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Anwendung 4:

Vorbeugungsstrategien gegen Krebs

Menschen, die regelmäßig ihre Emotionen verdrängen, statt sie zu fühlen, unterliegen statistisch gesehen einer höheren Wahrscheinlichkeit, Krebs zu bekommen, als andere, die bereit sind, sie zu fühlen und zu verarbeiten.

In den vergangenen Kapiteln haben wir beschrieben, wie die Radikale Vergebung sich auf unsere Gesundheit auswirken kann. Die Vorbeugung gegen Krebs durch Radikale Vergebung hat jedoch ein eigenes Kapitel verdient.

Dies ist dadurch gerechtfertigt, dass es zahlreiche wissenschaftliche Studien gibt, die den Zusammenhang zwischen Krebs und emotionalem Stress aufzeigen. Emotionaler Stress umfasst dabei das gesamte Spektrum emotionaler Traumata sowie unterdrückter Emotionen wie Trauer, Wut, Sorgen und mehr. Das sind genau die Probleme, bei deren Lösung sich Radikale Vergebung besonders gut bewährt hat.

In der zweiten Anwendung sind wir auf die Rolle der schädlichen Glaubenssätze bei der Erzeugung des Milieus eingegangen, in dem sich Krankheiten im Körper bilden können. Im Folgenden möchte ich diesen Punkt im Hinblick auf das Thema Krebs ergänzen.

Der Psychotherapeut Lawrence LeShan veröffentlichte in seinem Klassiker Diagnose Krebs – Wendepunkt und Neubeginn die Ergebnisse seiner jahrelangen Forschungen mit Krebspatienten, von denen fast alle die gleiche negative Grundüberzeugung hatten:

„Wenn ich mich so zeige, wie ich bin, werde ich nicht geliebt. Um geliebt zu werden, muss ich mich also verstellen.“

Es handelt sich um einen der klassischen zerstörerischen Glaubenssätze. Wir können daraus schließen, dass Krebs seine Ursache im Selbsthass hat, der noch durch die Wut auf die Personen verstärkt wird, die einem das Gefühl gaben, dass man so, wie man ist, nicht in Ordnung ist. Wer sonst könnte uns dieses Gefühl vermittelt haben, wenn nicht unsere Eltern? Natürlich haben Eltern höchstwahrscheinlich nie die Absicht, ihre Kinder derart zu verletzen, und – wie wir nun wissen – wurde die Situation vom höheren Selbst der Person so gewählt, um bestimmte, der Entwicklung dienliche Erfahrungen zu durchleben.

Wenn Sie einen Glaubenssatz in sich tragen, der auch nur annähernd diesem ähnelt, und wenn Sie nicht zu denen gehören möchten, die Statistiken wie der anfangs erwähnten recht geben, dann ist es nun Zeit für Radikale Vergebung gegenüber Ihren Eltern und Radikale Selbstakzeptanz gegenüber Ihnen selbst. Das gilt besonders dann, wenn es in Ihrer Familie bereits Krebs gibt. Dies bringt mich zum nächsten Punkt.

Es besteht Einigkeit in der Wissenschaft, dass von den zahlreichen möglichen Faktoren für die Entstehung von Krebs lediglich zwei zuverlässig vorhersagen können, wer tatsächlich erkrankt. Der erste ist eine genetische Vorbelastung. Der zweite ist, wenn man starke Emotionen verdrängt oder unterdrückt.

Der genetische Faktor ist in der Literatur ausführlich beschrieben. Öffentliches Interesse hat in diesem Zusammenhang vor kurzem die Schauspielerin Angelina Jolie erregt, die sich wegen der Verbreitung von Brustkrebs in ihrer Familie für eine radikale Mastektomie als Vorbeugungsmaßnahme entschied.

Weniger populär, aber ebenso gut durch eine Studie des britischen Wissenschaftlers Steven Greer belegt, ist die Tatsache, dass Menschen, die ihre Emotionen verdrängen und nicht fühlen, mit einer höheren statistischen Wahrscheinlichkeit an Krebs erkranken, als solche Personen, die ihre Gefühle zulassen und verarbeiten.

In Fällen wie dem von Angelina Jolie mag eine Maßnahme wie die Mastektomie möglicherweise sinnvoll sein. Doch all jene, die bereits unter Krebs oder einer Vorstufe von Krebs leiden und keine starke genetische Veranlagung zum Krebs haben, sollten dringend emotionale Ursachen in Betracht ziehen. Wenn ich einer Frau mit Brustkrebs begegne, frage ich meist: „Wer hat Ihnen fünf bis sieben Jahre vor Ihrer Krebserkrankung das Herz gebrochen?“ In den meisten Fällen fällt der Frau sofort jemand ein. Angesichts dessen, was wir über Themen in anderen Chakren und Körperregionen wissen, könnte man, wenn ein anderer Bereich des Körpers an Krebs erkrankt, eine ähnliche Frage stellen.

Dies macht die Radikale Vergebung zu einer der wichtigsten Vorbeugungsmaßnahmen gegen Krebs. Worauf warten Sie noch? Verwenden Sie die einfachen Hilfsmittel der Radikalen Vergebung, um Ihr Leben durchzugehen und systematisch alle zerstörerischen Energien aus Ihrem Körper zu leiten. Es ist nicht schwer und kostet so gut wie nichts.

Die Krebs-Persönlichkeit

Die Persönlichkeitsstruktur, die sich stoisch weigert, ihre eigenen Gefühle anzuerkennen, wird oft als „Typ-C-Persönlichkeit“ bezeichnet (C für cancer). Der Psychoonkologe O. Carl Simonton hat diese Persönlichkeitsstruktur als „Krebs-Persönlichkeit“ bezeichnet.

