Читать книгу Cryptal City 3 - Denny van Heynen - Страница 5
Prolog
ОглавлениеEin abgedunkelter Raum wurde nur spärlich von Kerzen beleuchtet. Es war ein neuer Treffpunkt, da der alte vor wenigen Monaten niedergebrannt war. Dabei hatten wir Nick verloren – er hatte nach Winston´s Ableben den Part des Ordensanführers übernommen. Sein Tod und der weiterer Mitglieder, schwächte uns enorm. Doch noch hatten wir genug Anhänger und Sirius war zu unerfahren, um uns die Stirn bieten zu können.
Einige in braune Gewänder gehüllte Personen knieten um mich herum. Ich saß mit schwarzer Robe in der Mitte. Nachdem auch Nick den ignoranten Bälgern zum Opfer gefallen war, hatte ich meine Chance gesehen und die Führung des Ordens an mich gerissen. Niemand anderer aus unseren Reihen war dazu besser geeignet.
Ich konzentrierte mich auf meinen Zauber. Die Lesben mussten sterben – es gab keinen anderen Weg. Angie und Brenda waren ihre Namen, ihre angstverzerrten Gesichter tauchten sogleich vor meinem geistigen Auge auf. Ich konnte die Angst förmlich spüren, die meinen Körper erregte. Eine leichte Gänsehaut überzog mich und ich wusste, dass ich mich selbst befriedigen würde – aber erst, wenn meine Mission erfüllt war. Ich durfte keinen Fehler machen, zu viel hing von diesem Spiel ab. Meine Brustwarzen wurden hart, die Todesangst der beiden jungen Frauen sorgte für ein Kribbeln in meinem Becken. Ich verwarf die Gefühle der Lust und konzentrierte mich darauf, den Ex – Detective als Mörder der beiden zu instrumentalisieren.
Er saß gerade in einem weißen Transporter und riss das Lenkrad herum, welches ich mit meiner mentalen Macht blockierte. Die Schwuchtel musste dies erledigen, denn nur wenn die Frauen ausgeschaltet waren, konnten wir erneut angreifen. Dazu mussten wir zuerst Sirius entzweien, wofür uns Jones´ angebliche Tat sehr behilflich sein würde.
Das Interesse meines Ordens galt eigentlich nur Angie – dem braunhaarigen Miststück. Sie hatte jahrelang mit Evelyn Warner zusammengearbeitet, jener Schlampe, die sie überhaupt erst in die Künste der weißen Magie eingeweiht hatte. Ich durfte nicht zulassen, dass sie Brenda und die anderen an ihrem Wissen teilhaben ließ. Nur sie konnte uns wirklich gefährlich werden. Zum Glück hatte Nick Evelyn mit einem Pfeil ausschalten können, der ihren Mund, der stets nur minderwertiges Zeug von sich gab, für immer hatte verstummen lassen. Doch jetzt musste auch noch Angie daran glauben. Dass ihre wertlose Partnerin ebenfalls sterben würde, spielte uns in die Hände, immerhin hatte sie eine nicht zu verachtende Intuition. Ihre Hellfühligkeit war zwar noch nicht sehr weit ausgeprägt, aber sie konnte uns definitiv noch in die Quere kommen – so wie alle ihre Freunde.
Die Gestalten um mich herum murmelten leise Formeln. Diese dienten meiner Konzentration und lenkten die Energien aller Omega – Mitglieder auf mich.
Ich hatte schnell handeln müssen, blieb zuerst im Hintergrund, doch nach Nick´s Tod war Omega fast am Ende. Die Mitglieder wollten tatsächlich aufhören und den Orden verlassen... diese Weicheier! Aber das konnte ich nicht zulassen und musste sie mit den besten und abenteuerlichsten Argumenten dazu überreden, Mitglied zu bleiben. Ich versprach ihnen, dass Omega durch meine Leitung wieder an Macht gewinnen würde. Darüber hinaus spreizte ich meine Beine für jeden, der im Orden blieb, denn wir durften einfach nicht aufgeben. Nicht, bevor wir gewonnen hatten. Unser Ziel war es stets gewesen, Cryptal City einzunehmen, die weiße Magie aus der Stadt zu saugen und sie mit schwarzer Magie zu überfluten – ähnlich, wie wir es schon vor Jahrhunderten in Grave´s Garden gemacht hatten. Ich spürte, dass wir bald genau dazu die Gelegenheit bekommen konnten. Viele Mitglieder waren im Laufe der Zeit enttarnt und selbst unsere Anführer von Sirius ausgelöscht worden. Doch dieser verfluchte Orden kannte nicht alle unsere Mitglieder, weshalb es uns gelang, noch immer im Untergrund aktiv zu sein. Zumindest so lange, bis wir wieder genügend Macht hatten, um an die Oberfläche zu kommen und Cryptal City endgültig an uns zu reißen.
