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Einleitung

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Der weiße Mitsubishi Lancer hatte auf der gegenüberliegenden Straßenseite geparkt. Der Wagen war unbeleuchtet und stand - ohne den Blick auf die Person im Inneren freizugeben - im Dunkel der Nacht.

Schon als der Mann das Haus verließ, war ihm der Wagen aufgefallen. Er wartete im Vorgarten auf seine Frau. Angsterfüllt hatte sie ihn angerufen und von dem unheimlichen Auto erzählt. Bereits seit ihrer abendlichen Rückkehr aus Slowenien würde es sie verfolgen. Ihrer Freundin, die den Wagen fuhr, war der weiße Kombi sogar vor ihrer Abfahrt in das Nachbarland aufgefallen. Immer wieder hatte das unbekannte Fahrzeug die Lichthupe betätigt und auf sich aufmerksam gemacht. Jetzt, als sie wieder nach Gralla bei Leibnitz zurückkehrten, entdeckten sie den Mitsubishi am rechten Straßenrand in der Nähe des Hauses. Ein Gefühl der Unsicherheit breitete sich aus. Hier wollte sie ihre Freundin nicht absetzen. Nicht jetzt.

Während sie eine Runde durch die Ortschaft fuhren, sollte sie von einem Gasthaus aus ihren Mann anrufen. Als er ans Telefon ging, berichtete sie von dem unheimlichen Wagen und bat ihn darum, vor dem Haus auf sie zu warten. Direkt am Fahrbahnrand sollte er sie in Empfang nehmen. Fast schon glaubten sie den Wagen abgehängt zu haben, als sie ihn wiederentdeckten. Von Angst erfüllt suchten sie erneut ein Gasthaus auf, betonten am Telefon noch einmal die bedrohliche Lage.

Als die beiden Frauen letztendlich doch das Haus in Gralla erreichten, wartete der unheimliche Fahrer bereits auf sie. Schnell brachten sie sich in Sicherheit und liefen zum Haus. Die Angst stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Hatte der Wagen zunächst nur auf der gegenüberliegenden Straßenseite geparkt, fuhr er nun immer wieder vor dem Haus hin und her. Als er schließlich hupte und in der Nähe parkte, rief der Ehemann die Polizei. Nach 15 Minuten waren die Beamten vor Ort. Immer noch stand der weiße Mitsubishi Lancer unbeleuchtet in unmittelbarer Nähe des Hauses, ohne dass sich im Inneren des Wagens etwas rührte.

Die Polizisten stiegen aus dem Einsatzfahrzeug. Langsam näherte sich einer der beiden der Fahrerseite des Wagens und klopfte an das Fenster: „Grüß Gott. Lenker- und Fahrzeugkontrolle. Bitte aussteigen!“. Keine Reaktion. Nichts. Dann: „Wollt’s vielleicht an Ausweis a seh’n?!“. Mit einem Mal riss der Unbekannte die Fahrertür auf und schnellte heraus. „Da habt’s!“ schrie er. Das Nächste, was der Polizist hörte, war ein ohrenbetäubender Knall. Dann ging die Welt in einem grellweißen Licht unter.

Noch immer war er vom Lichtblitz geblendet, fast taub und stand mitten im Rauch. Sein rechtes Auge war verletzt, auch links sah er kaum noch etwas. Von der selbstgebastelten Selbstschussanlage überrascht, taumelte er zurück. Wie durch einen Schleier nahm er die Stimme seines Kollegen wahr: „Stehen bleiben!“, rief er dem flüchtenden Mann nach und rannte ihm hinterher. Auch er machte sich immer noch beeinträchtigt daran, den Fahrzeuglenker zu verfolgen - Warnschüsse schallten durch die Nacht. Nach einigen Metern holten ihn die Beamten ein, rangen ihn zu Boden. Aber als sie dem Flüchtigen Handschellen anlegen wollten, schnaufte sein Kollege entsetzt: „Der hat ja gar keine Hände mehr…!“

Die nachfolgende Hausdurchsuchung des in der Nähe wohnendes Mannes eröffnete den ermittelnden Polizisten ein wahres Sammelsurium an unterschiedlichen technischen und chemischen Gebrauchsgegenständen: Bauanleitungen zur Konstruktion von Bomben, Sprengsätze sowie mögliche Bekennerschreiben. Dazu kamen bereits teilweise vorgefertigte Bomben in Rohren und einem Blumentopf. Zu diesem Zeitpunkt war es nur eine kühne Vermutung, dass sie IHN verhaftet hatten,

– IHN, der sich nach namhaften Personen benannte:

Graf Ernst Rüdiger von Starhemberg

Markgraf Gerold

Friedrich II.– IHN, den Bombenbastler und Briefbombenattentäter,

– IHN,

Franz Fuchs

Der Briefbombenattentäter Franz Fuchs

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