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BOOM

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Zarte Klänge durchzogen den Raum. Fast zögerlich begann die Musik, und Larissa konnte es kaum erwarten, bis endlich der Takt einsetzte. Sie fühlte sich unwohl, so eng am Körper ihres Tanzpartners, der verkrampft versuchte, sich sinnlich zu bewegen. Endlich setzte der Rhythmus ein, und sie gingen in den „Boom-Tschick-Tschick“-Schritt über, den sie bereits seit einer halben Stunde übten, und in dem Larissa trotz allem nicht die Sinnlichkeit und Eleganz erkennen konnte, die sie während der Demo in dem Schnupperworkshop so fasziniert hatte. Die Hand ihres Tanzpartners lag wie eine Kralle um ihren Rücken herum, seine andere Hand knickte die ihre unangenehm ab. Mit seinem krummen Rücken schien er beinahe auf sie zu fallen. Instinktiv zog Larissa ihren Oberkörper etwas weiter weg von ihm in eine Haltung, in der sie allmählich Rückenschmerzen bekam. Wie sehr sie jetzt Max vermisste. Wie gerne wäre sie jetzt mit ihm hier in diesem Kurs, wie gerne würde sie sich an seinen Körper schmiegen, sich gemeinsam weich im Takt der Musik wiegen. Doch Max war weit weg. Er hatte bereits heute abend zu seinem Kunden anreisen müssen, bei dem er die Woche über sein würde. Er hatte sie auf die Stirn geküsst und ihr versprochen, dass das Projekt bald vorbei wäre. Er hatte sie in den Arm genommen und ihr über die Haare gestreichelt. Und nun fand sie sich in den Armen dieses Fremden wieder, der einfach nicht tanzen konnte, der nicht nach Max aussah und nicht nach ihm roch. Sehnsüchtig blickte sie auf die Uhr. Wenn dieser blöde Kurs doch endlich rum wäre. Was für eine Schnapsidee, sich ganz alleine dafür anzumelden. Das hatte sie nun davon. Noch nicht einmal Sandra hatte sich angemeldet. Die hatte sich für Tango entschieden, so wie auch viele anderer ihrer gemeinsamen Tanzbekanntschaften. Dabei war es doch Sandra gewesen, die sie überhaupt erst auf Zouk aufmerksam gemacht hatte! „Hast du überhaupt Spaß?“ riss ihr Tanzpartner sie aus ihren Gedanken. Besorgt sah er sie an. „Ich weiß, dass ich das mit dem Bewegen und so noch nicht so gut kann. Tut mir echt leid, wenn es dir keinen Spaß macht.“ Verdattert blickte ihm Larissa ins Gesicht. „Nein, nein.“ stammelte sie. „Es ist alles gut. Ich bin nur heute nicht so gut drauf.“ Schnell wandet sie ihren Blick wieder ab von ihm. Sie fühlte sich schlecht. Es war, als hätte er ihre Gedanken gelesen, und ihr daraufhin seine eigenen Schwächen und Unsicherheiten gezeigt. Sie fühlte sich ertappt und durchschaut. Sie lockerte ihre Schultern, richtete ihre Haltung auf und konzentrierte sich auf ihre Bewegungen. Sie würde diese Stunde in Würde zu Ende bringen, und mit ihrem Tanzpartner zusammenarbeiten.

Diese Sehnsucht nach Leichtheit

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