Dies war ein weiterer Grund, weshalb wir es auf den Ex – Detective, John Jones, abgesehen hatten. Er hatte doch tatsächlich für die Wahl des neuen Bürgermeisters kandidiert und war doch nichts weiter, als ein jämmerlicher Waschlappen! Jones hatte die Wahl zu unserem Leidwesen gewonnen, obwohl wir zuvor einige Einwohner hatten umstimmen können. Mit ihm als Stadtoberhaupt würde unser Plan niemals aufgehen. Jones hatte zwar keine weiße Weste, aber ein reines Herz – was für unsere Zwecke hinderlich war. Wir mussten ihn aus dem Weg räumen, was nur ging, wenn wir ihn vor den Einwohnern Cryptal City´s als vermeintlichen Mörder enttarnten. Dazu hatten wir uns schnell eine Strategie überlegt: unsere Mitglieder würden die Gerüchte sähen, dass John auf dem Weg nach Washington durchgedreht war und zwei seiner Freunde ermordet hatte. Dies würde für Jake und Noah, welche zuhause geblieben waren, das Aus ihrer Freundschaft bedeuten. Sie würden John aus dem Sirius – Orden werfen und diesen somit selbst schwächen, während die Einwohner den Rest erledigen und ihn aus der Stadt vertreiben würden. Dann wäre der Weg für Omega frei, denn wenn wir erst wieder die Herrschaft über die Stadt hatten, standen uns alle Wege offen.
Etwas riss mich aus den Gedanken.
„Beginnt zu singen!“ befahl ich streng.
Meine Konzentration ließ deutlich nach, weil sich eine mentale Kraft meiner eigenen entgegenstellte. Die Omega – Mitglieder fielen in einen immer lauter werdenden Singsang und bündelten damit unsere Macht weiter. Es war zwar nur ein kleiner, geistiger Widerstand gewesen – schwach wie eine neu erblühte Pflanze – aber er war stark genug, um mich auf das Wesentliche zurück zu besinnen. Dieses Mal durfte einfach nichts schief gehen, es war unsere letzte Chance über Sirius zu siegen, das spürte ich einfach.
John´s magische Fähigkeit wächst, schoss es mir blitzartig durch den Kopf. Oh, dieser bescheuerte Arschficker!
Dann spürte ich plötzlich einen pochenden Schmerz hinter der Stirn und schrie kurz auf.
Er hat mich gesehen! Er hatte eine Vision und kennt nun mein Gesicht!
Panisch kämpfte ich gegen den Schmerz in meinem Gehirn an und befahl den umher knienden Personen mit einem Handzeichen, ihren Gesang zu maximieren und sich stärker zu konzentrieren.
Ich kniff meine Augen zusammen, spürte wie Jones gegen den Widerstand des Transporters ankämpfte. In meinem Inneren vernahm ich Schreie, Todesschreie, welche meine bereits erwärmte Vagina feucht werden ließen. Angie und Brenda saßen im Wagen mitten auf der Straße Richtung Washington, hatten sich umarmt und schrien um ihr Leben. Ich ergötzte mich an dem Anblick, denn in nur wenigen Sekunden sollten ihre Körper von John´s Fahrzeug zerquetscht werden und ihnen so das Leben aushauchen.
Meine Fingerkuppen vibrierten, ich leckte mir über die Zunge, spürte den Angstschweiß des Liebespaares und roch John´s Verzweiflung. Wir waren fast am Ziel angelangt, ich beschleunigte das Fahrzeug in Gedanken noch ein wenig mehr und sah zugleich, wie sich Angie und Brenda ein letztes Mal gegen die Wagentüren warfen.
„Nein!“ schrie ich.
Der Ex – Detective riss das Lenkrad mit aller Kraft herum.
„NEIN!“
Ich fasste mir an die Stirn. Die Verbindung war abgebrochen. Der pochende Schmerz hinter meiner Stirn löste sich langsam auf. Wut und Unsicherheit bahnten sich ihren Weg durch meinen Körper. Wut darüber, dass wir anscheinend unsere Kräfte überschätzt hatten und Unsicherheit, weil ich nicht wusste, wie es ausgegangen war.
„Haltet die Schnauze!“ fuhr ich die singende Schar nun an, schnappte mir eine der auf dem Boden stehenden brennenden Kerzen und warf sie durch den Raum.
Doch ganz gleich, was in den letzten Minuten auch geschehen sein mochte, ich würde nicht eher ruhen, bis alle Sirius – Mitglieder endlich getötet worden waren.