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Kapitel 4 Die Last der Menschheit
ОглавлениеWorte Sri Aurobindos
Ich sagte, dass der Avatar jemand ist, der der Menschheit den Weg zu einem höheren Bewusstsein ebnet – wenn niemand diesem Weg zu folgen vermag, dann fassen wir die ganze Sache entweder falsch auf – und auch die von Christus, Buddha und Krishna –, oder das Leben des Avatars ist sinnlos. X scheint der Ansicht zu sein, es gäbe keinen Weg und keine Möglichkeit, dem Avatar zu folgen, und seine Kämpfe und Leiden seien unwirklich und unsinnig – jemand, der das Göttliche verkörpert, hätte es nicht nötig, hier zu kämpfen. Eine solche Auffassung lässt die ganze Idee des Avatars widersinnig erscheinen, denn es bestünde demnach für sein Dasein keine Notwendigkeit, und dieses hätte auch keinen Sinn; das Göttliche, das allmächtig ist, könnte die Menschen erheben ohne sich damit abzugeben, auf die Erde herabzukommen. Die Avatarschaft aber hat nur dann einen Sinn, wenn das Göttliche ein Teil der Weltordnung ist, wenn es die Bürde der Menschheit auf sich nimmt und ihr den Weg auftut.
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Worte Sri Aurobindos
Mutter sprach zu mir von der richtigen Einstellung, die ohne Spannung und Anstrengung sein sollte, vielmehr voller Sonnenschein und so spontan wie eine Blume, die sich dem Lichte öffnet. Das ist alles schön und gut für Avatare wie du und die Mutter, aber wie können wir armen Sterblichen dieses doch ungenaue Gebot der Orientierung befolgen? Und wie kann man diese innere Haltung erlangen, wenn nicht durch ständiges Gebet, anstrengende Meditation und ein ständiges Bemühen, falsche Regungen zurückzuweisen?
Du sagst, dieser Pfad sei zu schwierig für dich oder Leute wie dich, und nur Avatare wie ich oder die Mutter könnten es tun. Das ist eine seltsame Fehlvorstellung; denn es ist vielmehr der leichteste, einfachste und direkteste Weg, und jedermann kann ihn gehen, wenn er sein Mental und sein Vital zur Ruhe bringt, selbst jene, die ein Zehntel deiner Kapazität haben, können es schaffen. Der andere Weg der Anspannung, Anstrengung und harten Bemühung ist der schwierigere und benötigt viel Kraft der Tapasya. Was die Mutter und mich betrifft, so mussten wir alle Wege ausprobieren, allen Methoden folgen, ganze Berge von Schwierigkeiten überwinden, eine weit schwerere Last tragen als du und jeder andere im Ashram oder außerhalb, weit schwierigere Bedingungen erfüllen, Schlachten kämpfen, Wunden hinnehmen, uns Wege bahnen durch undurchdringlichen Sumpf, Wüste und Gehölz, feindliche Massen erobern – ein Werk, so wie es – da bin ich sicher – niemand anders vor uns zu leisten hatte. Denn der Führer des Weges bei einem Werk wie dem unsrigen muss nicht nur das Göttliche herabbringen, repräsentieren und verkörpern, sondern muss auch das aufstrebende Element in der Menschheit darstellen, die Last der Menschheit voll tragen und in bitterem Ernst, nicht in einem bloßen Spiel oder Lila, all die Hindernisse, Schwierigkeiten, Widerstände, die ganze vereitelte, behinderte, nur allmählich siegreiche Arbeit erfahren, die auf dem Pfad möglich sind. Aber es ist weder notwendig noch akzeptabel, dass all dies in der Erfahrung anderer wiederholt werden soll. Weil wir die vollständige Erfahrung haben, können wir anderen einen geraderen und leichteren Weg zeigen – wenn sie nur zustimmen und ihn einschlagen. Aufgrund unserer Erfahrung, die um einen sehr hohen Preis gewonnen wurde, können wir dich und andere auffordern: „Nimm die seelische Haltung ein, folge dem geraden, sonnenhellen Pfad, wobei das Göttliche dich offen oder verborgen stützt – wenn verborgen, wird Er Sich doch zur rechten Zeit zeigen, – bestehe nicht auf dem harten, blockierten, mittelbaren und schwierigen Weg!“
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