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Kapitel 1 – Anreise mit dem Wohnmobil Abfahrt in Allershausen, Oberbayern

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18.04.

14 Uhr. Das Wohnmobil ist „gesattelt“ und steht startklar zur Abfahrt bereit. Alle Tanks sind gefüllt: Diesel von der freien Tankstelle, Wassertank mit Frischwasser und eine überlebenswichtige Festplatte mit exklusiver Auswahl an Musik liegt startklar bereit, sicher im Mittelfach verstaut. Auch die Lebensmittelvorräte können sich sehen lassen. Die Einfuhrbegrenzung von 3 kg Lebensmittel sowie 3l Wein und 6 Flaschen Bier habe ich sicher weit überschritten. Die vielen Verstecke in meinem Wohnmobil hätten es mir sicherlich ermöglicht, sogar noch mehr Vorräte mitzuführen, aber fairerweise wollte ich den imaginären „Bogen“ nicht schon bei der Einreise überspannen.

Außerdem ist es ja nicht so, dass man in Island alles Nötige für eine solche Reise nicht bekäme. Jedoch beschlich mich, nach allen Informationen welche ich vorab fand, die Unsicherheit bestimme Dinge gar nicht, oder wenn dann viel zu teuer einkaufen zu müssen. Lediglich bei meinen Medikamenten als Herz-Patient durfte ich in dieser Hinsicht keine Experimente eingehen. Ich nahm daher alles in ausreichender Menge mit. 2,5 Monate sind eine lange Zeit, als Absicherung diente mir die schriftliche Medikamenten-Bestätigung meines Hausarztes.

Am wichtigsten jedoch war meine Kameraausrüstung! Für diese Unternehmung stellte sich mein professionelles Equipment wie folgt zusammen:

Fotoausrüstung:

 Canon EOS 5D Mark II

 Canon EF 24-70mm 1:2,8 L USM Objektiv

 Canon EF 16-35mm 1:2,8 L II USM Objektiv

 Canon EF 70-200mm 1:2,8 L IS II USM Objektiv

 Canon Extender EF 2x III

 Canon SB Blitz

Filterequipment:

 Lee Neutral Density 0.6 Hard Graduated Resin

 Lee Neutral Density 0.6 Soft Graduated Resin Filter

 Lee Neutral Density 0.9 Hard Graduated Resin Filter

 Lee Neutral Density 0.6 Polyester Filter

 Hitech 100mm Pro Stopper 10

Stativ:

 Gitzo 1126 mit Kugelkopf

Der jahreszeitlich frühen Ankunft in Island und den damit nicht zugänglichen Campingplätzen bewusst, habe ich das Waschen meiner Klamotten (Gott sei´s gedankt) gleich von vornherein aus dem Kopf verbannt und daher entsprechende Bekleidung, vor allem Unterwäsche bevorratet: 60 Paar Socken und 60 Unterwäschegarnituren waren von Nöten, fanden jedoch auch spielend Platz in den vielen Fächern und Schubladen meiner mobilen Behausung.

Spezifikationen Wohnmobil [abgekürzt: Womo]:

 Carthago Chic C-Line T-Plus 4.7 H

 116 kW (157 PS) Automatikgetriebe

 Frischwassertank: 115 l

 Abwassertank: 115 l

 Gasflaschen: 2x 11 kg + 2 x 11kg Reserve

 Kraftstofftank: 90 l Diesel

 Bordbatterie: 2x 80 Ah, Blei/Gel

 Außenmaße: 7120 x 2270 x 2920 mm

 Zul. Gesamtgewicht: 4250 kg

 Bett hinten: 2050 x 1280 mm

 Elektrisches Hubbett über Sitzgruppe 1950 x 1550 mm

 Heizung: Gas-Gebläseheizung, Truma Combi 6


Abbildung 1a, My home is my castle - Stellplatz am Skogafoss

My Home is my Castle! weshalb ich mir auch kurzer Hand, eben als Klangbesessener, einen High-End Verstärker von Gladen One so wie auch einen Subwoofer von Focal einbauen ließ. Das Ergebnis war beeindruckend:

Durch den laufruhigen Automatikmotor, meinen Infinity-2-Wege-Lautsprechern sowie einer dediziert abgestimmten Akustik, stand meiner musikalisch untermalten Fahrt in den hohen Norden also nichts mehr im Wege. So war es denn auch an der Zeit, das Navi mit den erforderlichen Reiseinformationen zu füttern. Hirtshals in Dänemark, war hierbei mein erstes Ziel. Von dort aus sollte das ganze Abenteuer beginnen. Die Überfahrt gen Island mit der Fähre war somit das zweite Kapitel einer sehr abenteuerlichen und teils gefährlichen Reise.

Erstmal musste ich jedoch heil und vor allem pünktlich meine Fähre erreichen.

Ein wenig aufgeregt begann ich also meine Reise in Allershausen auf die A9, machte noch eine kleine Abschiedsschleife über die A99 vorbei an München auf die A8 Richtung Stuttgart, um dann bei Ulm auf die A7 einzuschwingen, welche ja bekanntlich durchgehend bis in den hohen Norden führt. Bis nach Hirsthals!

