Читать книгу Das Corona-Trauma - Dr. Jens-Michael Wüstel - Страница 12

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1.3 Seelentrümmer

Ein Trauma ist wie eine Abrissbirne, die unser Seelenhaus zertrümmert, ein riesiger Hammer, der auf unsere psychische Stabilität einschlägt. Einige Menschen sind robust und können – zumindest die ersten – Schläge relativ unbeschadet wegstecken. Aber für viele ist die Wucht zu groß. Bleiben wir ruhig einen Moment bei dem Bild. Übermäßige Belastungen werden als Schicksalsschläge erlebt. Sie wirken zerstörend. Sie bringen etwas in den Betroffenen zum Einsturz. Nicht von ungefähr hat der französische Präsident recht frühzeitig von einem Krieg gesprochen, den wir gegen das Coronavirus führen.

Nach wissenschaftlichen Schätzungen hinterlässt ein starkes, traumatisches Erlebnis bei etwa einem Drittel der Betroffenen einen seelischen Schaden. Es ist, als zerbreche bei diesen Menschen ein Teil ihrer Seele, im schlimmsten Fall fällt die Psyche sogar in Trümmer. Oft heilen diese Störungen spontan aus. Die Menschen sind meistens ein halbes Jahr lang in der einen oder anderen Art „verändert“. Aber Schlaf, Denken und Fühlen regulieren sich bei stabiler, sicherer Umgebung. Etwa zehn Prozent der Traumatisierten bleibt jedoch dauerhaft krank. Leider müssen wir beim CASS befürchten, dass die Zahl dieser chronisch Betroffenen eher größer ist. Die Selbstheilungskräfte der Seele sind nämlich auf liebevolle Annahme und eine sichere Umgebung angewiesen, um zu wirken. Die Verhältnisse nach der Pandemie werden jedoch eher konfus, verwirrend und unsicher sein.

Ich kann nicht richtig schlafen, habe Alpträume, die immer damit enden, dass ich versinke oder falle. Tagsüber bin ich unkonzentriert, kann mich über nichts freuen. Ständig horche ich auf die Nachrichten oder suche im Internet nach Neuigkeiten zu Corona. Ich bin sehr schreckhaft geworden. Sogar Anrufe und Post machen mir Angst. Außerdem weiß ich nicht, ob ich allein sein will oder in Gesellschaft. Allein bin ich unruhig und habe Angst. In Gegenwart meiner Familie werde ich oft ungerecht. Ich möchte ganz weit weg sein.

Was diese Klientin erlebt, ist durchaus normal. Wir werden noch sehen, dass Angst ein biologisch sinnvolles Gefühl ist, das sich beim Menschen jedoch verselbständigen kann. Die Unruhe und Schlaflosigkeit dieser Frau sind typische Zeichen für eine Phase der Anpassung. Körper und Seele müssen sich an die neuen Umstände gewöhnen. Die gute Nachricht ist, dass alle Störungen heilen können. Alle Menschen verfügen über angeborene Selbstheilungskräfte der Psyche, die nach einer Stresssituation aktiviert werden. Wir können diese Kräfte unterstützen, indem wir eine Art Psychohygiene betreiben. Wir pflegen das Gute und Heilsame in uns. Und wir fegen und putzen das Belastende heraus.

Verlust und Trennung

Die Erfahrung, von etwas getrennt zu werden, setzt mit unserer Geburt ein. Da werden wir aus dem Mutterleib verstoßen, die Verbindung wird gekappt. Was könnte schmerzlicher sein? Viele psychologische Theorien und esoterische Vorstellungen kreisen um diesen Ur-Moment der Geburt. Er ist immer verbunden mit dem (unbewussten) Gefühl des Verlusts. Verlust von Wärme, Geborgenheit, Versorgt-Sein und Zugehörigkeit.

