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Оглавление1. Hier ist es am Platze, unser Augenmerk auf das Wort νήπιος 81 zu richten; denn dies Wort wird nicht im Sinn von unverständig verwendet; denn dies heißt νηπύτιος, νήπιος aber ist der νεήπιος, von ἤπιος zartsinnig, da er gleichsam erst vor kurzem in seinem Wesen sanftmütig und milde geworden ist.
2. Dies gab ganz deutlich der selige Paulus zu verstehen, wenn er sagte: „Obwohl wir als Apostel Christi gewichtig hätten auftreten können, zeigten wir uns doch in eurer Mitte sanft, wie eine Amme ihre Kinder pflegt.“82
3. Der Unmündige ist also sanft und deshalb auch mehr zart, 83 mild und einfältig und arglos und ohne Heuchelei, geraden Sinnes und aufrecht; so ist aber das Wesen der Aufrichtigkeit und Wahrheit. „Denn auf wen“, so heißt es, „werde ich hinschauen als auf den Sanftmütigen und Friedliebenden?“ 84 Denn so ist der jungfräuliche Logos, sanft und schlicht; deshalb ist es auch üblich, daß die Jungfrau ein zartes Mädchen und der Knabe „zartsinnig“ 85 heißt.
4. Und zart sind wir, die wir für die Überredung empfänglich und leicht für die Güte zu gewinnen sind und keinen Groll hegen und von Bosheit und Verkehrtheit nichts wissen; denn das alte Geschlecht ist verkehrt und verstockten Sinnes; 86 die Schar der Unmündigen aber, wir, das neue Volk, ist weich wie ein Kind.
5. Und über „die Herzen der Arglosen“ 87 freut sich der Apostel, wie er in dem Brief an die Römer zugesteht; und er gibt sozusagen eine Art Begriffsbestimmung von den Unmündigen, wenn er sagt: „Ich will, daß ihr weise zum Guten und einfältig zum Bösen seid.“ 88