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Das Telefon läutete. Roberto Tardelli hob ab. Am anderen Ende war Truman Tiller. „Bitte, kommen Sie sofort zu mir!“, verlangte er aufgeregt.

„Was ist passiert?“, wollte Roberto wissen.

„Das erzähle ich Ihnen gleich“, sagte Tiller und legte auf.

Roberto fuhr auf dem kürzesten Wege zu ihm. Tiller öffnete ihm blass. „Was ist passiert?“, fragte Roberto wieder.

„Diese Verbrecher haben sich meinen Bruder geholt. Peter ist Fluglehrer. Zwei Gangster haben ihn sich auf dem Flugplatz geschnappt.“

„Woher wissen Sie das?“

„Ein Mechaniker hat es gesehen. Verdammt, Peter hat mit der ganzen Sache nichts zu tun. Er kann nichts dafür, dass er mein Bruder ist.“

„Sie hängen an ihm, nicht wahr?“

„Ja.“

„Das hat Massimo Matania herausgefunden.“

„Und jetzt soll Peter für das büßen, was ich getan habe.“

Roberto nickte. „Eine Art von Sippenhaftung.“

Truman Tiller ballte die Hände zu Fäusten. „Wenn diese Teufel meinem Bruder auch nur ein Haar krümmen, dann …“

„Was dann?“, fragte Roberto.

„Ich weiß nicht, was ich dann tue.“

„Sollten Sie nicht doch lieber die Stadt für eine Weile verlassen und mich allein erledigen lassen, was nötig ist?“

Tiller schüttelte heftig den Kopf. „Das kommt nicht in Frage. Nicht jetzt, wo Matania meinen Bruder in seine Gewalt gebracht hat. Es käme mir vor, als würde ich Peter im Stich lassen, wenn ich auf Sie hören würde. Das darf niemand von mir verlangen.“

„Ich muss Sie warnen, Truman“, sagte Roberto ernst. „Sie sind Polizist. Sie dürfen den Kampf gegen Matania nicht zu Ihrer persönlichen Angelegenheit machen. Sollten Sie die Absicht haben, Selbstjustiz zu üben, kriegen Sie es mit mir zu tun. Dabei würde ich nämlich nicht zusehen. Haben wir uns verstanden?“

„Ja“, sagte Truman Tiller gepresst.

Die beiden Männer verließen die Erdgeschosswohnung des Cops. Mit Robertos Leihwagen fuhren sie zum Sportflugplatz. Verwaist stand die Cessna auf der grauen Betonpiste. Eine weiße Maschine mit roten Zierstreifen.

Der Mechaniker, der Truman Tiller angerufen hatte, war ein kleiner Mann mit stämmigen Beinen und einem schwarzen Schnauzbart, der ihm weit über die Mundwinkel hing.

Er trug einen ölverschmierten Overall und reinigte sich die Hände an einem grauen Lappen, als Tiller den Hangar betrat. Sein Name war George Washey. Er ging Tiller entgegen.

„Guten Tag, George“, sagte der Cop.

„Hallo, Truman.“

Tiller wies auf seinen Begleiter. „Das ist Roberto Tardelli.“

Washey und Roberto nickten sich zu. Dann sagte der Mechaniker: „Ich mache mir Sorgen um Peter. Vielleicht war es auch nicht richtig, nur dich anzurufen. Es wäre meine Pflicht gewesen, die Polizei …“

„Ich bin die Polizei“, sagte Tiller.

„Hast du‘s weitergemeldet?“

„Nein. Ich will nicht, dass diese Gangster durchdrehen, wenn sie merken, dass ihnen die Polizei auf den Fersen ist. Das hätte Peter zu büßen.“

„Da hast du wahrscheinlich recht“, sagte George Washey.

„Erzähle uns, was sich genau abgespielt hat“, verlangte Truman Tiller.

