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Von Methoden über Ansätze zu Prinzipien

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„Bis in die 1980er Jahre hinein dominierte die Vorstellung, das Erlernen einer Fremdsprache ließe sich kontextunabhängig auf der Grundlage einer wissenschaftlich begründeten Methode organisieren.“ (Legutke/Schart 2016: 21) Mit dem Scheitern dieser Vorstellung dominiert der sogenannte Kommunikative Ansatz das Denken in der Fremdsprachendidaktik bis heute. Er steht damit als weithin akzeptierte und gültige Idee, nach der die kommunikativen Kompetenzen der Lernenden im Zentrum eines modernen Fremdsprachenunterrichts stehen. Seitdem man diesen Ansatz stringent verfolgt, sind einige Prinzipien oder Orientierungen diskutiert und aufgestellt worden, mittels derer man diesem Ziel näher kommt. Dazu gehört zum einen die Orientierung an der Lebenswelt und den Fähig- und Fertigkeiten der Schülerinnen und Schüler (LernerorientierungLernerorientierung und KompetenzorientierungKompetenzorientierung), welche in einem möglichst ganzheitlichen, aktiv-handelnden und damit kommunikativen Fremdsprachenunterricht (HandlungsorientierungHandlungsorientierung) im besten Fall durch bedeutungsvolle und authentische Aufgaben gefördert werden sollen (AufgabenorientierungAufgabenorientierung).

Vor der Kommunikativen Wende Nach der Kommunikativen Wende
Sprachtheorie strukturell funktional
Lerntheoretische Umsetzung Habitualisierung und Automatisierung (sozial-)konstruktivistisch
Lernziel normativ muttersprachliche Korrektheit kommunikative Kompetenz
Inhaltsorientierung kleinschrittig (an sprachlicher Progression orientiert) holistisch (handlungsorientiert mittels Aufgaben)
Lehr-Lern-Prozess Intervention und Transmission Dialog und Kommunikation
Fokus der Sprachbeherrschung Normorientierung Verständlichkeit der Kommunikation

Tab. 2: Charakteristika des Fremdsprachenlernens vor und nach der Kommunikativen Wende.

Gut zu wissen

Durch die mittlerweile bereits lange Tradition des Kommunikativen AnsatzesKommunikativer Ansatz hat dieser zahlreiche Entwicklungen durchgemacht, die oben angesprochenen Prinzipien und Orientierungen sind als Resultate dieser Entwicklungen zu werten. Parallel dazu ist allerdings auch die „Mythenbildung“ rund um den Kommunikativen Ansatz und kommunikativen Fremdsprachenunterricht groß. Hier einige der Mythen, welche – streng von der ursprünglichen Theorie des Kommunikativen Ansatzes ausgehend – in ihrer Absolutheit nicht korrekt sind (vgl. Spada 2007):

1 Der Kommunikative Ansatz betont primär Hörverstehen und Sprechen.

2 Im Sinne des Kommunikativen Ansatzes zu unterrichten bedeutet, die Muttersprache der Lernenden weitgehend unberücksichtigt zu lassen.

3 Kommunikativer Ansatz heißt auch immer Lernerorientierung.

4 Mit dem Kommunikativen Ansatz lässt sich Grammatikvermittlung vernachlässigen.

Über diese primär auf die Inhalte und die Sprachkompetenzen der Lernenden fokussierten Prinzipien hinaus ist zudem in didaktischer Hinsicht die Förderung interkultureller Kompetenz in Ergänzung zur kommunikativen Kompetenzkommunikative Kompetenz – insbesondere seit den 1990er Jahren beeinflusst durch die Arbeiten von Michael Byram (1997) und Claire Kramsch (1993) – in den Fokus der Fremdsprachendidaktik geraten (siehe Kapitel 2). Das Konzept der „LandeskundeLandeskunde“, also die didaktisierte Darstellung bestimmter Charakteristika, Eigenheiten und Bräuche der Zielsprachenländer wurde zum Ende des vergangenen Jahrhunderts weitgehend aufgegeben zugunsten der Förderung von interkultureller kommunikativer Kompetenzinterkulturelle kommunikative Kompetenz. Diese zielt stärker darauf ab, sich seiner eigenen Kultur(en) bewusst zu sein und in Interaktion und kommunikativem Austausch mit Sprechenden der Zielsprache bzw. über möglichst authentische Medien und Materialien darüber bewusst zu werden, dass auch diese nicht nur stereotypisiert eine Kultur vertreten, sondern diverse Ansichten, Einstellungen und Traditionen aufweisen können, welche sich wiederum im ständigen Fluss befinden.

Kontextsensibler Fremdsprachenunterricht

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