Sie beschreibt einen Menschen, der dazu neigt, seine Emotionen zu unterdrücken, eine freundliche Fassade aufrechtzuerhalten, niemals seinem Ärger Luft zu machen und der stets danach strebt, Autoritätsfiguren zufriedenzustellen. Derartige Personen neigen dazu, sich selbst zu opfern und nicht für sich einzustehen. Sie konzentrieren sich in erster Linie auf andere und haben Schwierigkeiten, Empathie zu sich selbst zu empfinden. Dies ist der klassische co-abhängige Persönlichkeitstyp.

Als ich mit meiner Frau JoAnn in den Bergen von Nord-Georgia in einem Heilzentrum für Krebspatienten die „CancerHelp Retreats“ leitete, verbrachte ich buchstäblich Stunden am Telefon mit Leuten, die mir erzählten, dass sie gerne kommen würden, aber dass es aus Rücksichtnahme auf jemand anderen nicht gehe. Eine Frau sagte: „Ich würde wirklich gerne zu Ihrem Retreat kommen, aber mein Sohn hat sich an diesem Wochenende angekündigt. Er wäre bestimmt sehr traurig, wenn ich keine Zeit für ihn hätte.“ Wie habe ich darauf reagiert? „Nun, dann behalten Sie eben Ihren Krebs. Das ist genau der Grund, warum Sie Krebs haben. Sie nehmen andere wichtiger als sich selbst – sogar wichtiger als Ihre eigene Gesundheit. Aber selbst diese deutlichen Worte konnten sie nicht überzeugen. Ihre Antwort: „Aber er ist doch ein so guter Junge.“

Solche Menschen werden oft als nette, hilfsbereite und großzügige Menschen wahrgenommen. Oberflächlich betrachtet stimmt das auch. Wenn man genau hinschaut, sieht man jedoch, dass sie voller unterdrückter Wut und Verbitterung sind. Sie sind sich natürlich dessen nicht bewusst. Da die Depression ein Symptom unterdrückter Wut ist, ist es kein Wunder, dass viele Typ-C-Personen regelmäßig Antidepressiva einnehmen.

Erkennen Sie sich wieder? Wenn ja, dann sind Sie laut der klinischen Psychologin Lydia Temoshok (The Type C Connection) und dem wissenschaftlichen Autor Henry Dreher (Your Defense Against Cancer) eher krebsgefährdet als Menschen, die selbstbewusster sind und mehr für ihre Interessen einstehen. Dies soll Ihnen keine Angst machen, sondern Ihnen Gelegenheit bieten, die Radikale Vergebung zur aktiven Krebsvorsorge einzusetzen.

Die Tatsachen sprechen für sich selbst. Ich bin sicher, es ist Ihnen mittlerweile klar geworden, dass Radikale Vergebung ein hervorragendes Mittel zur Krebsvorsorge oder zumindest zur Risikoeinschränkung darstellt.

Wenn bereits Krebs bei Ihnen diagnostiziert wurde, bin ich davon überzeugt, dass Radikale Vergebung eine gute Ergänzung zu Ihrer jeweiligen Therapie ist. Die meisten Onkologen sind sich heutzutage über den Einfluss der Emotionen bewusst und werden Sie bei dieser Arbeit als Ergänzung Ihrer Therapie unterstützen. Wenn Ihr Arzt anderer Meinung ist, empfehle ich Ihnen, nach einem Arzt Ausschau zu halten, der diesen Aspekt bei der Behandlung berücksichtigt.

Einen Rückfall vermeiden

Ich habe oft erlebt, dass Krebspatienten nach Abschluss ihrer Therapie für krebsfrei erklärt wurden und ihren alten Lebensstil wiederaufnahmen. Die gleiche Ernährung, der gleiche Stress, keine Veränderung. Sie machen sich vor, sie seien „geheilt“, und denken, sie könnten einfach weitermachen wie gehabt.

Ich bin der Überzeugung, dass es sich bei Krebs um die Botschaft handelt: Eine Veränderung ist unumgänglich. So gesehen ist es eine liebevolle Botschaft. Bei den CancerHelp-Retreats, die meine Frau und ich leiteten, war das Ziel, am fünften Tag den Krebs aufgrund der Botschaft, die er uns vermittelt, liebevoll anzunehmen und ihn zu würdigen. Es war nicht ungewöhnlich, wenn ein Teilnehmer sagte: „Der Krebs ist das Beste, was mir in meinem Leben passieren konnte.“ Eine Krebserkrankung birgt die Chance zu einem grundlegenden Wandel der Lebensführung.

Wir dürfen nicht vergessen, dass es kein Mittel gegen Krebs gibt. Krebs kann immer wiederkommen und tut es auch oft. Erst nach ca. fünf Jahren Freiheit von Krebs kann man von einer Heilung sprechen. Dennoch bleibt die unausgesprochene Erwartung, dass ein Rückfall fast unvermeidlich und nur eine Frage der Zeit ist. Ich teile diese Erwartung jedoch nur, wenn die unterdrückten Emotionen und ungelösten Opfergeschichten, die den Krebs ursprünglich mit verursacht haben, bei der ersten Behandlungsrunde oder kurz danach nicht gelöst wurden. Dann ist ein Rückfall wahrscheinlich, da die zerstörerischen Faktoren nicht angesprochen wurden. Was ist da wohl das beste Mittel?

RESSOURCEN FÜR DIESE ANWENDUNG:

Buch: Ich Vergebe – Der radikale Abschied vom Opferdasein

Arbeitsblatt zur Radikalen Vergebung


Ich vergebe - Das Praxisbuch

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