Читать книгу Der lange Weg in die Freiheit! Deckname "Walpurgis" - Dr. Helmut Bode - Страница 2

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Wie der Autor mit seiner Familie (Ehefrau, Tochter und Sohn) im März 1989 nach einer fast fünfjährigen schikanösen Wartezeit endlich in der Bundesrepublik Deutschland angekommen war, wurden sie immer wieder von politisch interessierten Bürgerinnen und Bürgern ihrer neuen Heimat gefragt, wie es dazu kam, dass sie sich dazu entschlossen hatten, die DDR zu verlassen und alles aufzugeben, d.h. die Verwandtschaft, Freunde, gesicherte Arbeitsplätze, eine Vierzimmer-Wohnung, ein Wochenendgrundstück, ein PKW „Wartburg“ mit Garage, ein Telefonanschluss usw., um in dem anderen deutschen Staat wohnen zu können.

In diesen Gesprächen wurde immer wieder der Wunsch geäußert: „Können Sie das nicht alles aufschreiben und veröffentlichen, sicher wird es viele Menschen interessieren, was dieser sogenannte demokratische Staat mit seinen Bürgern gemacht hat, wenn diese ihn verlassen wollten!“

In dieser langen Zeit des Wartens auf die Ausreise gab es für die Mitglieder der Familie wenige Höhepunkte, dafür aber viele Tiefen, sodass sie manchmal daran zweifelten, dass die Hoffnung zuletzt stirbt, und in ihnen das Gefühl aufkam, völlig vergessen worden zu sein!

Das sogenannte Rohmaterial, wie das Tagebuch, welches der Autor im Zeitraum 1984 bis 1989 zunächst sporadisch und nach einiger Zeit fast täglich geführt hatte; Notizen über besondere Ereignisse und Briefe der Ehefrau im Zusammenhang mit der Antragstellung; Anträge und Briefe an Behörden, Institutionen, Betriebe und Vertreter der DDR-Administration sowie der Schriftverkehr der Verwandten und Freunde in der Bundesrepublik mit führenden Vertretern der Regierungen von Bund und Ländern sowie der Parteien, um eine Unterstützung des Ausreisegesuches zu erreichen; schließlich noch Auszügen aus der Tagespresse von hüben und drüben, die im Zusammenhang mit der Ausreise von DDR-Bürgern stehen, lag bereit, aber an eine ausführliche Bearbeitung war nicht zu denken, denn es ging schließlich erst einmal um den Aufbau einer neue Existenz.

Zu diesem Material kamen im Juni bzw. August 1995 noch die Dokumente hinzu, die als Kopien aus der »Akte 2030« der Bezirksverwaltung Magdeburg des Ministeriums für Staatssicherheit über die »Operative Personenkontrolle – Deckname „Walpurgis“ – des Ehepaars Bode«, welche beim „Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen (BStU)“ in Berlin vorlagen, entnommen werden konnten. Nach Einsichtnahme in diese Akten rundete sich die ganze Tragweite des Erlebten ab, d.h. die Gradwanderung der Familie zwischen dem was die Vertreter und Helfershelfer der zweiten Diktatur auf deutschem Boden, d.h. der Deutschen Demokratischen Republik, wie sie sich nannte, als Recht bzw. Unrecht postuliert hatten.

Trotzdem vergingen noch viele Jahre, bis das Manuskript in der heutigen Form vorlag.

Der Autor hofft, damit das Interesse geweckt zu haben, dieses zeitgeschichtliche Dokument des erfolgreichen Kampfes einer vierköpfigen Familie für ihr Recht auf Selbstbestimmung gegen die „geballte Macht“ eines diktatorischen Staates, wie es die DDR war, zu lesen.

Der lange Weg in die Freiheit! Deckname

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