Читать книгу Jeder Tag ist kostbar - Daniela Tausch - Страница 7

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Worte zum Geleit Vom Aufbau und Lesen dieses Buches

Dieses Buch hat lange mit uns gelebt, immer wieder haben wir etwas verändert, so daß sich auch die innere und äußere Gestalt mit unserem Prozeß gewandelt hat. Wir möchten Ihnen zu dieser Endform einige Gedanken mitteilen:

Dieses Buch ist durch die vielen persönlichen Erfahrungsberichte und Äußerungen zum Teil ein sehr intimes Buch. Vielleicht haben Sie manchmal beim Lesen der Kapitel das Gefühl: „Oh, das ist mir jetzt aber zuviel, zu nah“ oder „Das macht mich jetzt sehr betroffen“. Wir möchten Sie ermutigen, dieses Buch in Ihrem Tempo zu lesen. Vielleicht ist es gut für Sie, es immer mal wieder zur Seite zu legen, um innezuhalten, nachzuspüren, „Luft zu bekommen“. Setzen Sie sich unter keinen Druck.

Die Kapitel des Buches haben keine aufeinander aufbauende Abfolge. Sie können also mit dem Kapitel beginnen, welches Sie am stärksten anspricht, bei dem Sie spüren: „Ja, das hat etwas mit mir zu tun. Das beschäftigt mich gerade.“ Folgen sie mehr Ihrem eigenen inneren Ablauf als unserer äußeren Form. So wird es mehr und mehr zu Ihrem eigenen Buch werden und sich mit ihrem Leben verbinden.

Wir haben immer wieder zwischen der weiblichen und der männlichen Anredeform hin- und hergewechselt, da wir meinen, daß die doppelte Form von z. B. Partnerinnen den inneren Lesefluß behindert. Wir wünschen uns, daß Sie sich als Leserin und als Leser in beiden Formen angesprochen fühlen.

Die wunderbare Wirklichkeit Vom Umgang mit den Erfahrungsangeboten

Jedes Kapitel beschreibt, was der Tod in den unterschiedlichen Lebensbereichen auslösen kann und zeigt seine verändernde und wandelnde Kraft.

Innerhalb der Kapitel bieten wir Ihnen hin und wieder einen Impuls, eine kleine Übung zur eigenen Erfahrung an. Dies sind nur Angebote, und Sie können spüren, ob Sie lieber gleich weiter lesen wollen oder durch eine Anregung das Thema etwas tiefer an sich selbst erfahren möchten. Sie lassen sich mehr auf die Anregungen ein, wenn Sie sie schriftlich machen. Gerade das Schreiben setzt oft schon einen eigenen inneren Prozeß der Wandlung und Veränderung in Gang. Hemmen Sie sich nicht dadurch, daß Sie denken: „Nein, schreiben, formulieren, kann ich nicht. Das können andere doch viel besser“. Es kommt nicht darauf an, daß Sie wohlformulierte Sätze aufschreiben, sondern vielmehr, daß Sie beim Schreiben genauer spüren, was in Ihnen ist. Sie können auch nur Stichwörter aufschreiben. Vielleicht hemmt sie auch der Gedanke: „Ja, aber, wenn das dann jemand liest?“ Es wäre die Frage, was dann wirklich passieren würde, aber wenn es Sie beeinträchtigt, so können Sie das Geschriebene auch wieder verbrennen, es der verwandelnden Kraft des Feuers übergeben.

Am Ende jedes Kapitel bieten wir Ihnen nochmals einige „Impulse“ an, damit das Thema noch tiefer in Ihnen nachklingen kann. Lesen Sie zuerst die Angebote und spüren Sie, ob das eine oder andere Sie anspricht. Bei manch einem Impuls oder „Übung“ spüren Sie vielleicht Widerstand: „Nein, das find’ ich doof.“ – „Das würd’ ich nie machen“ – „Das ist mir viel zu viel Arbeit“, bei anderen spüren Sie möglicherweise Angst: „Das wag’ ich mich nicht. Das löst zuviel in mir aus“, und bei anderen wiederum spüren Sie eine freudige Neugierde: „Oh ja, das ist ein guter Impuls, dazu habe ich Lust“, oder „Es kommt mir etwas komisch vor, aber ich probier es mal.“ Wahrscheinlich werden Sie auch zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Übungen ansprechen, je nachdem in welcher emotionalen Stimmung und Lebenssituation Sie sich befinden.