„Also, Peter war mit Mia Baggers in der Luft. Ich sah sie landen. Das Mädchen trabte gleich darauf in Richtung Kabine davon, während Peter noch die Maschine durchcheckte. Mittlerweile stiegen zwei Kerle aus einem Wagen, der nahe der Landepiste dort drüben stand. Sie gingen auf die Cessna zu, und als Peter aus der Maschine stieg, redeten sie kurz mit ihm. Daraufhin stürzte er sich auf sie und schlug auf sie ein, doch sie machten kurzen Prozess mit ihm. Einer von ihnen zog einen Ballermann, als Peter genug hatte. Sie führten deinen Bruder zu ihrem Wagen und fuhren mit ihm davon. Ich wollte Peter zu Hilfe eilen, aber ich kam zu spät.“

Tiller legte dem Mechaniker die Hand auf die Schulter. „Mach dir deswegen keine Vorwürfe. Ich bin sicher, du hattest keine Chance, Peter beizustehen, sonst hättest du‘s getan.“

„Was für einen Wagen fuhren die Gangster?“, wollte Roberto Tardelli wissen.

„Ein schwarzer Dodge war es“, antwortete George Washey. Er schien sich dessen absolut sicher zu sein.

„Polizeiliches Kennzeichen?“, fragte Roberto ohne Hoffnung.

Washey zuckte mit den Achseln „Tut mir leid, aber auf die Entfernung kann das nur ein Falke erkennen.“

„Können Sie die beiden Gangster beschreiben?“

„Beide waren groß und kräftig. Der eine war blond, der andere dunkelhaarig. Der Blonde trug einen blauen Anzug mit Weste und rosa Hemd. Der andere trug Jeans, einen braunen Blouson – und eine Pistole. Er hat Ähnlichkeit mit diesem Filmschauspieler … Wie ist doch gleich sein Name? Tony Kendall.“

Roberto warf Truman Tiller einen raschen Blick zu. „Kennen Sie einen der beiden? Sind sie Ihnen schon mal über den Weg gelaufen?“

„Ich kann mich nicht entsinnen“, sagte der Cop und schüttelte langsam den Kopf. Nachdenklich senkte er den Blick. Er kramte in seinem Gedächtnis herum, versuchte herauszufinden, ob er dem einen oder andern schon mal begegnet war, aber es fiel ihm nichts ein. „Hast du sonst noch was für uns, George?“, fragte Tiller.

„Nein“, sagte Washey. „Das ist alles, Truman.“

„Ich danke dir.“

„Was wirst du jetzt tun, Truman?“

„Weiß ich noch nicht.“

„Warum wurde Peter denn gekidnappt?“

„Ich habe mich mit einem verdammten Mafioso namens Massimo Matania angelegt. Er hat geschworen, mich fertigzumachen. Dass er sich an meinem Bruder vergreifen würde, hatte ich nicht geglaubt, aber er hat es getan. Zum Teufel, er hat es getan.“

„Was bezweckt er damit? Will er dich in die Knie zwingen?“

„Das nehme ich an. Aber es wird ihm nicht gelingen.“

George Washey ließ seine Zunge hastig über die Lippen huschen. „Du hast auch eine Schwester.“

Truman Tiller erschrak. „June“, sagte er mit belegter Stimme. „Wenn Matania sich auch an ihr vergreift, bringe ich ihn um.“

Roberto hob die Hand. „Das will ich nicht gehört haben.“

Truman Tiller schwieg, aber Roberto konnte in seinen Augen erkennen, dass er das, was er soeben gesagt hatte, wahr machen würde. Der Cop würde rot sehen, wenn Massimo Matania seine dreckige Hand auch noch nach June Tiller ausstrecken würde.

Aber zunächst hatte Matania Peter Tiller, und es stellte sich ihnen allen die Frage, was er mit dem Bruder des Polizisten im Sinn hatte.

„Vielleicht wird Matania Sie anrufen“, sagte Roberto.

„Dann sollte ich mich umgehend wieder nach Hause begeben“, meinte Tiller.

Roberto nickte. „Kommen Sie.“

Mördersuche am Strand: 10 Ferienkrimis

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