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4.1 Was bedeutet Arbeit in Teams für Individuen?

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In der Arbeitspsychologie ist das Prinzip der sozialen und gesellschaftlichen Einbindung in Form von Kommunikation, sozialer Kooperation und unmittelbaren sozialen Kontakten ein wichtiges Kriterium für humane Arbeitsbedingungen (Ulich & Weber, 1996; Volpert, 1992).

Es gibt zahlreiche empirische Studien, die positive Auswirkungen sozialer Unterstützung bei der Arbeit auf die psychische Gesundheit und die allgemeine Qualität des Arbeitslebens belegen (de Lange, Taris, Kompier, Houtman & Bongers, 2003; Stansfeld & Candy, 2006; Taris & Kompier, 2014). Andererseits können soziale Bedürfnisse auf unterschiedliche Weise erfüllt werden. An den meisten Arbeitsplätzen unterstützen Mitarbeiter*innen einander, unabhängig davon, ob sie in Teams arbeiten oder nicht. Mehrere Studien aus den letzten Jahrzehnten belegen konkrete Ergebnisse von Teamarbeit auf der individuellen Ebene anhand unterschiedlicher Kriterien wie Produktivität (z. B. O’Reilly & Roberts, 1977), individuelle Beiträge zum Team (z. B. Price, Harrison & Gavin, 2006), Hilfeverhalten (z. B. Gonzalez-Mulé, DeGeest, McCormick, Seong & Brown, 2014) und reduzierte Abwesenheitsquote (z. B. Duff, Podolsky, Biron & Chan, 2014; Mathieu & Kohler, 1990).

Reaktionen der Teammitglieder wie veränderte arbeitsbezogene Einstellungen werden häufig zusammen mit den Ergebnissen von Teamarbeit untersucht, beispielsweise Arbeitszufriedenheit (z. B. Pritchard, Jones, Roth, Stuebing & Ekeberg, 1988; Rasmussen & Jeppesen, 2006; van der Vegt, Emans & van de Vliert, 2001), die Absicht, die Stelle zu wechseln (z. B. Chen, Sharma, Edinger, Shapiro & Farh, 2011) und reduzierte Depressionssymptome (z. B. Parker, 2003). Viele Studien werden im Gesundheits- und Pflegesektor durchgeführt, da funktionierende Kooperation essenziell für gute Pflege ist. Z. B. zeigen Kristensen et al. (2015) in ihrer Studie, dass Teamarbeit die Wahrnehmung der allgemeinen Arbeitsqualität von Pflegepersonal beeinflusst. Fay, Shipton, West und Patterson (2014) belegen konsistent, wie sich Teamarbeit im Zusammenspiel mit Personalentwicklungsmaßnahmen auf Outputs in Form von Einstellungen im Gesundheitsbereich auswirkt.

In Übereinstimmung mit früheren Untersuchungen fördert die gegenseitige Unterstützung in Teams die Gesundheit und reduziert Stress sowie Burnout-Raten (van Dick & Haslam, 2012). Für teilautonome Arbeitsgruppen berichten Ulich und Weber (1996) eine Verbesserung von Fertigkeiten und Qualifikationen, eine Reduzierung von einseitigen Belastungen und Stress sowie als Reaktion eine hohe intrinsische Motivation.

Arbeitsmotivation ist ein psychologischer Prozess, der beeinflusst, wie persönliche Anstrengungen und Ressourcen im Arbeitshandeln eingesetzt werden, was auch Ausrichtung, Intensität und Ausdauer des Handelns beinhaltet (Kanfer, Chen & Pritchard, 2008). Intrinsische Motivation ist der individuelle und selbstbestimmte Wunsch, etwas zu tun, Herausforderungen zu suchen und Kompetenzen zu erlangen. Sie wird durch das Interesse an der Aufgabe selbst und nicht durch externen Druck oder Belohnungen (wie bei der extrinsischen Motivation) ausgelöst. In der Untersuchung von Gillet, Morin, Ndiaye, Colombat und Fouquereau (2020) über den Einfluss unterschiedlicher Arten von Motivation auf die Arbeitsleistung wurde gezeigt, dass von extrinsischer Motivation gesteuerte Mitarbeiter eine niedrigere Arbeitsleistung und ein größeres maladaptives Verhalten zeigen als solche mit intrinsischer Motivation. Bacon und Blyton (2003) belegen in einer Längsschnittstudie, dass sich die Arbeit in Teams positiv auf die Wahrnehmung der individuellen Entwicklung von Fertigkeiten auswirkt, was auch weitere Befunde unterstützen. Delarue, van Hootegem, Procter und Burridge (2008) zeigen in einer Studie, dass der groß angelegte Einsatz von Teamarbeit zu weniger Fehlzeiten führt, während eine Untersuchung von Glassop (2002) ergibt, dass Organisationen mit Teams eine geringere Mitarbeiterfluktuation aufweisen. In einer Metaanalyse1 zeigen Richter, Dawson und West (2011), dass Menschen, die in Teams arbeiten, ein höheres Ausmaß an Commitment und Involviertheit berichten und weniger Stresssymptome aufweisen als Personen, die nicht in Teams organisiert sind. Diese Zusammenhänge konnten wiederholt repliziert werden.

Effektive Teamarbeit

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