Читать книгу Der Briefbombenattentäter Franz Fuchs - Daniel Smeritschnig - Страница 11
Studium an der Karl-Franzens-Universität Graz 1969 - 1970
ОглавлениеNach seiner Zeit beim Bundesheer meldete sich Fuchs, der davon träumte Atomphysiker zu werden, im Jahr 1969 an der Universität Graz an, mit dem Ziel theoretische Physik zu studieren, und war seitdem unter der Matrikelnummer 6911015 als ordentlicher Hörer inskribiert. Obwohl das Studium sein Traum war, stellte er schon zu Beginn fest, dass ihn dieses nicht sonderlich befriedigte. Dies lag vor allem daran, dass er in der Uni nicht wie zu Schulzeiten durch seine besonderen Leistungen auffiel und anstatt der Beste plötzlich nur noch einer von vielen war. Dazu kam, dass Fuchs zu dieser Zeit eine feste Freundin hatte, mit der er viel Zeit verbrachte, deshalb nur äußerst selten an Vorlesungen sowie nur an einer geringen Anzahl an Prüfungen teilnahm.
Ferner war auch die finanzielle Situation stets schwierig, da der Vater als Alleinverdiener nicht viel Geld aufbringen konnte. Auch sein Plan, durch eine Anmietung eines Zimmers in Graz ein höher dotiertes Stipendium zugesprochen zu bekommen, ging nicht auf, weil Studenten zugemutet werden könnte, täglich 35 Kilometer zum Heimatort zu fahren, sodass er das Zimmer bald wieder aufgab, so Franz Fuchs. Generell spielte Franz‘ Vater eine große Rolle in Bezug auf das Studium, weil dieser auch habe studieren wollen und Franz dadurch das Gefühl vermittelte, dass alle Hoffnungen auf ihn als Sohn gesetzt wurden, diesen Traum stellvertretend zu erfüllen. Dennoch habe es der Vater nicht gerne gesehen, dass Franz immer gescheiter wurde und sehr gute Noten erzielte. Eventuell fühlte Letzterer sich dadurch gehemmt und wollte deswegen nicht weiter studieren und Karriere machen.
Bereits während seiner Studienzeit betätigte sich Fuchs schon im Jahre 1969 als Ferialarbeiter. Seine Tätigkeit als Ferialarbeiter setzte er bis September 1970 fort, bis er Ende des Jahres einen Job als Hilfsarbeiter bei einer Stahlfirma annahm. Das dort erworbene Einkommen verwendete er für den Kauf einer Zugfahrkarte nach Deutschland, wo er demnächst seine neue Arbeitsstelle antreten sollte. In diese Tätigkeit setzte Fuchs dabei enorme Hoffnung, da er durch die dort erworbenen Ersparnisse sein Studium in Österreich fortsetzen wollte.