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Wintersonnenwende (21. Dezember)
ОглавлениеDie Erde schläft
…Dunkelheit….
…in der Dunkelheit zünden wir ein Licht an….
…für die Heilung, für die Liebe…..
…damit beides wachse, wenn die Tage länger werden…
Lange Nächte, kurze Tage. Die Jahreszeit der Dunkelheit. Wir kämpfen mit der Kälte und wehren uns gegen feuchte Dunkelheit, kalten Regen oder Nebel. Oft können wir nicht akzeptieren, dass es immer früher dunkel wird, uns immer mehr Licht vom Tag geraubt wird. Die ganze Gesellschaft stürzt sich grundlos in ziellosen Stress als sei das Jahresende ein absolutes Ende. Aber vielleicht ist die Betriebsamkeit einfach eine Flucht vor der Dunkelheit? Wir überfluten unsere Städte mit Lichtern, Leuchten und Musik und wundern uns, dass die Dunkelheit trotzdem kalt in uns bleibt.
Wintersonnenwende. Bei diesem Fest geht es nicht darum, mit Helligkeit und Kerzenschein die Dunkelheit auszulöschen. Dieses Fest ehrt die längste Nacht des Jahres und die Dunkelheit. Die Dunkelheit in uns. Dunkelheit ist nicht einfach leer, kalt und bedrohlich. Dunkelheit und Nacht haben viele Dimensionen und diese Dimensionen gilt es heute zu erspüren. Nur aus der Dunkelheit wird das Licht geboren. Aus der Dunkelheit können wir Hoffnung schöpfen, wenn wir sie wahrnehmen, fühlen, respektieren. Und aus diesem Gefühl der Akzeptanz können wir nun ein Licht anzünden, ein Licht der Heilung und der Liebe. Je mehr wir die Dunkelheit anerkennen, desto mehr Lichter können wir anzünden, für uns und für andere.
Von heute an kommt das Licht zurück, jeden Tag ein wenig länger. Wir können es noch nicht wahrnehmen, wir sehen es noch nicht, aber wir wissen, die Tage werden stetig länger. Und genauso kann unsere Heilung wachsen, wächst unsere Liebe zu allen Wesen, wenn wir ihr genügend Nahrung geben.
Ritual zur Wintersonnenwende: Wir bilden einen Kreis. Der Raum ist dunkel, oder wir dunkeln ihn ab, sobald alle im Kreis sind. Die Mitte des Kreises bildet eine große Kerze. Jede(r) von uns hat drei Kerzen mitgebracht, die wir in einen inneren Kreis gestellt haben. Wir beginnen mit einer Meditation über die Dunkelheit. Dunkelheit in der Natur, Dunkelheit in uns. Wie fühlt sich die Dunkelheit an, wenn wir einmal genau hin spüren? Wir können für diesen ersten Teil des Rituals auch in die dunkle Natur gehen. Danach kehren wir in einen warmen Raum zurück.
Nun zündet jede(r) drei Kerzen an: die erste Kerze für einen Platz auf dieser Erde, der Liebe und Heilung braucht. Die zweite Kerze widmen wir einem Menschen, einem Lebewesen auf dieser Erde. Die dritte Kerze zünden wir für uns selber an. Wir können dabei unsere Wünsche laut formulieren, wenn wir dies möchten. Zum Schluss zünden wir die große Kerze an: „Mögen alle Wesen dieser Erde Heilung finden und Liebe fühlen.“
Und wie immer nach dem Ritual und heute ganz besonders: das Festmahl und gemeinsame Feiern und Schmausen dürfen nicht fehlen...
Einordnung des Festes im Jahreskreis: Mit Samhain sind wir in die dunkle Zeit gegangen. Dort sind wir den AhnInnen, aber auch Leid, Krankheit und Tod mit Achtsamkeit begegnet. Heute haben wir die Hälfte der dunklen Zeit durchschritten, heute ehren wir die Dunkelheit. Und wenn wir heute mit unserem Licht Liebe, Freude und Heilung in die Welt bringen, dann legen wir die Grundlage dafür, dass wir zu Lichtmess von der rückkehrenden Sonne das Licht der Visionen entzünden lassen können, mit dem wir Pläne schmieden und die Zukunft ausmalen.