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3. Die Kunst des richtigen Wickelns

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Wickeln ist eine hohe Kunst. Die muss man beherrschen, um wirklich den gewünschten Effekt zu erzielen. Das leinene oder baumwollene Innentuch wird auf die Größe des zu behandelnden Körperteils zusammengefaltet. Es sollte straff und faltenfrei auf der Haut liegen. Das Zwischentuch aus Baumwolle soll das Innentuch abdecken und ist deshalb etwas größer. Das Außentuch – ein Handtuch, ein Wollschal oder eine Decke – soll die Wärme bzw. Kälte des Wickels möglichst lange aufrechterhalten. Wickel, die warm halten sollen, kann man zusätzlich mit Heilwolle (Apotheke oder Naturkostläden) „isolieren“. Für Allergiker ist diese unversponnene Schafwolle allerdings nicht geeignet; als Ersatz kann man eine ordentliche Portion Watte in ein Baumwolltuch einschlagen.

Alle Wickel sollten rasch angelegt werden. Es darf kein Luftzug an die feuchte Auflage gelangen. Der Wickel soll fest sitzen, der Patient darf sich jedoch nicht beengt fühlen. Einem fröstelnden Kind sollte man auf keinen Fall einen kühlen Wickel anlegen. Wickel strengen an, deshalb sollte das Kind danach mindestens eine Stunde im Bett bleiben.

Bei heißen Wickeln und Kompressen (zum Beispiel Kartoffelwickel) sollte die Verträglichkeit der Temperatur für eine Minute auf der Innenseite des Unterarms geprüft werden. Die intensive Wärme eines Wickels wird vom Patienten oft erst mit Verzögerung empfunden. So kann es manchmal passieren, dass man einen Wickel wieder öffnen muss, um noch zwei bis drei Minuten zu warten, bis er sich auf eine erträgliche Temperatur abgekühlt hat. Einen fertig angelegten Wickel kann man mit einer Wärmflasche, mit einem Dinkel- oder einem Kirschkernkissen warm halten.

Hausmittel, die nichts taugen

Nicht in jedem Fall sind Überlieferungen kostbar. Einige Rezepte kursieren hartnäckig, obwohl sie unsinnig sind oder gar Schaden anrichten. So zum Beispiel:

Kartoffelwasser bei Magenschmerzen:

Das aus dem Kartoffel-Kochwasser aufgenommene Solanin kann schädlich sein.

Möhren-Kur bei Würmern:

2 – 3 Tage sollte ein Kind ausschließlich rohe geschabte, geraspelte oder ganze Möhren zu essen bekommen, um Würmern den Garaus zu machen. Leider ein Ammenmärchen.

Mehl oder Butter auf Brandwunden:

Das Mehl oder die Butter „verbackt“ buchstäblich mit dem verbrannten Gewebe – das beeinträchtigt die Heilung ganz massiv.

Natürliche Hausapotheke für die ganze Familie

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