Читать книгу Diese Sehnsucht nach Leichtheit - Corinna Bürger - Страница 8

TSCHICK

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„Bist du fertig?“ „Ja, gleich!“ Larissa steckte sich die weißen Perlenohrringe an, warf einen kurzen prüfenden Blick in den Spiegel und zog ihre Bluse straff. Dann warf sie Max ihr strahlendstes Lächeln zu. „So, los geht’s!“ Warme Frühlingsluft hatte sich ausgebreitet, und die Bäume am Straßenrand leuchteten in zartem Grün. Larissa öffnete das Autofenster einen Spalt, um die frische Luft einzusaugen. Sie betrachtete Max von der Seite, wie er ruhig das Auto steuerte. Er strahlte eine solche Sicherheit und Zuverlässigkeit aus, bei allem was er tat. Sie ließ ihren Blick über sein Profil gleiten, die klaren Konturen, die sich vor dem Hintergrund des Frühlingsleuchtens so abhoben, seine stoppelige Haut an Kinn und Wangen, der Duft seines Aftershaves, bei dem sie sich so geborgen fühlte. Max hatte ihren Blick offenbar bemerkt, lächelte ihr zu und legte zärtlich seine Hand auf ihr Bein. Sanft legte Larissa ihre Hand auf seine und genoß den Ausblick auf die erblühende Landschaft.

An der Auffahrt vor dem Krankenhauseingang ließ Max Larissa aussteigen, parkte das Auto und kam dann zu ihr zurück. Den Weg zum Zimmer kannten sie inzwischen nur allzugut. „Ja, ist das aber schön, euch zu sehen!“ strahlte Max' Oma, als die beiden in das Zimmer eintraten. Ihre geschwollenen, bläulich wirkenden Beine lagen wie Fremdkörper vor ihr auf dem Bett, und ein dünner Schlauch steckte in ihrem Handrücken. Trotzdem strahlte sie über das ganze Gesicht. „Na, aber selbstverständlich, heute ist doch wieder Sonntag, Oma!“ „Na, bei dem schönen Wetter hätte ich gedacht, dass ihr besseres zu tun habt, als eine alte debile Frau zu besuchen.“ „Ach Quatsch, du bist doch nicht debil, und wir sehen dich doch gerne!“ lachte Larissa. Max' Oma warf ihr einen liebevollen Blick zu. Larissa nahm die Blumenvase, füllte sie mit frischem Wasser und stellte den mitgebrachten Strauß gelber Osterglocken hinein. „So, ein kleiner Frühlingsgruß. So schaut's gerade draußen aus.“ Max' Oma wandte den Blick ihrem Enkel zu. „Sie ist ein Schatz, weißt du das? Pass gut auf sie auf, nicht dass sie dir eines Tages wegläuft. So ein Goldstück findest du nicht wieder.“ Max tätschelte lächelnd ihre Hand. „Ich weiß, Oma, ich weiß.“ und zwinkerte Larissa verschwörerisch zu.

Diese Sehnsucht nach Leichtheit

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