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III. Kapitel. Daß der Erzieher die Menschen liebt.

7.

1. In allem nützt der Herr und in allem hilft er sowohl als Mensch wie auch als Gott: unsere Sünden vergibt er uns als Gott; nicht zu sündigen, lehrt er uns nach und nach als Mensch. Und begreiflicher Weise ist der Mensch Gott lieb, da er ja sein Geschöpf ist. Und alles andere hat Gott durch sein bloßes Machtwort geschaffen, den Menschen aber hat er mit seiner eigenen Hand gebildet 23 und ihm auch ein Stück seines eigenen Wesens eingehaucht. 24

2. Das Wesen also, das von ihm und nach seinem Bilde geformt worden ist, ist entweder von Gott selbst geschaffen worden, weil es seiner selbst wegen für Gott wünschenswert war, oder es ist von ihm gebildet worden, weil es eines anderen wegen wünschenswert war.

3. Wenn nun der Mensch seiner selbst wegen wünschenswert war, so hat Gott, da er gut ist, etwas Gutes liebgewonnen; und das Mittel, Liebe zu erwecken (der Liebeszauber), ist innen im Menschen, eben das, was wir den Hauch Gottes nennen. Wenn aber der Mensch des anderen wegen wünschenswert gewesen ist, so hatte Gott keine andere Veranlassung, ihn zu schaffen, als die, daß es ohne ihn nicht möglich gewesen wäre, daß einerseits Gott ein guter Schöpfer wurde und andererseits der Mensch zur Erkenntnis Gottes gelangte; denn sonst, wenn der Mensch nicht gewesen wäre, hätte Gott das nicht geschaffen, dessentwegen der Mensch geworden ist: und Gott ergänzte die Kraft, die er in sich verborgen hatte, das Wollen, durch die äußere Macht des Schaffens, indem er vom Menschen nahm, was die Erschaffung des Menschen veranlaßte; und was er hatte, sah er, und was er wollte, geschah; es gibt aber nichts, was Gott nicht vermag.

8.

1.25 Der Mensch, den Gott geschaffen hat, ist also seiner selbst wegen wünschenswert; das seiner selbst wegen Wünschenswerte ist aber mit dem verwandt, dem es seiner selbst wegen wünschenswert ist; für dieses ist es aber auch angenehm und liebenswert. Ist es aber möglich, daß etwas für jemand liebenswert ist, aber trotzdem von ihm nicht geliebt wird? Als liebenswert aber ist der Mensch erwiesen, geliebt wird also der Mensch von Gott.

2. Denn wie sollte der nicht geliebt werden, dessentwegen der eingeborene Logos des Glaubens aus dem Schoße des Vaters herabgesandt wird? 26 Beweis ist zum Überfluß der Herr selbst, der ausdrücklich bekennt und sagt: „Denn der Vater selbst liebt euch, weil ihr mich geliebt habt;“ 27 und wieder sagt der nämliche: „Und du liebtest sie, wie du mich liebtest“. 28

3. Was also der Erzieher will und was er verheißt, wenn er in Tat und Wort darauf bedacht ist, das zu gebieten, was man tun muß, und das Entgegengesetzte zu verbieten, 29 ist wohl bereits klar. Es ist aber auch offenbar, daß die andere Gattung der Reden, die belehrende, der Sprache nach schlicht und dem Inhalt nach geistlich ist, daß sie auf Genauigkeit bedacht sein muß und für die tiefer Eingeweihten bestimmt ist; doch dies soll auf später verschoben sein.

9.

1. Es geziemt sich aber für uns, den wiederzulieben, der uns in liebevoller Weise Führer zum besten Leben ist, und nach den Anordnungen seines Lebensplanes zu leben, indem wir nicht nur das Gebotene vollbringen und uns vor dem Verbotenen hüten, sondern uns auch von den Beispielen der einen Art abschrecken lassen, die anderen dagegen soviel wie möglich nachahmen 30 und so die Werke des Erziehers durch Ähnlichwerden vollenden, damit das Wort „nach Bild und nach Ähnlichkeit“ 31 wirklich erfüllt werde.

2. Denn da wir im Leben wie in tiefer Finsternis umherirren, haben wir einen nicht strauchelnden und zuverlässigen Führer nötig. Der beste Führer ist aber nicht der Blinde, der, wie die Schrift sagt, Blinde in den Abgrund führt, 32 sondern der scharf sehende 33 und die Herzen durchschauende Logos. 34

3. Wie es nun kein Licht gibt, das nicht leuchtet, und nichts Bewegendes, das nicht bewegt, und nichts Liebendes, das nicht liebt, so gibt es auch nichts Gutes, das nicht heilsam ist und den Weg zur Rettung weist.

4. Wir wollen also die Gebote des Herrn durch Taten lieben; denn auch der Logos selbst hat dadurch, daß er Fleisch wurde, 35 deutlich gezeigt, daß die Tugend auf das Handeln ebensosehr wie auf das Erkennen gerichtet (praktisch und theoretisch) ist; 36 so wollen wir denn den Logos als Gesetz annehmen und in seinen Geboten und Ermahnungen kurze und zielsichere Wege zum ewigen Leben 37 erkennen; denn seine Befehle sind voll Überzeugungskraft, nicht voll Schrecknis.

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