Dieser kleine Exkurs ist wichtig, um zu begreifen, warum das Coronavirus uns seelisch derart stark verletzen kann. Es stellt nämlich alle Sicherheiten, die wir uns im Leben so mühsam geschaffen haben, in Frage. Diese Sicherheiten dienen dazu, uns wieder gewärmt, geborgen, versorgt und zugehörig zu fühlen. Wie im Mutterleib. Nun aber haben wir Angst, dass unsere erarbeitete Stabilität wegfallen könnte. Insofern ist die Pandemie mit einer tief empfundenen Verlustangst verbunden. Aber es ist auch ein Gefühl der Trennung, das ausgelöst wird. Corona isoliert uns von vielem, was bisher selbstverständlich Bestandteil unseres Lebens war. Augenfällig ist dies bei den Einschränkungen im Alltag, etwa den Ausgangssperren. Wir werden von unseren sozialen Gruppen getrennt. Am Arbeitsplatz. Beim Sport, Einkaufen und Reisen. Im Freundeskreis. Sogar in der Familie. Dadurch wird in der Tiefe unseres Unterbewusstseins eine noch viel stärkere Angst aktiviert, die wir bei der Geburt kurz erfahren mussten: Die Angst, wir könnten ganz allein auf dieser Welt sein. Für immer. Erst der Kontakt mit der Mutter hatte uns damals als Neugeborene getröstet. Aber wer tröstet uns heute?

Wegnehmen, fortschicken, trennen. Das sind üble Erfahrungen, die uns belasten. Alte Menschen haben oft noch Erinnerungen an die Verschickungen der Kinder im und nach dem Weltkrieg. Da wurden Familien zerrissen, auf den Bahnhöfen spielten sich Tragödien ab. Zwar ging es letztlich darum, den Kindern etwas Gutes zu tun, aber sie erlebten es oft als erhebliche Belastung. Interessanterweise scheinen auch die Kinder dieser Kinder, die sogenannten Kriegsenkel, Schwierigkeiten mit solchen Situationen zu haben. Ich werde darauf noch näher eingehen. Tatsache ist, dass die Wirkungen des Coronavirus in die Tiefe unserer Psyche reichen. Alte Ängste werden geweckt, alte Traumatisierungen reaktiviert.

Ich kann im Moment schlecht einschlafen. Ich grüble viel, frage mich, ob ich im Leben alles richtig gemacht habe. Ich denke oft an meine Eltern. Meine Mutter lebt noch, sie ist dement. Unser Verhältnis war nie innig, aber jetzt verspüre ich den Wunsch, sie öfter zu besuchen und kann es nicht. Ich träume davon, dass sie dasitzt und aus dem Fenster schaut, auf mich wartet. Obwohl es nicht real ist, zerreißt mir der Gedanke daran das Herz.

Es ist ungewöhnlich, solche Worte von einem Mann zu hören. Schon dies ist ein Alarmzeichen für eine verwundete Seele. Hier wirkt der Trennungsschmerz. Hier hat die Corona-Krise freigelegt, was Jahrzehnte verdrängt wurde. Es ist wichtig, sich diesen Gefühlen zu stellen. Sonst laufen wir Gefahr, nach dieser schweren Zeit wieder in dieselben Mechanismen zu verfallen. Arbeit, Konsum, Ablenkung decken dann wieder die schmerzhafte Wunde zu. Es ist wie der berüchtigte Teppich, unter den alles gekehrt wird.

Der Klient war übrigens bereits früher bei mir. Er gehört zu den oben erwähnten Kriegsenkeln, und wir hatten an dem Trennungsthema schon gearbeitet. Die Großmutter war sehr früh von den eigenen Eltern getrennt worden. Sie wurde bei einem Bombenangriff schwer verletzt. Der Großvater war im Krieg gefallen. Die Mutter des Patienten kam während der Nazi-Zeit erst in ein Kinderheim, später wurde sie von der Tante aufgezogen, zu der sie nie eine liebevolle Beziehung aufbauen konnte.

