Читать книгу Effektive Teamarbeit - Daniela Ulber - Страница 12
2.1 Definition von Team
ОглавлениеIn der organisationspsychologischen Literatur werden Teams meist in Einklang mit der Definition von Kozlowski und Bell (2013) als Gruppen beschrieben, die
• aus zwei oder mehr Individuen bestehen,
• ein oder mehrere gemeinsame Ziele teilen,
• gebildet wurden, um relevante Aufgaben der Organisation auszuführen, bei deren Bearbeitung die Teammitglieder gegenseitig voneinander abhängig sind,
• sozial interagieren,
• abgegrenzt und gleichzeitig in einen organisatorischen Kontext eingebettet sind, welcher das Team ein- und abgrenzt und die Interaktion mit anderen organisatorischen Einheiten beeinflusst.
West und Lyubovnikova (2012) haben vier Merkmale identifiziert, anhand derer Teams von »Pseudo-Teams« unterschieden werden können. »Pseudo-Teams« sind Gruppen, deren Mitglieder ihre Arbeit hauptsächlich individuell verrichten. Teams dagegen sind durch eine spezifische Art der Interaktion gekennzeichnet:
Reflexivität: Teams diskutieren, reflektieren, bewerten ihre laufende Arbeit und Kooperation. Sie überprüfen ihre Leistung systematisch, während sich die Kommunikation von Pseudo-Teams eher auf den Austausch von Informationen zur Koordination einzelner Aufgaben beschränkt. Teams reflektieren gewohnheitsmäßige Routinen, wie z. B. die Koordination der Arbeit und wie diese Routinen die Effektivität und Zufriedenheit beeinträchtigen. Dies beinhaltet auch die Möglichkeit, ein gemeinsames Verständnis der Aufgaben und der zu erbringenden Leistung zu entwickeln.
Interdependenz: Arbeitsaufgaben variieren stark in Bezug darauf, wie eng die Teammitglieder zusammenarbeiten müssen, um sie zu erfüllen ( Kap. III). Die Interdependenz der Aufgaben ist der Grad, in dem die Mitglieder des Teams gegenseitig voneinander abhängig sind. Hohe Aufgabeninterdependenz bedeutet, dass die Teammitglieder hauptsächlich in enger Zusammenarbeit an Teilaufgaben arbeiten, die koordiniert und auf die Gesamtziele ausgerichtet sind. Die Interdependenz der Aufgaben stellt Anforderungen an kollektive Regulationsprozesse und es bedarf eines gemeinsamen Verständnisses darüber, was zu tun ist und wie dabei vorzugehen ist. Eine geringe Interdependenz bedeutet, dass man während der Arbeit wenig gemeinsam handelt und es daher kaum Anlass gibt, ein gemeinsames Verständnis darüber zu entwickeln. In Kapitel III und V wird dieses Thema vertieft.
Geteilte Ziele: In Pseudo-Teams fehlt ein gemeinsames Verständnis darüber, was das Ziel ist und worauf das Team hinarbeiten sollte. Ein Team dagegen hat ein gemeinsames Verständnis von einem gemeinsamen Ziel, das reguliert, in welcher Art die verschiedenen Teammitglieder handeln.
Verbundenheit: In einem Team identifizieren sich die Mitglieder mit ihrem Team. Pseudo-Teams sind in so einem Maße durchlässig, dass Unsicherheit darüber besteht, wer Teil des Teams ist und wer nicht. Der Zusammenhalt ist gering. Wenn die Teammitglieder kein Gefühl der Zugehörigkeit zum Team haben, sind sie weniger motiviert, zum Teamerfolg beizutragen, und investieren weniger in den Aufbau von Beziehungen zu den anderen. Mit fließenden Grenzen und mehreren Teamzugehörigkeiten sind Teammitglieder in unterschiedlichem Maße an verschiedene Teams gebunden. Eine Bindung an mehrere Teams und zu mehreren Personen ist aber dennoch möglich.