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Dienstag - 2. Juli

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Dienstag - 2. Juli

Habe ich wirklich geglaubt, dass diese Nacht besser verläuft als die vorherige? Aber gut, wenn ich um 6 Uhr schon wach bin, dann kann ich jetzt auch gleich in die Arbeit gehen, dann gehe ich der Rush-Hour wenigstens aus dem Weg. Ich habe schon mitbekommen, dass hier sehr viele um 9 Uhr erst anfangen zu arbeiten. Bei einem 8-Stunden-Tag und einer Stunde Pause kommen sie dann auch erst um 18 Uhr raus aus der Arbeit. Das sind eher weniger meine Arbeitszeiten. Ich bin lieber früh da und gehe dann auch früher wieder heim.

Das wird das erste Mal, dass ich selbstständig mit der U-Bahn zur Arbeit fahre. Das Heimfahren hat gestern ja schon gut geklappt, also bekomme ich das sicherlich auch andersherum hin. Und da um diese Zeit eben noch wenig los ist, ist es umso besser für mich.


Um kurz vor 8 Uhr sitze ich schon auf meinem Platz im Büro. Bis die übrigen Kollegen kommen, kann ich noch private Mails checken und schreiben. Von Mama und Papa ist direkt die erste Mail da: "Du fehlst uns jetzt schon". Das treibt mir direkt Tränen in die Augen. Gut, dass ich noch alleine bin.

Ansonsten läuft der Tag läuft so vor sich hin. Für eine Stunde werde ich mal kurz mit ins Labor genommen. Dabei wird mir wieder klar, dass die Kollegen bei einigen Dingen nicht das nötige Knowhow haben. Ich muss mich für meiner Ansicht nach grundlegenden Dingen fast rumstreiten. Ich merke dabei auch, dass hier die Position wichtig ist, die du in der Arbeitswelt einlegst. Selbst wenn sie wissen, dass du recht hast, wird nicht darauf gehört, wenn du nur Praktikant bist. Der Chef hat quasi immer recht. Das kann ja noch spannend werden.


Auf dem Nachhauseweg lasse ich mir Zeit. Ich schaue mir meine Umwelt genau an. Die Chinesen haben es anscheinend immer eilig. Sie können noch nicht einmal abwarten, dass sie die Aufzugtür schließt. Selbst wenn sie sehen, dass noch jemand kommt, drücken sie ganz stürmisch auf den „Türe zu“-Knopf. In Deutschland wäre mir noch nicht einmal aufgefallen, dass es den überhaupt gibt.

Außerdem laufen hier ganz viele Frauen mit Sonnenschirmen rum. Das habe ich allerdings schon mal gehört, dass sie nicht braun werden wollen. Hier bin also vollkommen richtig … ich werde schließlich nie braun. Wenn ich fünf Minuten zu lange in der Sonne bin, habe ich einen „schönen“ Sonnenbrand. Und von der Rotfärbung geht es dann aber direkt wieder zurück auf weiß.

Und wo man hinsieht, hat jeder ständig sein Handy in der Hand. Die meisten haben schon Smartphones. Bei uns habe ich zwar auch schon vereinzelt Leute damit gesehen, aber Smartphones sind bei uns gerade erst im Kommen. Was ich nicht verstehe ist, dass sie das Teil nicht einmal zur Seite legen können, obwohl in der Metro alle dicht an dicht gedrängt sind und faktisch gar kein Platz dafür ist damit rumzuspielen.


Dank meines 7-Stunden-Vertrags, komme ich um kurz vor 18 Uhr in meinem Appartement an. Da Michael und Andreas erst in knapp einer Stunde heimkommen, versuche ich es noch einmal an der Rezeption. Meine LAN-Verbindung ist immer noch nicht repariert. Und wieder muss ich mich auf morgen vertrösten lassen. Wenigstens der Fernseher geht. Und es gibt auch englische TV-Sender. So kann ich mich per Nachrichten ein bisschen auf dem Laufenden halten.

Kurze Zeit später schauen auch schon die Jungs vorbei, um mich zu fragen, ob ich mit zum Essen gehen will. Heute entscheiden wir uns für ein Restaurant mit Selbstbedienung. Durch einfaches darauf zeigen wählen wir unser Essen aus. Es ist soweit ganz ok, aber ich habe Schwierigkeiten das Stück Fleisch zu essen. Ein Stück Schnitzel isst man schließlich im seltensten Fall ohne Besteck. Aber weinigstens sieht es bei den anderen beiden auch nicht viel besser aus. Die Jungs erzählen mir von ihrem Arbeitstag. Wirklich viel zu tun haben die beiden anscheinend auch noch nicht. Aber zumindest sind sie zu zweit vor Ort. Da können sie sich wenigstens gegenseitig unterhalten.

Auf dem Nachhauseweg gehen wir wieder bei dem Obstladen vom ersten Tag vorbei. Die Verkäuferin kennt uns anscheinend noch, so wie sie uns anlächelt. Na gut, werden wahrscheinlich auch nicht so viele Europäer rumlaufen in dieser Gegend. Das Obst kann ich morgen mit in die Arbeit nehmen. Heute haben mich ein paar Kollegen mit in die Kantine genommen, welche sich im Keller des Bürogebäudes befindet. Aber so unheimlich gut, dass ich das jeden Tag bräuchte, ist es nun wirklich nicht. Außerdem befinden sich auch unweit des Büros ein paar Schnellimbisse. Da kann ich dann auch notfalls noch hin.

Nach einer erfrischenden Dusche, die sich aber fast schon wieder erübrigt hat, sobald ich die Dusche wieder verlasse, weil es so warm ist, schaue ich mir meine Reiseführer an. Ich kann ja schon einmal überlegen, was wir am Wochenende so unternehmen könnten.

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