Читать книгу Effektive Teamarbeit - Daniela Ulber - Страница 10
1.2 Effektivere Arbeit
ОглавлениеViele Organisationen strukturieren ihre Arbeit in Teams – auf Basis der Annahme, dass dies für die Effektivität des Unternehmens förderlich ist. Die Gründe für die Implementation von Teamarbeit lassen sich in drei Hauptkategorien zusammenfassen:
• (Leistungs-)intensivere Arbeit: Die Gruppendynamik in Teams kann dazu führen, dass die Teammitglieder von sich aus mehr arbeiten, da Zusammenarbeit auf ein gemeinsames Ziel hin motivierend wirkt. Zu sehen, was andere tun, und sich gegenseitig zu beobachten, kann zudem den Wunsch hervorrufen, sich selbst positiv darzustellen. Gruppendruck kann sich auch negativ auswirken, denn eine enge Kooperation kann dazu führen, dass sich die Teammitglieder gegenseitig überwachen und starken Druck aufeinander ausüben (Goodwin, Blacksmith & Coats, 2018).
• Kompetentere Arbeit: Salas, Burke und Cannon-Bowers (2000) argumentieren, dass Teamarbeit effizientere Arbeit ermöglicht. Teams können komplexere Aufgaben übernehmen als Einzelpersonen. Die Teammitglieder ergänzen sich und bringen unterschiedliche und sich ergänzende Kompetenzen und Fertigkeiten mit, sie helfen sich gegenseitig, stellen gegenseitige Unterstützung sicher, überwachen den gemeinsamen Arbeitsfortschritt und gleichen die Arbeitsbelastung der Einzelnen aus. Die Teammitglieder können zudem die Situation im Auge behalten sowie die Umgebung beobachten und auf dieser Basis bei Bedarf ihre Arbeitsabläufe anpassen (Goodwin et al., 2018). West (2012) argumentiert, dass Teamarbeit Innovationen und Veränderungen unterstützt, da die Teammitglieder unterschiedliche Sichtweisen, Erfahrungen, Kenntnisse und Fähigkeiten haben. Eine teamorientierte Organisation kann so zu Effizienzsteigerungen führen (z. B. geringere Kosten und Prozesszeiten). Auf dieser Grundlage können Entscheidungen, Vorschläge und Prozesse aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert und zudem neue Ansätze und Verfahrensweisen entwickelt werden.
• Organisationale Veränderungen und Entwicklungen: In den letzten Jahrzehnten sind Organisationsumwelten turbulenter und dynamischer geworden. Organisationen müssen flexibel agieren, um sich an neue Anforderungen anzupassen. Eine Teamstruktur passt gut zu diesen Anforderungen, da Teams bedarfsgerecht zusammengesetzt und eingebunden werden können. Durch die Dezentralisierung von Entscheidungen in Teams kann die Anzahl der Vorgesetzten und mittleren Führungskräfte reduziert werden. Eine flachere Hierarchie hat wiederum positive Auswirkungen auf die Reaktionszeit auf externe Veränderungen. Darüber hinaus können Teams bevorstehende Veränderungen im externen Umfeld erkennen und sich anpassen, um proaktiv sicherzustellen, dass Reaktionen auf diese Änderungen realisiert werden. Auch Lean-Management basiert auf der Idee, dass Teamarbeit eine zentrale Grundlage für Prozessinnovationen ist (Netland & Aspelund, 2013).