Wir können nur ahnen, welcher Schlag hier die Seele eines kleinen Menschen traf. Schläge verbeulen, sie dellen ein und verformen uns. Es entstehen Splitter, Teile, Fragmente. Und diese Erlebnistrümmer bleiben in den Betroffenen manchmal zeitlebens wirksam. Die Beziehung zwischen meinem Klienten und seiner Mutter war immer schwierig gewesen, er hatte nie eine wirklich liebevolle Beziehung zu ihr aufbauen können. Aber in der Pandemie-Krise bricht sich offenbar der Wunsch nach Aufhebung der Trennung Bahn. Wir müssen damit rechnen, dass solche Biografien nach der Krisenzeit vermehrt berichtet werden. Und auch diese – weit in die jeweiligen Familiengeschichten zurückreichenden – Folgen des Corona-assoziierten Traumas gilt es zu berücksichtigen.

Verlieren

Im ersten Moment scheinen Verlust und Verlieren sich ähnlich, und sie sind es natürlich von der Wortherkunft und Bedeutung auch. Jedoch finden sich beim Verlieren noch weitere Nuancen. Verlieren ist – insbesondere für Männer – gleichbedeutend mit Versagen und Aufgeben. Hier wirken zum Teil archaische, biologisch bedingte Konzepte, die ich in meinem Buch „Männliche Depression“ (Beltz, 2018) ausführlich dargestellt habe.

Und durch Corona können wir in der Tat viel verlieren. Unsere Gesundheit, Angehörige, Freunde, Mitmenschen, aber auch Wohlstand, Geld, Arbeit usw. Wie geht man in der kommenden Zeit mit diesen Verlusten um, ohne sich als Versager zu fühlen? Hätte man es nicht schon vorher wissen können? Auf den Partys gab es doch schon immer die Propheten der Apokalypse, die in ihren Kellern und Garagen Fischkonserven horten und Gaspistolen ihr eigen nennen. Ist man(n) ein Versager, wenn man in alles dennoch einfach hineingeschliddert ist? Nun ja, nicht nur uns „Normalos“ passieren Missgeschicke:

David stieg weinend und mit verhülltem Haupte den Ölberg hinauf; er ging barfuß. (2. Sam; 15, 13 ff)

Auch David, der große König des Alten Testaments, musste aus Jerusalem fliehen, nachdem er die Stadt und sein Reich an seinen Sohn verloren hatte. Trauernd lief er barfuß einen Berghang hinauf. Seine Barfüßigkeit war ein starkes Symbol. Denn Schuhe waren das Privileg der Reichen und Mächtigen. Arme Leute gingen blanken Fußes. Ihre Haut war die Belastungen gewohnt. Diese Menschen spürten buchstäblich „den Boden unter den Füßen“. Sie waren förmlich „geerdet“. Aber ein König? Es ist ein großes Zeichen, das die Bibel hier wählt. Ein Herrscher kommt in Kontakt mit dem Dreck und Unrat der Straße. Steine, Dornen und heißer Sand setzen seinen gepflegten Füßen zu. Auch David wird geerdet, nun steht er mit beiden Beinen auf dem Boden.

Und was bedeutet dieses Bild in Zeiten der Pandemie? Der Schmutz, der des Königs Füße malträtiert, ist das Virus. Wir fühlen uns beschmutzt. Etwas ist an uns, in uns. Früher galten ja manche Kranke als „unrein“. Und nun haben wir selbst unsere Sauberkeit, unsere Reinheit verloren. Ein unbehagliches Gefühl. Niemand würde sich in ein Bett legen wollen, in dem Würmer und Wanzen herumkriechen. Und jetzt soll ich Luft atmen, die vielleicht mit Coronaviren verseucht ist?

An dieser Stelle müssen wir uns klar darüber werden, dass wir es hier immer mit Gefühlen zu tun haben. Gerade jetzt sind es Ahnungen und Ängste, die im Zusammenhang mit Verlusten stehen könnten. Gewissheit haben wir (noch) nicht. Das Ereignis eines Verlusts wird von unserer Psyche quasi vorweggenommen, ohne dass es bereits eingetreten ist. Leider ist jedoch die Gefühlserfahrung unabhängig von der Realität. Der Schaden an unserer Seele wird auch dann angerichtet, wenn sich später herausstellt, dass „alles gar nicht so schlimm war“. Die Gefühle haben Realitätscharakter. Starke und chronische Ängste lösen Prozesse aus, die für sich genommen krankmachend sind. Diese Verselbständigung von Gefühlen kennen wir aus dem Alltag. Wir können uns vor einem dunklen Keller fürchten. Wir zittern und jammern. Später stellt sich heraus, dass es ein ganz harmloser Keller ist. Diese Erkenntnis ändert jedoch nichts daran, dass wir furchtbar gelitten haben. Und dass wir auch in Zukunft wieder Angst haben werden…

