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Kapitel 8 Der Pfad

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Worte Sri Aurobindos

Der supramentale Yoga ist zugleich ein Aufstieg zu Gott und eine Herabkunft der Gottheit in die verkörperte Natur.

Der Aufstieg kann nur durch eine ausschließliche, allumfassende Aspiration der Seele, des Mentals, des Lebens und des Körpers gelingen. Die Herabkunft kann nur durch einen Ruf des ganzen Wesens nach dem unendlichen und ewigen Göttlichen veranlasst werden. Wenn dieser Ruf und diese Aspiration vorhanden sind oder wenn sie irgendwie erweckt werden und ständig wachsen und die ganze Natur erfassen können, dann und nur dann wird eine Erhebung und Umwandlung in und durch das Supramental möglich sein.

Der Ruf und die Aspiration sind nur erste Voraussetzungen. Zugleich mit ihnen und als Ergebnis ihrer wirksamen Intensität muss eine Öffnung des ganzen Wesens zum Göttlichen hin und eine absolute Überantwortung an das Göttliche erfolgen.

Diese Öffnung besteht in einem weiten Offenlegen der ganzen Natur auf all ihren Ebenen und in all ihren Wesensteilen. Sie ermöglicht ihr, das größere göttliche Bewusstsein, das bereits über und hinter dieser sterblichen, halbbewussten Existenz zugegen ist und sie umfängt, ohne Abschwächungen und Begrenzungen in sich aufzunehmen.

Bei dieser Aufnahme darf ihr Fassungsvermögen sich nicht als unzureichend erweisen, darf kein Bestandteil des Systems unter dem Druck der Umwandlung zusammenbrechen, sei es im Mental, in den Nerven oder im Körper. Eine grenzenlose Aufnahmefähigkeit ist erforderlich sowie ein ständig wachsendes Vermögen, das immer stärker und akzentuierter werdende Eingreifen der göttlichen Kraft auszuhalten. Anders kann nichts Großes und Dauerhaftes zustande kommen. Der Yoga würde mit einem Zusammenbruch, einem trägen Anhalten oder einer frustrierenden oder verheerenden Stockung enden – bei einem Vorgang, der absolut und integral zu sein hat, wenn er kein Fehlschlag sein soll.

Da aber kein menschlicher Organismus diese grenzenlose Aufnahmefähigkeit und diese einwandfreie Eignung aufweist, kann der supramentale Yoga nur dann Erfolg haben, wenn die Göttliche Kraft bei ihrer Herabkunft die persönliche Kraft vermehrt und die zur Aufnahme erforderliche Stärke an jene Kraft angleicht, die von oben her in die Natur eindringt, um in ihr zu arbeiten. Dies kann nur geschehen, wenn auf unserer Seite eine fortschreitende Überantwortung in die Hände des Göttlichen erfolgt. Eine vollständige und nie ausbleibende Zustimmung ist vonnöten, eine mutige Einwilligung in alles, was die Göttliche Macht mit uns vornehmen muss, um ihr Werk zu vollbringen.

Der Mensch kann aus eigener Anstrengung nichts aus sich machen, was mehr ist als ein Mensch. Das mentale Wesen kann sich nicht aus eigener Kraft und ohne Hilfe in einen supramentalen Geist verwandeln. Allein die Herabkunft der Göttlichen Natur kann das menschliche Gefäß vergöttlichen.

Die Fähigkeiten unseres Mentals, unseres Lebens und unseres Körpers sind an ihre eigenen Grenzen gebunden, und wie hoch sie sich auch aufschwingen oder wie weit sie sich auch ausdehnen mögen, sie kommen über ihre natürlichen äußersten Grenzen nicht hinaus. Dennoch kann der mentale Mensch sich dem öffnen, was jenseits seiner liegt: Er kann ein supramentales Licht und eine supramentale Wahrheit und Macht herabrufen, auf dass sie in ihm wirken und das tun, was das Mental nicht vermag. Wenn das Mental nicht aus eigener Anstrengung zu dem werden kann, was jenseits seiner liegt, so kann doch das Supramental herabkommen und das Mental in seine eigene Substanz umwandeln.

Wenn umsichtige Einwilligung und wachsame Hingabe des Menschen der supramentalen Macht ermöglichen, entsprechend ihrer eigenen tiefen und klaren Einsicht und vielseitigen Macht zu handeln, wird diese früher oder später eine göttliche Umwandlung unserer derzeit unvollkommenen Natur bewirken...

Nur wenn Mental, Leben und Körper die bewusste integrale Überantwortung an das Göttliche gelernt haben, kann der Weg des Yoga leicht, gerade, schnell und sicher sein.

