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Die Big Five — und ihre Mogelpackungen

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»Sie kontrollieren zusammen 90 Prozent des deutschen Lebensmitteleinzelhandels. Und über sie verkauft sie uns die Mehrzahl ihrer Produkte.« 3 Selbstverständlich betreiben die »Big Five« Aldi, Lidl, Edeka, Rewe und Metro interne Preisabsprachen und bieten billige No-Name-Produkte sowie teure Markenprodukte gleichzeitig an, die sich inhaltlich kaum bis gar nicht unterscheiden, wie Markendetektiv Stefan Duphorn berichtet.

Es macht also gar keinen Unterschied, in welchem Supermarkt ich gehe und welche Produkte ich dort kaufe — es kommt immer von denselben?

Ja. Wenn man bei Edeka ausschließlich JA-Produkte kauft, kostet der Vergleichseinkauf bei Aldi genauso viel. Viele Rewe-Kunden meinen bei Rewe dennoch bessere Produkte zu haben und den Billignahrungsmitteln der ärmeren Unterschichten zu entgehen. 4 In Wahrheit bekommen sie anders verpackte Produkte mit unterschiedlichem Preisniveau, aber mit gleichen Inhaltsstoffen. Wer sich gesund und vollwertig ernähren will, sucht deshalb nach Alternativen in der Umgebung, um den großen Supermarktketten ihre unangefochtene Marktstellung zu nehmen. Damit auch die Produkte kleinerer Hersteller wie Bioland oder Demeter Absatz finden, meidet man die »Big Five« am besten und kauft selbst solche Dinge im Bioladen, die auf den ersten Blick nur teurer aber wenig biologisch wirken. Die Ideologie dahinter ist die, dass man lieber jenen das Geld gibt, die ganzheitlich den Biomarkt vorantreiben, als jenen, die ihn zerstören. Solche Initiativen tun sich zurzeit in allen Großstädten auf. Meist eingebettet in eine ganzheitliche Philosophie, bei der alle Vorteile der Bioproduktion in den Entscheidungsfindungsprozess einbezogen werden. Seien es der Verzicht auf Pflanzengifte, das allgemein bessere Betriebsklima, ihre internationale Solidarität oder ihre Fairness — Bioläden werden hoch frequentiert. Umweltbewusstsein wird groß geschrieben, im Bewusstsein von Frieden, Nachhaltigkeit, Natürlichkeit, Gesundheit und Langlebigkeit. Die eigenen finanziellen Mittel den großen Oligopolen Edeka, Rewe, Lidl, Penny, Metro und Aldi zuzuschieben, damit sie weiterhin skandalöse Preispolitik betreiben können, gehört heute allerdings zum Standard. Durchschnittlich geben Deutsche heute noch rund zehn Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel aus — womit für den Gang zum Bioladen kaum etwas übrig bleibt. 1970 waren es noch 25 Prozent.

Die extrem auf Effizienz getrimmte Herstellung von nachweislich gesundheitsgefährlichen Billigprodukten hat zu einer rasanten Verbreitung zahlreicher Krankheiten geführt, deren Entstehungsgeschichte wir im Einzelnen nachvollziehen werden. Wir sparen uns zu Tode, könnte man sagen, weil wir fälschlicherweise annehmen uns mit Produkten von Großdiscountern vollwertig ernähren zu können. Ist es nicht die Lebensmittemafia selbst, die uns das einredet? Die Industrie natürlich auch. Um gleichzeitig zu verstehen, wieso wir sie kaufen, mit welchen psychologischen Tricks die Industrie arbeitet und wo die Manipulation ihren Anfang nahm, können wir in der Zeit zurückreisen und erforschen, wie all das begann.

Fundiert recherchieren meinst du?

Ja. Der Sache richtig auf den Grund gehen!

Die Weltgesundheitsformel 2

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