Читать книгу Die dunkle Seite der Seele - Dorle Weichler - Страница 10
Kapitel 8
ОглавлениеChristian atmete tief die kühle Nachtluft ein! Geschafft! Die letzten Gäste drehten noch vor dem Haus und traten endlich die Heimreise an! Er sehnte sich nach seinem Bett, um endlich die müden Knochen ausstrecken zu können. Es war, alles in allem, doch ein recht langer und anstrengender Tag geworden. Aber schön war es auch! Einzig sein Vater hatte gemeint, auch den ganzen Abend bleiben zu müssen, der Rest der Verwandtschaft hatte sich verabschiedet als die jungen Leute nach und nach eintrafen. Na ja, was soll's? Irgend etwas hatte er ja immer auszusetzen. Schon bei der Begrüßung hatte er geknurrt: „Ist deine Tante nicht da?“ „Nein, es geht ihr nicht so gut!“
„Was hat sie denn jetzt schon wieder?“
„Magen- und Darm! Wenn du das hättest wärst du auch nicht da!“
In Gedanken ließ er den ganzen Tag noch einmal Revue passieren. Immer wieder hatte er an Lena denken müssen! Was war denn bloß los mit ihr?
Noch immer war kein einziges Lebenszeichen von ihr gekommen! Das der Postbote ihm nur einige Glückwünsche gebracht hatte aber kein Päckchen mit dabei war, war vielleicht nur einem Zufall zu verdanken, es konnte Montag ja immer noch kommen! Aber das sie nicht einmal angerufen hatte war schon merkwürdig, das passte ganz und gar nicht zu ihr!
Schon seit Stunden hatte er ein immer mulmiger werdendes Gefühl im Magen! Das war doch alles nicht normal! Das war so gar nicht ihre Art! Und Christian machte sich doch langsam richtig große Sorgen! Sie hatte sich doch bisher immer noch mal gemeldet!!
Hoffentlich war nichts schlimmeres passiert! Gleich morgen früh würde er sie anrufen, jetzt aber brauchten er und Katja erst einmal eine ordentliche Mütze voll Schlaf! Außerdem könnte es ja rein theoretisch auch möglich sein dass sie einfach nur viel zu erschöpft war und seinen Geburtstag verschlafen hatte!
Schlafen! Genau, das war es was er jetzt wollte! Morgen würde sich sicher alles ganz einfach erklären lassen! Er verschloss die Haustür und ging nach oben.
*****
Jemand streichelt ihren rechten Arm! „Lena, meine Liebe! Schläfst du?“
Wer war das!? Die Stimme kam ihr bekannt vor. Mühsam öffnete sie ihre Augen, da saß eine Frau an ihrem Bett.
„Hörst du mich, Lena? Ich bin es, Martha!“
Martha, ihre Nachbarin? Was wollte sie hier? Ob sie sie befreien konnte? „Hilfst du mir? Bitte, hol mich hier raus! Ich glaube die wollen mich umbringen!“
„Aber Lena, meine Liebe! Niemand kann dich jetzt noch umbringen! Du musst doch nur endlich loslassen, schaffst Du das? Komm, Lena, lass endlich los! Du bist jetzt ein Engelchen, hörst du? Auf dieser Welt hast du keinen Platz mehr, du musst dir jetzt einen neuen suchen, im Himmel, hast du das jetzt endlich verstanden?“
Und sie brach in ein irres Gelächter aus! Der ganze dicke Körper wabbelte dabei! Immer wieder fing dieses entsetzliche Lachen von neuem an!
„Glaubst du wirklich dass dich hier auf Erden noch irgend jemand haben will?“ Und dabei stand sie auf, wieherte regelrecht „Bye bye, mein Baby! Gute Reise! Haaahaahaa!“
Hilfe! Bitte, warum hilft mir denn niemand?