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Einleitung Woher wir kamen und wohin wir gehen

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Ich möchte den Menschen sagen können,

sie sollen sich nicht Liebesglück oder Erfolg

oder Reichtum oder Macht oder ein langes Leben,

ja nicht einmal Gesundheit wünschen;

ich möchte, daß sie ihre Hände falten

und ihre Gedanken in dem einen Gebet vereinigen:

Gott, großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen,

ehe sie geerntet wird.

Selma Lagerlöf, Der Fuhrmann des Todes

Beim Schreiben dieses Buches haben die beiden Autorinnen Zeiten der Erfüllung, aber auch des Fragens und des Suchens erlebt. Wir haben beide das Gefühl, daß es wie eine Zusammenfassung alle unserer Erfahrungen mit dem Tod, mit dem Leben und der Liebe ist. In diesem Buch drücken wir am meisten von uns selbst aus und bringen auch immer wieder unsere eigenen Erfahrungen mit ein.

Es kam uns manchmal der Gedanke, daß wir eigentlich ein Buch über die Liebe schreiben: über die Liebe zu dem eigenen Leben, zum eigenen Körper, zum Du, zur Gegenwart und zu der Schöpfung.

Wir haben immer wieder dem, was wir Schreiben, gegenüber große Ehrfurcht empfunden, auch im Wissen, daß wir nicht immer das leben können, was wir schreiben. Es ist uns wichtig, deutlich zu machen, daß wir genauso auf dem Weg sind, manchmal das Gefühl haben, ganz am Anfang zu stehen, mal weiter zu kommen, aber dann auch wieder zurückzufallen.

Wir wissen nicht, wie wir in einigen Jahren über das Geschriebene denken; vielleicht stehen wir dann schon wieder an einem ganz anderen Ort. Das geschriebene Wort bleibt, steht immer noch, selbst wenn wir schon auf unserem Weg weitergegangen sind. Von daher ist das Buch auch nicht vollständig, und jeder Leser wird es für sich selbst ergänzen.

Aufgeschrieben haben wir Erfahrungen, die wir und auch andere Menschen auf dem Weg gemacht haben. Es sind überwiegend positive Erfahrungen, weil wir den Leser ermutigen wollen, sich mit seiner Endlichkeit auseinanderzusetzen und für sein Leben zu lernen.

Wir danken Maria Hahn für ihre bedachtsamen Korrekturen.

Wir haben es für uns so erlebt, daß der Tod ein sehr wichtiger Lebensbegleiter und Ratgeber für unser Leben war, der immer wieder ganz entscheidende Weichen stellte, uns neue Türen öffnete, uns zeigte, wo und was wir eigentlich noch nicht leben. Der Tod, wenn wir uns ihm stellen in all seiner Unerbittlichkeit, kann zum Brennglas werden, durch das wir unser Leben, das was wichtig ist für uns im Leben, deutlicher erkennen können.

Zur Hinführung möchten wir Sie teil-nehmen lassen, welche Beziehung wir selber zu Sterben und Tod haben und wie der Tod uns immer wieder innere Veränderungen abverlangt hat. Es ist sehr Persönliches, das wir mitteilen, aber wir sind auch zutiefst davon überzeugt, daß den Menschen gerade das Persönliche im Inneren anspricht, ihn berührt und für Fragen und Veränderungen öffnet. Angesichts des Todes gibt es kein geheimes Persönliches mehr, für das wir uns schämen bräuchten. Außerdem glauben wir und haben es immer wieder erfahren, daß das Persönlichste auch zugleich das allgemein Gültigste ist, so wie Carl Rogers, ein amerikanischer Psychologe, es sagte. Wir glauben, daß wir durch mitgeteilte Erfahrungen am meisten voneinander lernen können.

Jeder Tag ist kostbar

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