Читать книгу Pragmatische Bedingungen der Topikalität - Detmer Wulf - Страница 13
3 Topik und Aboutness
ОглавлениеInnerhalb neuerer pragmatisch orientierter Ansätze zur Informationsstruktur finden sich häufig Rückgriffe auf Ideen, die der Philosoph P. F. Strawson in seinem Aufsatz „Identifying reference and truth-values“ formuliert hat (Strawson 1964).1 Die Attraktivität der Ideen Strawsons für pragmatisch orientierte Ansätze zur Informationsstruktur besteht vor allem darin, die klassische Satzgegenstand/Satzaussage-Unterscheidung aus einer Perspektive zu betrachten, die die diskursiven Voraussetzungen der Äußerung von Sätzen mitberücksichtigt. Darum ist Strawson besonders für diejenigen Ansätze inspirierend gewesen, die das Verhältnis der Topik-Kategorie zu seinen Komplementärkategorien als Relation der Aboutness verstehen möchten und sich um eine Klärung des Aboutness-Begriffs bemühen. Bezugnahmen auf Strawson finden sich etwa bei Gundel (1988a; 1988b), Lambrecht (1994) und Reinhart (1981).2 Im Folgenden sollen die jeweiligen Explikationsvorschläge der Autoren bezüglich des Aboutness-Begriffs chronologisch, beginnend mit Strawson, vorgestellt werden. Bei der Diskussion der in manchen Punkten ähnlichen, sich im Detail aber auch deutlich unterscheidenden Ansätze soll das Hauptaugenmerk auf zwei Problemfelder gerichtet werden, die auch schon in den vorangegangen Abschnitten angesprochen wurden: zum einen die Frage nach dem Verhältnis von Topikalität und Givenness, zum anderen die Frage, wie sich die Topik-Kategorie zu ihren Komplementär-Kategorien verhält. Zum Abschluss des Kapitels wird gezeigt, dass es Lambrechts Ansatz am besten gelingt, diese Probleme zufriedenstellend in den Griff zu bekommen.