Es gibt ganz unterschiedliche Übungen, durch die Sie verwandelnde Erfahrungen machen können, wenn Sie sich einlassen. Wir haben ganz unterschiedliche Übungen zu den verschiedenen Themen ausgewählt, und nur Sie können für sich entscheiden, ob und wann Sie eine Übung anzieht. Zwingen Sie sich auf keinen Fall zu einer Art „Übungsprogramm“. Es geht auch nicht darum, jetzt alle Impulse wie Hausaufgaben zu erfüllen. Viel entscheidender ist, wie intensiv Sie sich auf das jeweilige Angebot einlassen können. Fragen Sie sich, ob Sie den Impuls nur umsetzen, weil sie alle Aufgaben erfüllen möchten, oder machen Sie sie mit Ihrem Herzen und Ihren Gefühlen?

Sie können die Angebote auch vereinfachen oder verändern, ganz so wie es für Sie stimmig ist. Sehr schön ist auch die Vorstellung, diese Erfahrungen nicht alleine zu machen, sondern z. B. mit Freunden zusammen oder in einer Gruppe.

Sollten Sie bei einer der angebotenen Übungen merken, daß Sie Ihnen nicht gut tut, sei es, daß Sie sich überfordert fühlen oder sie Ihnen angst macht, dann nehmen Sie auf eine sanfte Weise Abstand von Ihrem Vorhaben. Gehen Sie liebevoll mit sich um, versuchen Sie sich darin zu verstehen, anstatt sich zu verurteilen und zu bewerten. Die Seele weiß, was für Sie jetzt im Moment gut ist und was zu viel ist. Vertrauen Sie Ihrem Spüren.

Wir möchten im folgendem kurz einige der angebotenen Übungstechniken beschreiben. Da gibt es:

Innere Erfahrungsübungen, durch die Sie, entweder gedanklich fragend oder auch in schriftlicher Form, angeregt werden, sich mit einem Thema auseinanderzusetzen.

Da gibt es z. B. die Frage: Wie würde ich meine Zeit gestalten, wenn ich nur noch einen Monat zu leben hätte? Nehmen Sie sich Zeit für diese innere Befragung. Sie werden dann mit wichtigen Einblicken über Ihre Leben, Ihr Wesen, Ihre Ziele, Ängste und Hoffnungen beschenkt werden.

– Dann gibt es Übungsangebote über einige Stunden oder sogar einen längeren Zeitraum hinweg. Hier ist es wichtig, daß Sie sich Zeit und innere Ruhe für diese Selbstbegegnung nehmen. Gestalten Sie eine solche Zeit wie ein kostbares Lebensritual, indem Sie sich vorbereiten und einstimmen, alle äußeren Bedingungen sorgfältig regeln, so daß sie nicht gestört werden. Gönnen Sie sich auch noch stille Zeit zum Ausklang. Manchmal ist es hilfreich, einem Freund oder einer Freundin von einer solchen inneren Reise zu erzählen.

Zu manchen Übungen können Sie auch einen Partner, eine Partnerin oder einen Ihnen vertrauten Menschen einladen und so ein tiefes Erlebnis miteinander teilen.

– Dann gibt es da wiederum ganz extravertierte, soziale Übungen, die Ihnen einfach Freude und Lebendigkeit schenken wollen und Sie mit neuen, erweiterten „Lebenserfahrungen“ bereichern.

– Unter den Impulsen sind auch geleitete Vorstellungsübungen, also ein Text, der Sie zu Ihren Gefühlen und inneren Bildern hinführen will. Vielleicht sprechen Sie sich den Text vorher auf eine Kassette oder Sie bitten eine Ihnen nahestehende Person, Ihnen den Text vorzulesen. Wichtig ist, daß Sie ihn langsam, mit einer weichen, zugewandten Stimme lesen. Damit ermutigen Sie sich, in Ihre inneren Erfahrungen einzutauchen. Hören Sie den Text in einer entspannten Körperhaltung, vielleicht im Liegen und mit geschlossenen Augen, so daß Sie sich ganz dieser inneren Erlebnisreise zuwenden können. Wir haben die Texte in der Du-Form geschrieben, da Sie sich ja selbst oder ein naher Mensch Ihnen den Text liest. Sie können den Text auch mit leiser Meditationsmusik untermalen, denn die Musik hilft uns, von unserem Denken und Kontrollieren loszulassen und uns für das innere Spüren zu öffnen.

Die Erfahrungsberichte wollen Sie ermutigen, sich dem Impuls zu öffnen.

Wir möchten noch eine Empfehlung aussprechen: Machen Sie nie mehrere Übungen auf einmal. Betrachten Sie die Angebote als kostbare Möglichkeit der Selbstbegegnung, die Sie sich immer einmal wieder selber schenken.

Wir wünschen uns, daß Sie das Buch als eine Bereicherung und als eine Vertiefung für Ihr Leben erfahren und daß Ihr Leben durch den Gedanken an die Endlichkeit an Intensität und Schönheit gewinnt.

Jeder Tag ist kostbar

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