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Das psychische Wesen und die Transformation

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In der spirituellen Erfahrung existiert ein einziges Wesen, ein einziges Sein, das alle Geschöpfe und lebenden Dinge im Universum in sich vereint und in der spirituellen Verwirklichung als das Eine Selbst aller Dinge und Lebewesen erfahren wird. Aber in unserer alltäglichen Erfahrung nehmen wir in der Welt eine Vielzahl von Menschen und Dingen wahr, die außerhalb von uns selbst existieren. Das ist so, weil unser wahres Selbst, das vorher als Purusha beschrieben wurde, der mit dem Selbst aller Lebewesen und Dinge eins ist, sich durch die Unwissenheit mit Prakriti identifiziert hat, unserer äußeren instrumentellen Natur aus Körper, Leben und Verstand. Diese Identifizierung des Purusha mit Prakriti hat in uns zur Entstehung eines körperlichen, vitalen und mentalen Egos geführt, das uns die Wahrnehmung eines Selbst gibt, das vom Rest des Universums getrennt ist. Deshalb ist es das Ego, das in uns eine Trennung entstehen lässt, zwischen dem, was wir als uns selbst fühlen und dem übrigen Universum, das wir als Nicht-Selbst wahrnehmen, die in unserem alltäglichen Bewusstsein tief verwurzelt ist. Es ist auch das physische, vitale und mentale Ego, das wegen seiner Komplexität und Uneinheitlichkeit zur Bildung mehrerer Persönlichkeiten und Ich-Strukturen in uns führt, die Spaltungen, Konflikte, Disharmonien und Desorganisation in unserem äußeren Leben verursachen. Harmonisierung und Einheit des äußeren Wesens kann nur erreicht werden durch die Entdeckung unseres innersten Wesens – Chaitya Purusha oder das psychische Wesen – indem wir das äußere um das innere Wesen herum, als sein Zentrum und leitendes Prinzip ordnen.

In der Vergangenheit war das Ziel spiritueller Suche im Allgemeinen, Befreiung zu erlangen vom Leidensdruck, der durch die täuschende Wahrnehmung eines getrennten Selbst entsteht und dadurch dem unaufhörlichen Kreislauf von Geburt und Tod zu entkommen. Nach Sri Aurobindo führt das Ziel spiritueller Evolution über diese Befreiung hinaus und besteht in der Transformation der Instrumente des spirituellen Geistes – Verstand, Leben und Körper –, um das Königreich des spirituellen Geistes auf der Erde zu etablieren. Wenn das äußere Wesen mit dem psychischen Wesen vereint ist und von ihm geleitet wird, wird die Transformation von Verstand, Leben und Körper möglich werden. Wie Sri Aurobindo sagt:

„Das psychische Wesen unterstützt den Verstand, das Gefühl und den Körper und wächst in uns durch deren Erfahrungen, es trägt unsere Natur von Leben zu Leben... Zunächst bleibt es hinter unserem Denken, Fühlen und den körperlichen Aktivitäten verborgen, aber während es wächst, wird es fähig, in den Vordergrund unserer Gedanken, Gefühle und des Körperbewusstseins zu treten und deren Ausdruck zu bestimmen. Im Durchschnittsmenschen ist es für seinen Selbstausdruck von ihnen abhängig und kann sie nicht für sich einnehmen und frei gebrauchen. Auf dieser Stufe der Entwicklung ist das Leben tierisch oder menschlich geprägt, noch nicht göttlich. Wenn das psychische Wesen durch Sadhana dominant wird und die Instrumente unserer Wesensart frei gebraucht, dann wird der impulsive Anstoß zur göttlichen Entwicklung hin vollständig und nicht nur ihre Befreiung, sondern die Transformation von Verstand, Gefühl und Körper wird möglich.“22

A.S. DALAL

Die Auszüge in diesem Kapitel sind den gesammelten Werken von Sri Aurobindo, CWSA (Collected Works of Sri Aurobindo), entnommen. Die Bezugsquellen werden unten in abgekürzter Form wiedergegeben.

1 The Life Divine – CWSA 21-22:931.

2 Letters on Yoga – CWSA 28:120.

3 The Synthesis of Yoga – CWSA 23-24:144.

4 The Synthesis of Yoga – CWSA 23-24:74.

5 Letters on Yoga – CWSA 30:197.

6 Letters on Yoga – CWSA 28:84.

7 Letters on Yoga – CWSA 28:168.

8 Letters on Yoga – CWSA 31:601.

9 Letters on Yoga – CWSA 28:214.

10 The Life Divine – CWSA 21-22:239.

11 The Life Divine – CWSA 21-22:762.

12 The Life Divine – CWSA 21-22:570.

13 Letters on Yoga – CWSA 28:223.

14 Letters on Poetry and Art – CWSA 27:20.

15 The Life Divine – CWSA 21-22:979.

16 The Life Divine – CWSA 21-22:981.

17 Letters on Yoga – CWSA 28:139.

18 The Life Divine – CWSA 21- 22:293.

19 Essays in Philosophy and Yoga – CWSA 13:558-59.

20 The Synthesis of Yoga – CWSA 21-22:412.

21 The Synthesis of Yoga – CWSA 21-22:295.

22 Letters on Yoga – CWSA 28:64.

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