Und es muss eine Überantwortung an das Göttliche und nur an das Göttliche sein, eine Öffnung zum Göttlichen hin und zu nichts anderem. Es ist nämlich einem verdunkelten Mental und einer unreinen Lebenskraft in uns möglich, sich ungöttlichen und feindlich gesinnten Kräften zu übergeben, ja sogar solche Kräfte für das Göttliche zu halten. Es kann keinen verhängnisvolleren Irrtum geben. Deshalb darf unsere Hingabe keine blinde und widerstandslose Passivität allen Einflüssen oder jedem beliebigen Einfluss gegenüber sein. Vielmehr hat sie aufrichtig, bewusst und wachsam an das Eine und Höchste allein gerichtet zu sein.

Selbstüberantwortung an die göttliche und unendliche Mutter, so schwierig sie auch sein mag, bleibt unser einziges wirksames Mittel und unsere einzige dauerhafte Zuflucht. Selbstüberantwortung an Sie bedeutet, dass unsere Natur ein Werkzeug in Ihren Händen ist und unsere Seele ein Kind in den Armen der Mutter.

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Worte der Mutter

Der Bergweg führt immer in zwei Richtungen, nach oben und nach unten – alles hängt davon ab, was wir hinter uns lassen.

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Worte der Mutter

Das Leben ist eine immerwährende Wahl zwischen Wahrheit und Falschheit, Licht und Dunkelheit, Fortschritt und Rückschritt, der Aufstieg in die Höhe oder der Abstieg in den Abgrund. Es liegt an jedem Einzelnen, frei zu wählen.

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Worte der Mutter

Im Leben eines jeden Menschen kommt ein Moment, in dem er sich zwischen dem Pfad und dem Durcheinander entscheiden muss. Man kann nicht einen Fuß hierhin und einen Fuß dorthin setzen. Wenn man es versucht, wird man in Stücke gerissen.

Ein Herz, das nicht wählt, ist ein Herz, das sterben wird.

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Worte der Mutter

Man nimmt den spirituellen Weg nur dann auf, wenn man das Gefühl hat, nicht anders zu können.

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Worte der Mutter

Wenn der Pfad bekannt ist, ist es leicht, ihm zu folgen.

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Worte der Mutter

Um den Weg bis zum Ende zu gehen, muss man mit einer sehr geduldigen Beharrlichkeit ausgestattet sein.

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Worte der Mutter

Auf dem spirituellen Pfad ist jeder Schritt vorwärts eine Eroberung und das Ergebnis eines Kampfes.

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Worte der Mutter

Der Weg zum Göttlichen: immer lang, oft trocken in der Erscheinung, aber immer reich an seinen Ergebnissen.

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Worte der Mutter

Der Aufstieg: Stufe für Stufe steigt man hinauf zum Bewusstsein.

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Worte der Mutter

Der spirituelle Aufstieg: furchtlos, gleichmäßig, ununterbrochen.

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Worte der Mutter

Man wird so viele Etappen bewältigen, wie es nötig ist, aber man wird ankommen.

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Worte der Mutter

Die intellektuelle Einstellung steht an erster Stelle und die Praxis folgt nach und nach. Entscheidend ist, dass man sehr wachsam den Willen zum Leben und zur Wahrheit aufrechterhält. Dann ist es unmöglich, aufzuhören und erst recht nicht zurückzufallen.

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Worte der Mutter

Alle Menschen haben ein spirituelles Schicksal, das je nach ihrer Bestimmung nah oder fern liegt.

Man muss es in aller Aufrichtigkeit wollen.

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Worte der Mutter

Alles hängt von der Wahl jener Kraft ab, der du erlaubst, dich als ihr Instrument zu benutzen. Und die Wahl muss in jedem Augenblick deines Lebens getroffen werden.

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Worte der Mutter

Es ist der Konflikt in dir zwischen dem, was dem gewöhnlichen Leben anhaftet, und dem, was nach dem göttlichen Leben strebt. Es liegt an dir, zu wählen, was in dir am stärksten ist, und dementsprechend zu handeln.

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Worte der Mutter

Du kannst den Windungen zahlloser Reinkarnationen folgen oder den steilen und schnellen Weg der intensiven „Sadhana“ wählen.

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Worte der Mutter

Wer dem steilen Pfad folgt, der die Höhen erklimmt, kann leicht in den Abgrund abrutschen.

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Worte der Mutter

Für diejenigen, deren Schicksal es ist, die Gipfel zu erklimmen, führt der kleinste falsche Schritt zur tödlichen Gefahr.

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Worte der Mutter

Der perfekte Pfad: für jeden der Pfad, der am schnellsten zum Göttlichen führt.

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Worte der Mutter

Alles war Gold und Gold und Gold, ein Strom von goldenem Licht, der in einem unaufhörlich herabfloss und das Bewusstsein mit sich brachte, dass der Pfad der Götter ein sonnenheller Pfad ist, auf dem Schwierigkeiten jeglicher Wirklichkeit entbehren.

Das ist der Weg, der vor uns liegt, wenn wir uns dafür entscheiden, ihn zu gehen.

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Der Sonnenweg des Yoga

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