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Problematik bei der Gesprächsentwicklung

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Ich war und bin ein sehr ungeduldiger Mensch und ich ertrage es kaum mal 5 - 10 Minuten im Wartezimmer zu sitzen, wenn es um die Psychotherapie geht.

Wir sitzen durch meine Erkrankungen sehr oft und lange in Arztpraxen oder Krankenhäusern, das schaffe ich ganz gut. Aber vor einem Gespräch mit dem Therapeuten zu warten, löst ein Angstgefühl in mir aus. Ich werde nervös, meine Hände beginnen leicht zu schwitzen und ich bekomme Bauchweh.

Ich führe das darauf zurück, dass ich mir bei den Fahrten nach Amstetten zu Christoph oder nach Scheibbs zu Kerstin, genau überlege, was ich auf mögliche Fragen sagen kann, oder mir Themen zurechtlege. Diese Wartezeiten reißen mich aber total aus meinem Gedankenkonstrukt zur bevorstehenden Therapie.

Es ist nicht so, dass ich die Themen oder Antworten in der Stunde nur so herunter rattere, viele Themen ergeben sich auch im Laufe des Gesprächs. Ich habe aber immer Angst davor, Blödsinn zu reden und dadurch oft das Gefühl, mich in einer Prüfungssituation zu befinden, obwohl Therapie ja nichts mit einer Prüfung zu tun hat.

Außerdem hatte ich einige Phasen, in denen ich sehr unzufrieden aus den Stunden ging, da ich das Gefühl hatte, wir haben nicht über das gesprochen, worüber ich mir die ganze Woche den Kopf zerbrochen habe. Das war dann aber nicht der Fehler von Christoph, sondern es gelang mir manchmal einfach nicht über das zu sprechen, was mich beschäftigt, oder man beginnt einfach falsch und redet dann nicht mehr über Themen, die man eigentlich noch loswerden wollte.

Heute habe ich Kerstin, eine Psychologin, mit der ich über die Palliativ-Station begleitende Gespräche führe und Christoph, meinen Psychotherapeuten. Christoph sehe ich alle 1-2 Wochen und Kerstin jede Woche. Ich würde sagen, der Beziehungsaufbau ging bei beiden sehr schnell und gut, da ich mit beiden auf einer Wellenlänge bin und sie, mag es richtig oder falsch sein, zu meinen engeren Freunden zähle. Ich glaube, es war auch mit 12 Jahren für mich schon leichter, eine therapeutische Beziehung zu erwachsenen Menschen aufzubauen als mit Kindern in meinem Alter.

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