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Kapitel 5 Die Vorbereitung des sonnenhellen Pfades

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Worte Sri Aurobindos

Frieden war das allererste, was die Yogis und Sucher alter Zeit anstrebten, und ein ruhiges und stilles Mental (welches stets Frieden bringt) erklärten sie zur Grundbedingung, um das Göttliche zu verwirklichen. Ein fröhliches und sonnenlichtes Herz ist das geeignete Gefäß für den Ananda, und wer würde denn sagen, dass Ananda, oder was ihn vorbereitet, ein Hindernis für die Einung mit dem Göttlichen sei? Was das Verzagen betrifft, so ist es sicher eine furchtbare Last auf dem Weg. Manchmal muss man da wie Christian in The Pilgrim‘s Progress durch einen Morast der Verzweiflung, aber seine ständige Wiederholung müsste unweigerlich ein Hindernis sein. Ich weiß nur zu gut, dass Schmerz, Leid, Kampf und Heimsuchungen der Verzweiflung natürlich, wenngleich nicht unvermeidlich sind auf dem Weg, nicht deshalb, weil sie Hilfen bedeuten, sondern weil sie uns von der Dunkelheit dieser menschlichen Natur auferlegt werden, aus der wir uns in das Licht vorkämpfen müssen ... Ramakrishna blieb nicht verborgen, dass es einen sonnenhellen Pfad des Yoga gibt. Er meint sogar, dass das der schnellere und bessere Weg sei.

Dies gilt nicht etwa deshalb, weil ich selbst den sonnenhellen Pfad beschritten habe, Schwierigkeit, Leid und Gefahr aus dem Weg gegangen wäre. Ich hatte meinen vollen Anteil an diesen Dingen, und die Mutter hatte zehn mal den ihrigen. Sondern es war so, weil die Pfad-Finder diese Dinge bewältigen mussten, um den Sieg zu erringen. Jede erdenkliche Schwierigkeit, mit der der Sadhak rechnen muss, stellte sich auch uns auf dem Pfad. Gegen viele von ihnen mussten wir Hunderte Male ankämpfen (tatsächlich ist das eher untertrieben), bevor wir sie überwinden konnten. Viele protestieren da noch, sie hätten ein Daseinsrecht, bis es die perfekte Vollkommenheit gibt. Aber wir haben nie behauptet, dass die Schwierigkeiten für andere unvermeidlich notwendig sind. Tatsächlich haben wir deren Last eben deshalb getragen, um anderen einen leichteren Pfad zu sichern. Mit diesem Ziel hatte die Mutter einst zum Göttlichen gebetet, dass alle Schwierigkeiten, Gefahren, Leiden, die auch immer für den Pfad unvermeidlich wären, ihr selbst statt anderen auferlegt werden sollten. Als Ergebnis täglicher und jahrelanger furchtbarer Kämpfe wurde ihr gewährt, dass alle, die ihr vollständig und aufrichtig vertrauen, dem sonnenhellen Pfad folgen können, und selbst jene, die es nicht können, sobald sie vertrauen, ihren Pfad plötzlich leicht finden, und wird er wieder schwierig, so nur dann, wenn mangelndes Vertrauen, Revolte, abhiman oder andere dunkle Zustände sie überkommen. Der sonnenhelle Pfad ist nicht ganz und gar nur Legende.

Aber, so wirst Du fragen, wie steht es mit jenen, die es nicht können? Gerade für sie unternehme ich alle meine Anstrengung, die supramentale Kraft in absehbarer Zeit herabzubringen. Ich weiß, dass sie eines Tages herabkommen wird, aber ich strebe ihre baldige Herabkunft an, und sie nähert sich dem irdischen Boden, ganz gleich welch dunkle Behinderung der Erdnatur, welch heftige Attacken der asurischen Kräfte sie zu verhindern suchen. Das Supramental ist nicht, wie Du es Dir ausmalst, etwas Kühles und Steinhartes. Es birgt in sich die Gegenwart der Göttlichen Liebe und Göttlichen Wahrheit, und seine Herrschaft hier bedeutet für jene, die es akzeptieren, den geraden und dornenlosen Pfad, auf dem es keine Mauer, kein Hindernis gibt und das den alten Rishis für die Zukunft verheißen war.

Es gibt den dunklen Pfad, und viele, wie die Christen, machen aus dem spirituellen Leiden ein Evangelium; viele halten es für den unvermeidlichen Preis für den Sieg. Unter gewissen Umständen mag es so sein, wie es denn auch in so vielen Leben zu Beginn der Fall war, oder man trifft die Wahl und macht es dazu. Aber dann muss man auch den Preis zahlen mit Ergebung, Mut und hartnäckiger Spannkraft. Ich gebe zu, dass die Attacken der Dunklen Kräfte oder die Prüfungen, die sie auferlegen, sinnvoll sind, wenn das Leid in dieser Weise getragen wird. Nach jedem gewonnenen Sieg über sie gibt es einen fühlbaren Fortschritt; oft zeigen sie uns die Schwierigkeiten in uns selbst, die wir überwinden müssen, und sagen uns: „Hier musst du etwas in dir bewältigen!“ Dennoch ist es ein zu dunkler und schwieriger Weg, dem niemand folgen sollte, für den es nicht unumgänglich ist.

So viele Menschen haben Yoga praktiziert, indem sie auf Tapasya oder sonst etwas vertrauten aber nicht auf die göttliche Gnade. Nicht jenes, sondern der Seele Verlangen nach einer höheren Wahrheit und einem höheren Leben ist unerlässlich. Wo dies gegeben ist, wird die Göttliche Gnade, ob an sie geglaubt wird oder nicht, eingreifen. Glaubst du daran, so beschleunigt und erleichtert das die Dinge; wenn du noch nicht daran glauben kannst, wird sich der Seele Sehnsucht noch rechtfertigen, ganz gleich mit welchen Schwierigkeiten und Kämpfen.

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Der Sonnenweg des Yoga

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