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c) Arten der Datensicherung und Speichermedien

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Grundsätzlich sind Datensicherungsverfahren aus der Verwendung von Datenbank- und Dateisystemen bekannt und können im Wesentlichen auf den Cloud-Kontext übertragen werden.139 Datenbanksysteme unterhalten zu Wiederherstellungszwecken sog. Log-Dateien, in denen sämtliche Transaktionen protokolliert werden und die potentiell unendlich anwachsen.140 Um den für einen Wiederherstellungsvorgang notwendigen Aufwand (die sog. „Redo History“) zu begrenzen, werden von Zeit zu Zeit sogenannte Checkpoints gesetzt.141 Es kommt zu einer Übertragung der Änderungen aus der Log-Datei in die Datenbank, so dass die entsprechenden Einträge aus der Log-Datei gelöscht werden können.142 Außerdem können in bestimmten Intervallen Datenbankzustände von Platte auf Band gesichert werden.143 Kommen Log-Dateien zum Einsatz, ist bei einer etwaigen strafprozessualen Beschlagnahme zu beachten, dass durch das Auslesen dieser Dateien womöglich umfassende Einblicke in das Nutzungsverhalten des Anwenders gewonnen werden können.144

Von diesem Ausgangspunkt sind in Cloud-Systemen folgende Verfahren gebräuchlich:

Vollsicherung (engl. Full Backup): Bei einer Vollsicherung werden die zu sichernden Daten (i.d.R. ein komplettes Laufwerk oder ein komplettes Verzeichnis) vollständig auf ein Sicherungsmedium kopiert und dabei häufig noch komprimiert, z.B. bei einer SaaS-Anwendung die komplette Datenbank, in der Daten aller Mandanten gespeichert sind.145 In besonderen Fällen – insbesondere zur Vereinheitlichung mehrerer Systeme – erfolgt ein sog. Image Backup, eine Abbildsicherung, bei der ein 1 : 1-Abbild eines Datenträgers erstellt wird, das nicht nur Nutzdaten, sondern auch Systemdateien und sonstige Einstellungen enthält.146

Inkrementelles Backup und differenzielles Backup (engl. Incremental Backup bzw. Differential Backup): Diese Verfahren führen zu einer deutlichen Reduzierung der anfallenden Datenmengen, indem ausschließlich solche Änderungen (veränderte, hinzugefügte, gelöschte Daten) gesichert werden, die seit der letzten Sicherung aufgetreten sind, wobei bei einem differenziellen Backup sämtliche Unterschiede zur letzten Vollsicherung, bei einem inkrementellen Backup hingegen immer zur jeweils aktuellsten Sicherung erfasst werden.147 Die Wiederherstellung muss hier allerdings aus zwei (differenziell) oder vielen (inkrementell) partiellen Backups zusammengesetzt werden, wodurch sich der Zeitaufwand für den Sicherungsvorgang erhöht.148

Umgekehrte Deltas (engl. Reverse Deltas): Besonders bei größeren und sich eher langsam verändernden Datenmengen kann das Verfahren der sog. Reverse Deltas ein sinnvolles Sicherungsinstrument sein, bei dem stets der aktuelle Stand der Daten als Backup gespiegelt wird, um sodann beim Abgleich mit einem neuen Stand lediglich die Änderungen (sog. „Deltas“) aufzuzeichnen, mit deren Hilfe ältere Zustände des Datenbestands rekonstruiert werden können.149 Dieses Verfahren findet z.B. in Apples TimeMachine Anwendung.150

Kontinuierliche Datensicherung (engl. Continuous Data Protection): Bei kontinuierlichen Datensicherungen werden anstelle von periodischen Backups grundsätzlich alle Veränderungen des Dateisystems (üblicherweise auf Byte- oder Block-Ebene) aufgezeichnet.151 Anhand der somit entstehenden Log-Dateien können alte Datenstände wiederhergestellt werden – was für die Ermittlungsbehörden natürlich besonders interessant sein kann –, wobei die Sicherung auf einem separaten Backup-System durchgeführt werden muss, da es anderenfalls keinen wirksamen Schutz gegen Datenverlust auf dem eigentlichen Host gäbe.152

Grundsätzlich können (und werden auch zumindest teilweise) auch im Cloud-Segment weiterhin herkömmliche Medien für die Datensicherung verwendet werden, also Magnetbänder, Festplatten oder optische Datenträger (CDs, DVDs und Blue-Rays), die alle aufgrund ihrer unterschiedlichen Eigenschaften für unterschiedliche Anwendungsfelder geeignet sind.153 Insbesondere den Solid-State-Drives (SSDs) kommt eine stetig wachsende Bedeutung zu, bei denen eine Speicherung auf der Basis von rein elektronischen Flash-Speichern erfolgt.154 SSDs besitzen keine beweglichen Teile und weisen deshalb eine deutlich geringere Fehleranfälligkeit auf als Festplatten, bieten sehr geringe Zugriffszeiten und hohen Durchsatz.155 Allerdings sind sie bislang deutlich teurer und kleiner in ihrer Kapazität als herkömmliche Speichermedien (v.a. im Vergleich zu Magnetbändern), weshalb SSDs bisher eher als Pufferspeicher und weniger als Backup-Lösung zum Einsatz kommen.156

Eine zusätzliche Komplexität kann das Backupverfahren schließlich dadurch erhalten, dass in Cloud-Systemen nicht automatisch jedem Anwender eine „eigene“ Datenbankinstanz zukommt, sondern dass vielmehr im Rahmen von Multi-Tenancy-Konzepten (siehe oben) sogar die Datensätze unterschiedlicher Anwender in ein und derselben Datenbanktabelle gespeichert werden.157 Hier ergeben sich auch Herausforderungen für eine rechtlich akzeptable Regelung des Zugriffs auf solche Datenbestände, da die Anforderungen an die Zulässigkeit umso höher werden, je mehr Daten von unbeteiligten Personen betroffen sind.

Der strafprozessuale Zugriff auf Inhaltsdaten in der Cloud

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