Читать книгу Akupressur in Pflege und Betreuung - Dorothee Wellens-Mücher - Страница 19
1.5.5 Wandlungsphase Erde – Funktionskreis »Milz«
ОглавлениеVerdauung
Der Wandlungsphase Erde sind zugeordnet: die Fähigkeit zu schmecken, das (Muskel-)Fleisch als Körperschicht, der süße Geschmack, als klimatischer Einfluss die Feuchtigkeit, als Jahreszeit der Spätsommer (»Altweibersommer«), als Himmelsrichtung das Zentrum inmitten der anderen Himmelsrichtungen, als Emotion das (Nach-)Denken, die gelbe Farbe von reifem Korn und als Funktionskreise Milz und Magen.
Funktionen von Milz
Die Assoziation zum Spätsommer als Zeit der Ernte entspricht der Beschreibung der Milz als »Vorsteher der Kornspeicher, von dem die fünf Geschmacksrichtungen stammen«. Sie ist mit der Wärme ihres Yang dafür zuständig, das Nahrungs-qi aus der Nahrung zu extrahieren und zur Lunge zu leiten. Dort werden das Nahrungs-qi und das qi aus der Luft zum köpereigenen qi zusammengeführt. Damit ist die Milz der wichtigste Funktionskreis in Bezug auf die gesamte Ernährung des Körpers. Aus diesem Grund wird gesagt, dass sie für die Fülle und Stärke des (Muskel-)Fleischs sowie Kraft und Ausdauer der »vier Gliedmaßen« verantwortlich ist.
Die Milz verstoffwechselt nicht nur feste, sondern auch flüssige Nahrung. Wenn sie bei dieser Aufgabe überfordert ist, können die Nahrungsflüssigkeiten nicht vollständig in Körperflüssigkeiten umgewandelt werden. Es bleiben untransformierte Stoffwechselschlacken übrig, die von der chinesischen Medizin als »Feuchtigkeit« bezeichnet werden. Symptome dieser Funktionsstörung können dann ein allgemeines Schweregefühl oder Ödeme in der unteren Körperhälfte sein. Dickt liegengebliebene Feuchtigkeit ein, so wird sie zu Schleim, der sich in den Atemwegen ablagern kann.
Geistig-seelische Ebene von Milz
Die Milz ist auch für die gedankliche Verarbeitung zuständig, indem sie den Menschen befähigt, Informationen aufzunehmen und kreativ zu etwas Eigenem zu verarbeiten. So sind neben Störungen der stofflichen Nahrungsverarbeitung auch solche der geistigen »Verdauung« von Informationen wie übermäßiges Denken und Grübeln meist auf Fehlfunktionen der Milz zurückzuführen.