Hilflosigkeit

Die Trauma-Forschung konnten zeigen, dass das Empfinden der Wehrlosigkeit und des Ausgeliefert-Seins bei den meisten Opfern die Hauptbelastung ausmacht. Die Traumatisierungen sind umso ausgeprägter und anhaltender, je stärker die Hilflosigkeit real (oder gespürt) war. Offenbar ist es für das Erleben des Menschen von enormer Bedeutung, als Individuum fühlen und wirksam sein zu können. Viele seelisch belastete Menschen haben Schwierigkeiten, sich abzugrenzen. Sie fühlen sich oft „überfahren“ und „fremdbestimmt“. Später werden das Ich-Erleben und die Selbstentfaltung gestört oder unmöglich. Hilflosigkeit ist immer auch an Passivität gebunden. Die Betroffene erleiden, erdulden, ertragen etwas, das von außen kommt. Und wieder wirkt Corona hier doppelt tückisch. SARS-CoV-2 ist der Täter. Und er ist unsichtbar. Nicht von ungefähr bestand in den Medien früh der Wunsch, dem Virus „ein Gesicht“ zu geben. Fotomontagen von runden Kugeln mit roten Spikes darauf vermitteln wenigstens den Eindruck, wir hätten ein Fahndungsbild vom Täter.

Ich wage zu prophezeien, dass in der Zeit nach Corona enorme Anstrengungen unternommen werden, sich vor zukünftigen „Überfällen“ zu schützen. Menschen nach einer traumatischen Erfahrung haben ein hohes Sicherheitsbedürfnis. Im Falle des Virus wird es vor allem das Hygiene-Thema sein, das diskutiert wird. Es steht zu befürchten, dass es hier auch zu krankhaften Übertreibungen kommt: Phobien und Waschzwänge sowie Angst vor sozialen Kontakten sind denkbare Folgen. Gemeinschaftlich werden Ursachen-Forschung und die Suche nach Heilmitteln (z.B. Impfstoffen) im Fokus stehen.

Ich erwähne das nur, da hier ebenfalls psychische Kräfte wirken. Wir wollen nicht hilflos sein! Um jeden Preis wollen wir wieder handlungsfähig werden. Eben deshalb werden wir aktiv, sichern uns und versuchen zu begreifen, was geschehen ist. Und im optimalen Fall sind wir auf „das nächste Mal“ vorbereitet. Für Individuen und Gruppen ist dieses Vorgehen normal und heilsam. Es hilft, das Trauma zu überwinden.

Zweifel

Die Angst, die sich mit Corona in unsere Herzen schleicht, ist oftmals auf das eigene Ich gerichtet. Und sie ist nicht immer rational begründbar, also logisch. Wir haben gesehen, dass uns die Krisensituation in die Tiefen unseres Unterbewusstseins führen kann. Und dort lauern eine Menge Zweifel. Etwas zu überdenken und zu bedenken, ist gut und schafft Vorteile beim späteren Handeln. Wenn Bedenken jedoch zu Selbstzweifeln werden, dann machen sie auf Dauer krank. Die traumatische Wirkung der Pandemie beruht auf drei wesentlichen Grundmechanismen: Das Virus kam überfallartig, ist scheinbar überall und wir fühlen uns wehrlos. Das wirft Fragen in uns auf, die nichts mit modernem, aufgeklärten Denken zu tun haben:

Bin ich „gut genug“, um das Ganze zu überleben?

Hätte ich noch mehr tun müssen?

Gebe ich im Moment alles?

