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Vorwort

Dieses Werk ist die Fortsetzung des historischen Romans Shinobi: Der Weg der Schatten, der aus einer Kombination von Fiktion, wahren Ereignissen und Fakten besteht. Darin wird das Leben der damaligen Zeit aus der Perspektive erfundener Figuren dargestellt, während jedoch einige von ihnen tatsächlich existiert hatten. Aufgrund des Informationsmangels über die im Buch erwähnten historischen Persönlichkeiten, hat sich der Autor die literarische Freiheit genommen, sie so zu beschreiben, wie sie seiner Meinung nach gewesen sein mochten.

Es ist in der Tat ein Privileg, über die Shinobi zu berichten und aus ihrer Perspektive zu schreiben, da bisher viele Bücher publiziert wurden, in denen diese als Bösewichte dargestellt werden, während Samurai als Helden gelten. In Wirklichkeit gab es nie eine Feindschaft zwischen ihnen, sondern sie konnten gleichzeitig ein und dasselbe sein. Dennoch gibt es einige Besonderheiten, die die Shinobi kennzeichneten.

Eine keineswegs geringfügige Anzahl von Samurai – wie es in diesem Buch kenntlich gemacht wird – schätzten ihre Ehre mehr als ihr eigenes Leben und würden nicht zögern, Seppuku, den rituellen Selbstmord, zu begehen, um ihre Würde wiederherzustellen. Somit würden sie lieber in Ehre sterben, als in Schande weiterzuleben.

Die Shinobi zeigten sich in diesem Aspekt genau konträr – zumindest während ihrer Aufträge. Ihr wichtigstes Prinzip erwies sich darin, ihr Leben zu bewahren, unabhängig von den Handlungen, die sie dafür vollbringen mussten. Sollten sich die Shinobi im feindlichen Gebiet befinden und dabei ausfindig gemacht worden sein, ohne eine Chance zu haben unentdeckt zu bleiben, war das Allererste, was sie ergriffen, nicht das Schwert sondern die Flucht. Ihr oberstes Gesetz war es, lebend davonzukommen.

Dies bedeutet jedoch keinesfalls, dass sie feigherzig waren, obgleich dies oft propagiert wird – genau das Gegenteil trifft hier zu. Wenn sich ein Shinobi auf eine Mission begab, wurde von ihm eine starke Ausdauer verlangt, wobei er jederzeit bereit sein musste, seinem Tod gegenüberzutreten. Während sich Samurai in Schlachten für ihren Herrn aufopfern konnten, durften die Shinobi, die in einem Einsatz waren, es nicht, da es für sie unentbehrlich war, mit den beschaffenen Informationen zurückzukehren.

Die Informationsgewinnung, Sabotage, Spionage sowie viele andere Fähigkeiten der Shinobi trieben nicht wenige Daimyō, Kriegsherren, dazu, diese einzusetzen. Die Fertigkeiten dieser Spione waren hochgeschätzt, weil ihre Arbeit oftmals darin bestand, auf Taten zurückgreifen zu müssen, die nicht jeder bereit war auszuüben, wie beispielsweise das Eindringen in das Haus bzw. die Festung eines anderen.

Die Samurai kämpften offen auf dem Schlachtfeld mit einem Banner auf dem Rücken, um für andere identifizierbar zu sein. Die Shinobi dagegen mussten bei einigen geheimen Nachtoperationen unglaublich schwierige Missionen bewerkstelligen, wie zum Beispiel in einer Burg Chaos anrichten, Brandstiftung verursachen oder gar die Tore einer Festung öffnen. Sobald ihr Auftrag ausgeführt worden war, würden Samurai in die Festung strömen und sämtlichen Ruhm ernten, obwohl die schwierigste Aufgabe von Shinobi erledigt wurde.

Dennoch sollte der Leser nicht die Annahme machen, dass Samurai und Shinobi zwei Gegensätze waren. Ganz im Gegenteil: Ein Samurai konnte auch zugleich ein Shinobi sein, denn der Letztere war nichts Weiteres als die japanische Variante eines Spions und Kundschafters. Anders gesagt, ein Samurai zu sein, hieß zu der Führungsklasse zu gehören und gewisse Ideologien zu vertreten, während ein Shinobi zu sein, eine bestimmte Art von Arbeit zu verrichten bedeutete.

Das zweite Buch dieser Reihe findet anderthalb Jahre nach dem Ende des ersten Bandes statt, und zwar nach Nobukatsus fehlgeschlagener Invasion. Im Laufe dieser kurzen Periode stellte sein Vater, Oda Nobunaga, eine riesige Armee auf, um Iga zu annektieren.

Währenddessen lebten die Iga in ängstlicher Erwartung auf die Fortsetzung des Krieges mit dem Oda-Clan. Da sie keine wahren Verbündeten hatten und weil die Bevölkerung dieser kleinen Provinz zahlenmäßig unbedeutend war, konnten sie keine neuen Krieger rekrutieren oder auswärtig nach Hilfe suchen. Sie waren vollkommen auf sich alleine gestellt.

Shinobi - Dem Untergang geweiht

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