Читать книгу Teppiche - Clemens von Alexandria - Страница 6

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II. Kapitel

4.

1. Unsere Abhandlungen sollen aber, wie wir schon oft sagten,2218 wegen der Leser, die hemmungslos und unvorbereitet darüber kommen, wie schon ihr Name sagt, Teppichen gleich bunt zusammengefügt sein; sie sollen in ununterbrochenem Wechsel von einem Gegenstand auf den anderen übergehen und im Laufe der Darstellung oft einen anderen Sinn in sich schließen, als die Worte zunächst kundtun.2219

2. „Die nämlich, die nach Gold suchen“, sagt Herakleitos, „graben viel Erde auf und finden wenig“;2220 diejenigen aber, die in der Tat zum „goldenen Geschlecht“2221 gehören und nach dem ihnen Verwandten schürfen, werden in wenigem viel finden. Denn finden wird meine Schrift den einen Leser, der sie versteht.2222

3. Dem also, der mit Verstand zu forschen vermag, werden die „Teppiche“ meiner Abhandlungen dazu behilflich sein, daß er sich an die Wahrheit erinnert und eine klare Vorstellung von ihr bekommt.

4. Dazu müssen aber auch wir anderes hinzu erarbeiten und hinzu auffinden; denn auch bei denen, die einen ihnen unbekannten Weg gehen wollen, genügt es, wenn man ihnen nur zeigt, wo der Weg führt.

5.

1. Gehen müssen sie ihn aber dann selbst und auch die Fortsetzung selbst finden. So gab auch, wie man erzählt, die Pythia einem Sklaven, der das Orakel fragte, was er tun müsse, um seinen Herrn zufriedenzustellen, den Bescheid: „Du wirst es finden, wenn du es suchst“

2. Und in der Tat ist es, wie es scheint, schwer, etwas Gutes, wenn es verborgen ist, aufzufinden. Denn „vor die Tugend ist der Schweiß gesetzt“, „Und lang ist der Weg und geht steil in die Höhe; Auch ist er anfangs gar rauh; doch hat man die Höhe erstiegen, Dann ist es leicht, auf ihm weiterzugehen, so schwer es zuerst war.“2223

3. Denn der Weg des Herrn ist wirklich „eng und schmal“,2224 und „nur Gewalttätige können das Reich Gottes erringen“;2225 daher heißt es: „Suche, und du wirst finden“,2226 wenn du dich nämlich an den wahrhaft „königlichen Weg“2227 hältst und nicht von ihm abweichst.

6.

1. Daher ist trotz des geringen Umfangs begreiflicherweise reich der fruchtbare Same2228 der in dieser Abhandlung enthaltenen Lehren, „wie das alle möglichen Pflanzen tragende Feld“,2229 sagt die Schrift.

2. Daher tragen auch ihre Überschrift mit vollem Recht die „Teppiche“ meiner Abhandlungen, da sie ganz nach Art jener alten Form von Opfergabe Blüten von überallher gesammelt haben, von der Sophokles schreibt:

3. „Da war des Schafes Wolle und vom Weinstock auch Der Weiheguß und Trauben, trefflich aufbewahrt, Der Früchte Allerlei, mit Gerstenkorn gemischt, Des Öles Fett, dazu das Allerkünstlichste, Der gelben Bien’ aus Wachs gebildet Wunderwerk.“2230

7.

1. So bringen denn auch unsere „Teppiche“, um mit den Worten des Bauern bei dem Lustspieldichter Timokles zu sprechen, „frische Feigen, Öl, getrocknete Feigen, Honig“ herbei, wie von einem an allen Früchten reichen Landgut.

2. Wegen dieses Reichtums an Früchten heißt es dann weiter: „Du meinst den Erntekranz und nicht die Feldarbeit.“2231

3. Die Athener pflegten nämlich auszurufen: „Erntekranz bringet uns Feigen und Kuchen, im Fette gebacken, Und in der Schale den Honig und Öl auch, daß man sich salbe.“2232

4. Man muß daher das Gemenge von vielerlei Samen, wie man es bei den Futterschwingen macht, oft hin und her schütteln und in die Höhe werfen und so den Weizen auslesen.

Teppiche

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