Читать книгу Paidagogos - Clemens von Alexandria - Страница 8
ОглавлениеIV. Kapitel. Daß der Logos in gleicher Weise Erzieher von Männern und Frauen ist.
10.
1. Indem wir uns also auf diese Weise den guten Gehorsam mehr und mehr zu eigen machen, wollen wir uns dem Herrn hingeben und das unzerreißbare Tau des Glaubens an ihn erfassen in der Erkenntnis, daß die Tugend für Mann und Frau dieselbe ist.
2. Denn wenn beide nur einen Gott haben, so haben beide auch nur einen Erzieher; eine und dieselbe ist die Kirche, die Sittsamkeit, das Schamgefühl ist eines, die Nahrung ist gemeinsam, die Ehe verbindet beide, Atmen, Sehen, Hören, Erkennen, Hoffen, Gehorchen, Lieben, alles ist gleich. Bei welchen aber das Leben gemeinsam ist, die Gnade gemeinsam und auch das Heil gemeinsam ist, bei denen ist auch die Tugend und die Lebensführung gemeinsam.
3. „Denn in diesem Weltalter“, so heißt es, „heiraten sie und lassen sie sich heiraten“, in dem doch allein das Weib von dem Mann unterschieden wird, „in jenem aber nicht mehr“, 38 wo die Siegespreise für dieses aus der Ehe hervorgehende, gemeinsame und heilige Leben nicht für Mann und Weib, sondern für den Menschen aufbewahrt sind, der dann von der Begierde befreit ist, die ihn (in zwei Geschlechter) trennte.
11.
1. Männer und Frauen haben nun auch einen gemeinsamen Namen, der Mensch. In der gleichen Weise scheinen mir die Attiker39 das Wort παιδάριον gemeinsam für beide Geschlechter, zur Bezeichnung nicht nur von Knaben, sondern auch von Mädchen gebraucht zu haben, wenn man dem Lustspieldichter Menandros glauben will, der in seiner Rhapizomene („die Geschlagene“) ungefähr so sagt;
„Mein kleines Töchterlein, … denn es ist gewiß Das Kindchen (παιδάριον) freundlich von Natur in hohem Maß.“ 40
2. So ist das Wort ἄρνες (Schafe) ebenfalls eine gemeinsame Bezeichnung der Einfalt für das männliche und das weibliche Tier. Aber der Herr selbst ist „unser Hirte“ 41 in Ewigkeit, Amen. „Ohne einen Hirten sollen aber weder Schafe noch irgendein anderes Herdentier je leben, und ebensowenig sollen Knaben ohne den Erzieher oder auch Sklaven ohne den Herrn sein.“ 42