Willkommen: Deutschlands längste Autobahn.

Die Strecke bis auf Höhe Hannover fuhr ich mit 10 Liter Durchschnittsverbrauch auf 100km, und das mit einem Wohnmobil das 4,25 Tonnen wiegt. Beeindruckend! Mal schauen, wie sich das so weiterentwickelt, da mir 10 Liter offen gestanden rekordverdächtig schienen. Viel weniger rekordverdächtig hörte sich jedoch mein Sound auf einmal an, da ab Hannover gar nichts mehr ging. Ich öffnete das Mittelfach und kontrollierte alle LED’s der Endstufe [Musikverstärker]. Leider leuchtete aber nur noch eine, und die war nicht gerade überraschend auch noch rot! Außerdem war die Endstufe glühend heiß. War sie wohl durchgebrannt? Ok, ich hatte die letzten 6 Stunden sehr ausgiebig Musik gehört, aber dafür war ja die Endstufe da. Nun fiel mir das Gespräch mit meinem ACR-Händler [Hifi-Fachhändler] wieder ein: „Kein Problem“ sagte der „das Mittelfach ist absolut geeignet für die Endstufe! Bei Überhitzung schaltet das Ding automatisch ab und nach Abkühlung wieder ein. Alles ganz einfach!“. Irgendwie ist das die Lösung, dachte ich, aber nachdem eine Stunde vergangen war und das Ding trotz Sicherungstausch keinen Muckser mehr tat, wurde ich ziemlich unentspannt. Nun war ich noch nicht einmal auf der Fähre angekommen und hatte schon mein erstes, für mich nicht gerade unerhebliches Problem! Ohne Sound nach Island? Für mich unvorstellbar und auch absolut inakzeptabel war ich jetzt froh, dass ich einen Tag Leerlauf eingeplant hatte und somit nicht auf den letzten Drücker nach Hirtshals musste.

Es war am nächsten Tag lediglich einen ACR- bzw. einen GladenOne Hifi-Händler ausfindig zu machen.

19.04.

Die Nacht an der Autobahnraststätte war ziemlich laut und ungemütlich. Allerdings hatte ich für diesen Tag ein wichtiges Ziel vor Augen und war auch bereit, jeglichen noch akzeptablen Umweg in Kauf zu nehmen, um an eine neue GladenOne-Endstufe zu gelangen. Mit einem Notebook und UMTS-Surfstick ausgerüstet, machte ich mich also an die Arbeit und googelte alles Mögliche an Händlern zusammen. Glück hatte ich erst nach einem der vielen Anrufe bei einem Händler in Bremerhaven: „Ja, eine Endstufe hat er noch, genau die gleichen Anschlüsse usw…“. Voller Vorfreude nahm ich den Umweg von 300 km gern in Kauf! Nicht auf dem Weg, aber dennoch nicht gänzlich außer Reichweite, erreichte ich dann gegen 13 Uhr den besagten Händler. Ein paar Minuten später hielt ich die neue Endstufe auch schon in den Händen und machte mich voller Freude an den Einbau. Um 14 Uhr Ortszeit lief meine Soundmaschine wieder und ich entschloss mich in Zukunft, bei lauter Musik das Mittelfach zwecks Luftzirkulation einfach offen zu lassen. Froh darüber, dieses Problem noch rechtzeitig gelöst zu haben, setzte ich meine Fahrt über Hamburg fort. Tagesziel war heute ein Autobahnrastplatz kurz vor Flensburg. Ich stellte mich unter eine gut beleuchtete Laterne und drehte voller Freude über die erstandene Endstufe nochmals so richtig auf.

20.04

Nach einer Rastplatzdusche, bei der ich den Womoschlüssel unüblicher Weise als Pfand für den Duschraumschlüssel abgeben musste, setzte ich meine Fahrt nach Hirtshals am frühen Vormittag fort.

Bei der Ankunft suchte ich natürlich als erstes das Abfahrt- und Verschiffungsareal der Fährgesellschaft Smyril Line auf. Es befand sich ein gutes Stück außerhalb des Zentrums. Nach geglückter Mission war ein „Dorfbesuch“ angebracht. Außerdem musste ich Geld wechseln, da auf dem Schiff ausschließlich dänische Kronen angesagt waren. Das wuselige Städtchen war touristisch ganz nett eingerichtet. Auch Park- u. Stellplätze für Womos waren in Reichweite. Dennoch zog ich es vor, einen Campingplatz außerorts aufzusuchen. 6 km südlich von Hirtshalts wurde ich fündig. 25 Euro pro Nacht waren, inklusive WIFI-Internet & Strom, gerade noch akzeptabel für die Vorsaison. Umrechnungskurs zu diesem Zeitpunkt 1 Euro=7,5 Kronen. Zum Vergleich war die Isländische Krone zeitgleich bei 1 Euro=166,9 Kronen.

Island - Gefundene Einsamkeit, pures Abenteuer & ein Neuanfang

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