Читать книгу Marionette des Teufels - Dagmar Isabell Schmidbauer - Страница 26
ОглавлениеWährend Franziska und Hannes auf dem Donaukai entlangfuhren, deutete Hannes mit dem Kopf in Richtung Veste Niederhaus auf der anderen Seite des Flusses. „Da drüben wohnt auch so ein Vogel, wie dieser eben.“
„Ja sag mal, Hannes, du kennst den Besitzer von Niederhaus?“
„Na ja, nicht persönlich, aber der soll auch ein Maler sein.“
„Hat Niederhaus nicht mal diesem Ferdinand Wagner gehört, diesem Historienmaler?“ „Ja, schon, aber das ist lange her. Wobei man sagt, dass es dort wüste Künstlerfeste gegeben hat.“
„Sagt man.“
„Er war Ehrenbürger von Passau und bekannt als Meister des Pinsels. Aber er passte eben nicht ins Gesellschaftsbild der damaligen Zeit.“
„Unser Froschhammer heute scheinbar auch nicht.“
„Ist dir der Schriftzug aufgefallen, mit dem er unterschreibt? Das große „W“ gleicht der Brust einer Frau, originell nicht?“
„Passt zu ihm. Wie hast du das so schnell herausgefunden?“
„Das hat mir Katharina Eschenbacher erklärt.“
„Wann?“
„Heute Morgen im Theater.“
„Das hast du mir ja gar nicht erzählt.“ Franziska fuhr über den Kreisel und ließ die Luitpoldbrücke rechts liegen.
„Nö, ich wollte es mir erst selbst ansehen.“
„Ach, darum hast du so lange gebraucht! Kam dir bei den Porträtierten eigentlich jemand bekannt vor?“
„Du meinst aus dem Theater?“
„Ja, zum Beispiel die Eschenbacher.“
„Katharina Eschenbacher habe ich nicht gefunden, aber ich bin mir sicher, es wird einige Herrschaften in der Stadt geben, die gar nicht erfreut sind über diese Ausstellung.“
„Und dieser Froschhammer ist so eingebildet und glaubt es wird ein Knüller.“
„Da bin ich mir auch ganz sicher.“ Franziska warf ihm einen fragenden Blick zu.
„Na, überleg doch mal. Wenn sich das herumspricht, was die uns im Theater über seine Methoden erzählt haben, dann ist doch die ganze Stadt da. Dann will doch jeder sehen, wen er gemalt und vorher flachgelegt hat.“
„Also bitte, Hannes, geht es auch ein bisschen weniger anzüglich?!“
„Wie war das doch gleich mit dem ordentlich besorgen?“
Franziskas Wangen wurden rot. „Aber das war doch nur wegen seiner Behauptung, dass die Weberknecht durch und durch verdorben war und er wüsste, dass es viele Frauen gern mal ordentlich krachen lassen würden, zumindest in ihren Träumen.“
„Wenn ich das Obermüller erzähle!“
„Untersteh dich! Sonst erzähl ich ihm, dass du voll auf die Eschenbacher abfährst.“ Franziska schüttelte lachend den Kopf. Dann wurde sie wieder ernst.
„Auf jeden Fall haben wir jetzt einen Verdächtigen.“
„Du meinst, der Froschhammer hat sie erschlagen?“
„Er hätte zumindest ein Motiv und außerdem hat er lange Haare.“
„Macht das den Mann jetzt verdächtig?“
„Paula Nowak hat scheinbar ab und zu einen Mann mit langen Haaren in der Nähe der Wohnung gesehen“, erinnerte Franziska.
„Okay, verdächtig. Aber wir sollten vielleicht lieber noch anderen Spuren nachgehen, immerhin hat er ein Alibi.“
Ja, dachte Franziska und immerhin gab es unzählige Männer mit langen Haaren in Passau. Da musste es ja nicht unbedingt dieser Künstler sein.
***