Liegt es an mir, dass es mir schlecht geht?

Haben wir verdient, was jetzt kommt?

Bin ich nicht normal, wenn ich Ängste habe?

Vielleicht bin ich generell nicht „gut genug“?

Zu der Wut und Angst gesellen sich also schnell die Zweifel. Es sind immer auch Selbstzweifel. Unser Selbstbild ist eben ein zerbrechliches Bild unseres Selbst. Fatalerweise muss es sich dabei nicht um ein Bild unseres wahren, echten Selbst handeln. Oft sind es Vorstellungen davon, wie „man sein muss“ oder „sein sollte“.

Ich bin ja total froh, dass ich gesund bin. Aber ich schäme mich dafür, dass ich gar nichts tun kann. Es gibt so viele Leute, die weiterarbeiten. Im Supermarkt oder in den Krankenhäusern. Und ich sitze zu Hause. Ich wollte mich für einen sozialen Dienst melden, aber ich habe zu viel Angst. Ich bin deshalb fürchterlich wütend auf mich und habe das auch schon an meiner Familie ausgelassen.

Bei diesem Mann trifft eine unpassende Erwartung an sich selbst auf einen Schutzmechanismus, die Angst. Er meint, er müsse etwas tun, aber er kann nicht. Es ist, als träte er auf Gas und Bremse gleichzeitig. Wenn eine Erwartung von außen gesetzt wurde, reicht sie als Motiv zum Handeln nicht aus. Dann ist die Angst stärker. Eltern und Freunde, aber auch Glaube, Internetblogs oder Beruf können in uns falsche Erwartungen setzen. In Entscheidungssituationen kämpfen wir dann mit ihnen. Wichtig ist auch hier, dass wir erkennen, dass es gar kein Gut oder Böse, Richtig oder Falsch gibt. Menschen, die mit Selbsterwartungen kämpfen, müssen lernen, die passenden Erwartungen an sich zu stellen. Anstatt den unpassenden hinterher zu laufen. Letztlich gilt dann in (und nach der Krise), dass jede(r) eine für sich angemessene Rolle finden muss. Ein Koch kann sich ums Essen kümmern, eine Pflegerin kann Kranke versorgen. Es wäre Quatsch, die Rollen zu tauschen, wenn jede(r) am richtigen Platz ist.

Kommen wir noch einmal auf das Bild vom Anfang zurück. Eine Abrissbirne zerschlägt das Seelenhaus. Dabei handelt es sich letztlich um das Selbstkonzept des Menschen. Wir wollen für etwas stehen, etwas können, jemandem etwas bedeuten usw. Nur auf diese Weise wissen andere Menschen auch, wer wir sind.

CASS bedroht dieses Selbstkonzept. Im günstigsten Fall wird nur ein Fenster zerschlagen, schlimmer wären eine Wand oder das ganze Haus. Sicher Geglaubtes zerfällt zu Staub, löst sich auf. Die Therapie ist darauf ausgerichtet, möglichst schnell wieder aufzubauen. Die zerstörerischen Kräfte müssen durch schöpferische abgelöst werden. Sonst ist keine Heilung möglich.

Die Betroffenen müssen (auch mit professioneller Hilfe) versuchen, die Trümmer, also die abgespaltenen Teile ihrer Seele wieder einzubauen, zu integrieren. Erst dann besteht eine gute Chance auf Heilung der psychischen Verletzung. Das Selbstkonzept wird auf diese Weise wieder ganz. Freie (Trümmer-) Teile hingegen rauben dauerhaft den inneren Frieden.

Zusammenfassung:

Das CASS wirkt wie ein schwerer Schlag auf unsere innere Einheit und Stabilität. Einige Teile des Selbstkonzepts und der Integrität werden hierdurch regelrecht zertrümmert. Angst und Selbstzweifel vergrößern in der Folgezeit den Schaden. Heilung erfolgt durch Verständnis, Integration und Aufbau neuer "Fundamente". Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, dass Betroffene ihre (passive) Opferrolle aufgeben können und wieder handlungsfähig werden.

Das Corona-Trauma

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