Читать книгу Wenn Du gehen musst ... - Doris Kändler - Страница 10

Gedichte, Gedanken und andere Dinge...

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Schon als kleines Mädchen, ziemlich genau seit dem Moment, als ich das Schreiben erlernte, brachte ich alles zu Papier, was mir wichtig war.

Briefe an meine Mutter, wenn ich meiner Meinung nach, ungerecht behandelt worden war.

Briefe mit selbstgemalten Bildern zu Weihnachten und für die Geburtstage.

Liebesbriefe an meinen 10 Jahre älteren Onkel, den ich in der Grundschulzeit vergötterte.

Kurzgeschichten aller Arten...

Im Alter von 12 Jahren begann ich, meine intimsten Wünsche und Geheimnisse in Gedichtform aufzuschreiben

All meine Gedanken, Briefe an Jungs oder an Sandy, und auch Gedichte wurden sorgfältig in diesen Ordner geheftet, der bis heute der einzige Ordner geblieben ist, den ich so pedantisch und sorgfältig behandele, als wäre es ein rohes Ei.

Jeden Tag, an dem ich mir ein wenig Zeit abzwacken konnte, fügte ich etwas Neues hinzu. Oft waren es sehr traurige Gedichte, allesamt in der Trennungsphase meiner Eltern entstanden. Einige von Ihnen waren Liebesgedichte und andere wiederum spiegelten das Innere meiner Teenagerseele wider.

Immer wenn Sandy kam, packte sie sich den Ordner und las darin. Sie war die einzige Person, der ich mein Allerheiligstes anvertraute.

Oft sprachen wir stundenlang am Telefon über die neuesten Eintragungen. Sie sprach kein Wort, sondern lauschte lediglich meinen Vorlesungen.

Daraus war im Laufe der Jahre so eine Art Ritual entstanden. Fast schon automatisch fragte sie bei jedem Treffen oder Telefonkontakt, ob ich noch mal etwas Neues geschrieben hätte. Ihre Augen glänzten, wenn sie sich zurücklehnte, um meinen Worten zu lauschen.

Sie war diejenige, die mich immer wieder dazu ermunterte, weiter zu schreiben. Und ich schrieb...

Wenn Du gehen musst ...

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