchirurgen, den sie von einem US-Lehrgang kannte: Der würde ihr sicher helfen können, ohne dass man die Amis ins Vertrauen ziehen musste. Es war nur so ein Gefühl – vielleicht waren sie ja aus Versehen in eine wüste, amerikanische Black Ops hineingeraten, eine verdeckte Operation … eine Geschichte à la Tom Clancy oder Vince Flynn, in der irgendeiner der obskuren US-amerikanischen Geheimdienste eine üble Rolle spielte?

Wie weit mochte es wohl nach Qalat sein? Mindestens sechzig Kilometer Luftlinie. Natürlich war das hier höllisches Gelände und sie würde selbst unter Aufbietung all ihrer Kräfte fünf oder sechs Tage brauchen, um über Land die Provinzhauptstadt zu erreichen. Sie dachte an den Special-Forces-Soldaten, der ihr Leben gerettet hatte. Er hatte sie gestern Abend mit einer eindeutigen Kopfbewegung von ihrer Dankesschuld befreit. Er hatte ihr bedeutet, sie solle verschwinden und ihre Haut retten. Er wusste, dass sie Arzt war, hatte beobachtet, wie sie an Bord des Rettungshubschraubers zusammen mit ihren Kollegen um das Leben seiner Kameraden gekämpft hatte. Er verstand, dass sie nicht wie er war, nicht zum selben Stamm gehörte, nicht aus seiner Welt der geheimen Krieger stammte.

Von ihrem Versteck am Wasserfall hatte sie mitgehört, wie er genau dieses Argument den sechs eiskalten Söldnern um die Ohren gehauen hatte: den Sonderstatus von Sanitätspersonal. Sie waren Nicht-Kombattanten unter völkerrechtlichem Schutz. Deutlicher hätte der Mann es seinen Häschern nicht sagen können. Rossis Hand glitt in die Tasche seiner warmen Fleecejacke. Sie zog eines der Bonbons aus seinem Vorrat heraus und schob es in den Mund. Das Butterkaramell beruhigte sie. Es schmeckte nach Kindheit und Frieden. Ihr Vater hatte Anderl, Kathi und ihr immer heimlich Butterkaramellen mitgebracht, obwohl Mama schimpfte, dass das schlecht für die Zähne sei. Sie betrachtete das Zellophanpapier zwischen ihren Fingern und musste schmunzeln. Der Special-Forces-Mann war ein Spinner: Er hatte sich wirklich die Mühe gemacht, die Dinger auszupacken und anschließend in neutrales Papier einzuwickeln. Er hatte eine ganze Menge Energie darauf verwendet, seine wahre Identität geheim zu halten. Die Kleidungsstücke, die er zurückgelassen hatte, waren genauso neutralisiert worden. Ein bunter Mix; ganz so, als ob er sich ein Sonderangebot zusammengewürfelter, ausrangierter Militärklamotten im SecondHand-Shop geholt und diese dann mit ein paar trendigen afghanischen Teilen im Ethno-Look aufgemotzt hätte. Selbst seine private Naturheilmittelsammlung war nicht identifizierbar, sondern in englischer Sprache beschriftet – handschriftlich mit neutralen, weißen Aufklebern. Und seine Taucheruhr, die sie jetzt am Handgelenk trug, hatte eine kyrillische Beschriftung, obwohl sie äußerlich in jeder Beziehung einer Rolex Submariner ähnelte. Sorgsam knüllte Rossi das kleine Zellophanpapierchen zusammen und steckte es in die Jackentasche. Es war besser, keine Spuren zu hinterlassen. Sie schüttelte den Kopf und stand von ihrem Sitzstein auf. Niemand in Kandahār oder anderswo in Afghanistan würde sich auf die Suche nach diesem Mann machen, der so bemüht schien, seine wahre Identität zu verheimlichen. Niemand würde je seiner Mutter sagen können, was am Ende wirklich mit ihrem Sohn geschehen war, wenn Rossi sich jetzt umdrehte und davonlief.

Sie dachte an ihren Vater: Sepp hatte sich nie einfach umgedreht, nur, weil es gefährlich wurde!

Ein paar Raubvögel, die an einem weiten, leeren, stahlblauen Himmel ihre Kreise zogen, leisteten ihr Gesellschaft. Eine grellbunte und höchstwahrscheinlich hochgiftige Schlange glitt zwischen den Kieseln in ein neues Versteck. Rossi schloss kurz die Augen, konzentrierte sich und lauschte. Stille. Nur das Rauschen des Wassers. Der Trupp hatte inzwischen wohl schon einen ordentlichen Vorsprung. Sie konnte sich also auch wieder auf den Weg machen.

Codename Corvus Thriller

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